Mittwoch, 31. Dezember 2008

Marzipan-Glücks-Schweinchen für 2009

Guten Rutsch in ein tolles neues Jahr!!



Sonntag, 28. Dezember 2008

30. Spiridon-Silvesterlauf

30. Spiridon-Silvesterlauf und unser erster Silvesterlauf! Die Geschichte ist kurz erzählt, es lief nicht optimal, die Streusel vom Streuselkuchen waren dafür umso leckerer und trotzdem war es ein Erlebnis wert.

vor dem Lauf


nach dem Lauf:


Wir stehen auf, sind relativ ausgeschlafen und ein wenig aufgeregt. Als ich dusche wird mir plötzlich schwindelig, ich schaffe es noch mich selber hinzulegen und dann geht es wieder, aber so ganz optimal geht es mir nicht. Das ist bestimmt die Aufregung, ich war immer eine Prüfungspanikerin und das kommt heute durch. Meiner Mama verspreche ich hoch und heilig das wenn es nicht geht, das ich dann auch nicht laufe oder weiter laufe. Nach dem Frühstücken geht es nir aber normal und wir machen uns zusammen auf den Weg. Angekommen klappt alles wunderbar mit den Startnummern, dem Chip und überhaupt ist alles super organisiert. Es ist kalt draußen und die Sonne lacht vom Himmel, aber auch sie will nicht mehr richtig wärmen. Der erste Startschuss für die Elite, dann kommen die ganz schnellen, dann die nächsten und dann die mit einer Stunde und mehr – also wir. Es wird runter gezählt, ein letzter Kuß und auf geht es. Es geht abwärts und mir wird bewusst das wir das zum Schuss auch wieder hoch müssen und schwups ist das der erste Kilometer in 6.08 Minuten vorbei. Ich laufe und laufe, hänge mich an eine Frau und ihren Begleiter – er ist süß, er baut sie immer wieder auf, erklärt ihr das sie gut in der Zeit liegen, zeigt ihr die Innenbahn und ich lasse mich heimlich von ihm mit aufbauen. Es ist anstrengend, aber es geht gut und so sind der zweite Kilometer in 6.14 Minuten und der dritte Kilometer wieder in 6.08 Minuten geschafft. Leichte Steitenstiche ärgern mich und ich konzentriere mich gleichmäßig zu atmen und so vergehen sie wieder. Der 4. Kilometer vergeht in 6.18 Minuten und der 5. Kilometer in 6.03 Minuten. Ungefähr jetzt beginnt glaube ich das Unheil seien Lauf zu nehmen: die Frau bremst den Mann, sie möchte etwas langsamer laufen und obwohl ich auch schon sehr deutlich die Anstrengung spüre verlangsame ich nicht und hänge mich an ein andere Pärchen in schwarz. Das funktioniert auch ganz gut – zwischenzeitlich geht es beinahe nur noch bergauf und Kilometer 6. ist in 6.13 Minuten und auch Kilometer 7. in 6.12 Minuten geschafft. Es ist anstrengend, aber jetzt ja abzusehen und dann kommt eine heftige Steigung und danach geht nichts mehr! Ich will nicht gehen – bei jedem Gehenden den ich überholt habe, habe ich mir immer wieder vorgenommen niemals nie zu gehen und auch wenn ich langsam laufen muss, aber nicht gehen – muss dann aber gehen weil mir schwindelig wird. Dirk überholt mich kurz danach, will stehen bleiben und ich schicke ihn weiter: wenigstens einer soll es schaffen. Ich gehe und gehe, zügig und trotzdem werde ich laufend überholt, das ist deprimierend, das ist erniedrigend und trotzdem bleibt mir nichts anderes übrig ... nach ca. 300 Meter versuche ich wieder zu laufen, breche wieder ab und gehe weiter um dann irgendwann doch weiter zu laufen. So zeigt der Forerunner den 8. Kilometer mit 6.53 Minuten an. Enttäuscht von mir selber laufe ich weiter vor mich hin, überhole ein paar von denen die mich bei meiner Gehpause überholt haben und so schaffe ich den 9. Kilometer in 6.34 Minuten und dann sind es nur noch 1.000 Meter bis zum Ziel. Blöd nur das es diese 1.000 Meter meist bergauf geht und nicht wie beim Start bergab, so laufe ich und laufe, versuche etwas anzuziehen und als es nach meinem Forerunner nur noch 500 Meter sind, renne ich wie es eben noch geht und so schaffe ich den letzten in 6.04 Minuten und die letzten 63 Meter in 17 Sekunden. Mein Forerunner stoppe ich bei 1 Stunde 3 Minuten und 8 Sekunden!! Total fertig und kaputt gehe ich an meiner Ma vorbei direkt zu den Getränke, kann dort Dirk ausmachen und trinke noch den noch nie als so köstlich empfundenen Zitronentee, haue mir die Steusel von einem Stück Streuselkuchen rein und dann sieht die Welt schon wieder besser aus – sehr viel besser.

Offiziell klingt das ganze dann so:
wurde nachträglich aus anonymisierungsgründen gelöscht

Warum und Wieso es nicht so lief wie es hätte laufen sollen, das weiß ich nicht – eine Mischung aus Aufregung und der falsche Tag vielleicht? Fakt ist das ich nicht letzte geworden bin und mein ursprüngliches Ziel von 65 Minuten unterboten habe und das ich ein Ziel für 2009 habe! Trotzdem wären 5 Sekunden schneller schöner gewesen !!

Samstag, 27. Dezember 2008

Die große Frage zum Silvesterlauf

Morgen ist es nun soweit, der Silvesterlauf! Lange darauf gewartet, viel überlegt und gerechnet und irgendwie dann doch auch trainiert. Unsicher und ein wenig aufgeregt sitze ich nun hier mit der Frage aller Fragen: wie schnell/langsam werde/kann/will ich sein? Ein Tempogefühl habe ich nicht wirklich, so überhaupt nicht – dafür aber doch irgendwie sowas wie Ehrgeiz. Wenn ich dem Trainingsplan glaube, dann sollte es mir in 60 Minuten möglich sein – dies halte ich aber für absolut ausgeschlossen weil ich nie und nimmer so schnell laufen kann, zumindest nicht über diese Strecke. Vier Intervalle je 1000 Meter in 5.50 und ich bin total fertig und kaputt und da waren immer noch 400 Meter Erholungsschlapppausen dazwischen. Dirk dagegen ist der Überzeugung das ich es mir nur zutrauen müsste und es versuchen soll. Ein wenig Recht hat er bestimmt, ich laufe lieber langsamer und bin mir sicher das ich ankomme und trau mich nicht etwas zu riskieren. Zumindest haben mir am Donnerstag meine 6 Kilometer mit 5 Steigerungen Mut gemacht, denn es kam ein Schnitt von 6.31 heraus und das bei einem für mich sehr niedrigen Puls, das macht mir Mut und die Vorfreude kommt durch.
Die Frage bleibt! Noch habe ich ja ein wenig Zeit zum rätseln …
Beantworten werde nur ich sie mir können, entscheiden muss ich mich spätestens 5 Minuten vor dem Start und dann laufen, laufen, laufen ...

Sonntag, 21. Dezember 2008

Bald ist es soweit!

Langsam aber sicher sieht der Adventskalender gerupft aus – lediglich drei Geschenke warten noch auf ihren großen Moment. Die Geschenke sind ausgewählt, besorgt und warten noch auf ihre Verpackung (hach, ich liebe es einzupacken). Die Wohnung ist ein wenig weihnachtlich dekoriert, neue Kugeln sind gekauft (dieses Jahr soll er mal braun sein – also die Kugeln) und der Baum wartet gefangen in seinem Netzt auf seinen großen Einsatz. Die Kekse sind frisch vom Bäcker gekauft und leider nicht selbst gebacken, das Rezept für die Gans liegt auch parat (das wird dann am 1. Feiertag die große Premiere – wenigstens kann es mir nicht nicht schmecken weil ich sie eh nicht essen werden) und die Kartoffeln für den Kartoffelsalat ruhen im dunklen Verließ. Alles ist soweit im Plan, in der Zeit und Weihnachten kann kommen …

Auch Champagner hat es über sich ergehen lassen von zwei Kügelchen geziert zu werden – es gefiel ihr nicht sonderlich und so ist sie wieder kugelos glücklich.

Es sind für mich nur noch zwei Arbeitstage, zwei Mal muss das Duracellhäschen noch trommeln und dann kann vorerst Ruhe einkehren. Am 23.12. um 17.00 Uhr werden meine Eltern aus dem Zug steigen, voll bepackt und mit großer Widersehensfreude und dann kann Weihnachten endlich wirklich beginnen.
Spätestens wenn es am 24.12. Cafe gibt und sich alle chic für die Kirche machen, spätestens nach der Kirche ist es ruhig – zumindest in mir und Weihnachten ist da! Dann können auch laute Menschen kommen, dann ist Weihnachten!

Je näher Weihnachten rückt, desto näher rückt auch der Silvesterlauf und die Spannung steigt sowie die Zweifel wachsen … dazu dann aber nach Weihnachten mehr.

Sonntag, 14. Dezember 2008

1.000 Kilometer !!!

Geglaubt hätte ich es nie, glauben kann ich es auch nicht wirklich und nachgerechnet habe ich nun mehr als einmal: immer wieder komme ich auf 1.003,6 Kilometer in 2008!

Als ich irgendwann beschloss laufen zu wollen, war es einfach nur verdammt anstrengend ein paar Meter zu Laufen.
Als das Knie nicht wollte, war es einfach nur deprimierend nicht laufen zu können.
Als zig andere Maleschen kamen war es nur noch ärgerlich ...
Als ich zum Jahresanfang mir die die 720 Kilometer für 2008 vornahm, heimlich in Richtung der 800 Kilometer schielend, da war ich sehr sehr skeptisch dies jemals schaffen zu können.

Die letzten Wochen habe ich schon mal gerechnet und gehofft, ganz heimlich für mich … immer öfter gerechnet und irgendwann wurde es realistisch und als ich gestern mit Dirk lief, da fragte ich ihn nur an der Ampel ob er wüsste was in 300 Metern wäre? 300 Meter später lief ich den 1000 Kilometer, auf meinen eigenen Füßen, mit meinem eigenen Beinen samt Knien und mit meinem Kopf oben drauf – ja, unfassbar irgendwie. Alles was jetzt noch kommt ist eine „Zugabe“ und vor allem Wohlwollen von meinem linken Fuß-Problem-Zehchen.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Moskau - Moscow

Go2win heiß das ganze – ein Geschäftspartner hat eingeladen und aufgrund der Flugangst zweiter darf ich mit. Moskau vier Tage, volles Programm, ein paar Zweifel und viel Vorfreude und Neugier sind dabei.

Eindrücke, Eindrücke und noch mehr Eindrücke – voll bepackt mit Erlebnissen, Erinnerungen und zig tausenden von Eindrücken sind wir nach vier Tagen Moskau wieder in der „Realität“ gelandet. Anstrengend war es, beidruckend war es auch – einzigartig war es, ja das trifft es am besten!

Moskau ist groß, verdammt groß und auf seine Art sehr schön. Es gibt unzählige alte Bauten und überall große bis zu sechs spurige Straßen in der Innenstadt. Es gibt nicht eine Einkaufsstraße, nein überall sind Geschäft und meist sehr gehoben im Preisniveau. Abends wird es wie ich finde etwas kitschig weil überall bunter Lichtlein angebracht sind und so der Glanz einer natürlichen Lichterstadt verloren geht, zu allem Überfluss werden überall zusätzlich noch große Leuchtreklamen angebracht. Viele Menschen, über 14 Millionen offiziell (inoffiziell an die 17 Mio) leben dort bzw. in den Sattelitenstädten, eine Metro die einen eigenen Flair hat und unheimlich freundliche Menschen. Ja, ich gebe es zu, ich war voreingenommen und habe dem Russen unterstellt das er schnell unfreundlich sei und habe es ganz anders erleben dürfen. Es gibt kein grün in der Stadt, es gibt keine Menschen die mit Hunden spazieren gehen, keine Sportler (werde zu Fuß als auf dem Rad) weil es zu gefährlich sei. Es ist trotzdem wie ich finde eine lebende Statt, eine pulsierende Stadt zu der ich keinen Vergleich kenne – London ist London und Moskau ist Moskau. Moskau ist reicht an so vielem, an Prunk, an Geld und auch an Armut – reich oder arm, etwas dazwischen gibt es nicht. Unheimlich viel Polizeipräsenz in der Stadt, eigentlich an jeder Ecke und unheimlich viele dicke und vor allem dreckige Autos.
Wir waren „reich“ unterwegs, was eine eigene Erfahrung war, was angenehm und teilweise auch befremdlich für mich war – soviel haben wir gesehen und erlebt ...

Fotos gibt es so einige, die sind alle noch auf der Kamera, noch viele weitere sollen zusammen gepackt werde ... vorerst müssen Worte ausreichen und dann will ich immer noch schlafen, schlafen und noch mehr schlafen weil ich dies in Moskau definitiv zuwenig getan habe.

Moskau hat so viele Eindrücke hinerlassen ... ausführlicher wird es nun in meinem kleinen Reiseerlebnisbericht (also muss das Weiterlesen nicht mehr sein)


Freitag, 05.12.2008
Die Nacht ist um 04.00 Uhr zu ende obwohl sie für mich nie wirklich begonnen hatte. Die Reste werden gepackt und das Taxi steht pünktlich vor der Tür – die Reise beginnt.
Einchecken mit leichten Orgaproblemen, reibungsloser Flug, Einreise in die Russische Förderation mit Pass, Visum und Zettelchen läuft problemlos ab. Wir werden nett empfangen, ich falle gleich zum ersten mal auf „Das ist die Julia die kein Fleisch ist“ und habe so die Lacher auf meiner Seite. Wir werden empfangen und zum Bus geleitet, bekommen ein Lunchpaket und der Bus roll los. Wir das sind eine Gruppe von ca. 40 Personen, Partner, Angestellte und der werte Chef persönlich.

Inna (mit NN, was auf hebräisch wildes Wasser bedeutet, wie sie gleich zum Anfang erklärt) heißt unsere russische Reiseführerin, die uns die gesamte Busfahrt vom Flughafen bis ins Hotel mit einem herrlich angenehmen Sarkasmus und einem leichten russischen Akzent viel über Moskau erzählt. Eine tolle Frau, wohnt in einer 15 qm kleinen Wohnung mitten im Moskau, liebt ihre Stadt, weiß unheimlich viel und hat eben diesen wunderbaren Sarkasmus, sieht die Welt wie sie ist. Wir fahren erst durch eine von vielen sehr alten Hochhäusern gesäumte Straße um dann irgendwann mitten in Moskau im Stau zu stehen. Lernen das das Wort mit V (Verkehr) hier ein böses Wort ist, denn den kann man in Moskau nie voraussehen – zu viele Autos sind für die vorhandenen Straßen die letzten Jahre gekauft worden. Das Hotel (Ararat Park Hyatt Moskau) ist spitzenklasse, zur Begrüßung gibt es den ersten (und auch letzten der gesamten Reise) Wodka. Aus unserem Zimmer im 8. Stock schauen wir über die Dächer von Moskau und ich bin restlos begeistert und beeindruckt und irgendwann auch peinlich berührt von soviel Zimmerservice.

Jetzt gehören die nächsten drei Stunden uns alleine, da wir um 4.00 Uhr aufgestanden sind entspannen wir, lesen den Guide und laufen dann ein wenig durch das weihnachtliche Moskau. Der erste Eindruck ist bombastisch, die Straßen und Gehwege sind verdammt uneben (ich stolpere so gerne weil ich nie hinsehe wo ich gehe) und die dicken Autos mehr als dreckig – teilweise erkennt man die Nummernschilder vor Dreck nicht. Das kann ich nur schwer verarbeiten, bei Cavalli einkaufen aber keine Autowäsche sich leisten. Wir landen in einem Nobelkaufhaus, immer wieder bekomme ich Duftproben gereicht und lächle verlegen aufgrund der sprachlichen Barriere. Später erfahren wir das der Dreck auf den Autos Smok ist.
Dann machen uns fertig zum ersten Abendessen und pünktlich um 19,30 Uhr treffe wir uns in der Lobby.

Ein sehr altes und rustikales Gebäude samt Restaurant Cental House of Writers empfängt uns den ersten Abend. Teueres und gutes Essen wird gereicht in einem Haus mit Geschichte es ist ein sehr netter erster Abend. Ich ärgere mich wahnsinnig das ich meine Kamera nicht mitgenommen habe.

Als wir wieder in unser Zimmer kommen ist es bereits 00.30 Uhr, die Müdigkeit ist nun da und wir wollen nur noch ins Bett und schlafen. Auf unserem Bett (welches zwischenzeitlich aufgedeckt wurde) liegen zwei weiße Mützen mit jeweils einem Brief

„KGB MISSION AGENSKI
Achtung: Nachricht ist streng vertraulich, nur für Gäste dieses Zimmers!!! Nicht an Dritte weiter geben!!!
Treffpunkt: Samstag, 06. Dezember 2008, 09:15 Uhr Hotel Lounge Ararat Park Hyatt Moscow
Erkennungsmerkmal: Beiliegende Wollmütze bitte zur Identifikation der Partneragenten tragen. Matrioschka mitbringen,. Pünktlich sein.“

Die Vorfreude auf morgen ist bei mir groß, bei Dirk eher mäßig, es bleibt spannend und trotzdem schlafe ich wie ein Stein ein.


Samstag, 06.12.2008
Nikolaus, für uns auch in Russland.
Als der Wecker um 07.15 Uhr (deutsche Zeit somit 05.15 Uhr) klingelt bin ich immer noch müde. Nach einem genüsslichen Frühstück treffen sich rote, blaue und unsere weißen Pudelmützen in der Lobby. Es muss ein dubioses Bild abgeben in dieser Lobby, aber was solls. Die Teamsagents (Sage und Agent ergibt hier Sagent) erhalten erste Instruktionen, ein GPS Gerät und einen Umschlag mit U-Bahnkarten. Auf geht es vom Hotel zur nächsten Metro und ein wenig durch Moskau bis wir die erste Gruppe vor einem Wohnhaus in Moskau treffen wo wenig später auch die dritte Gruppe eintrifft. Kurz danach tritt ein junges Kerlchen in Uniform aus dem Haus und fordert uns auf mit ihm zu kommen. In dem Haus herrscht ein unheimlicher Muff, die Decken sind tief und wir gehen weiter hinein, steigen eine Kellertreppe herunter und noch ein und noch eine und… 18 Stockwerke tiefer befinden wir uns 60 Meter unter der Erde, in einem bunkerartigen Tunnelsystem in dem wir die nächsten 2 Stunden verbringen werden. Viel erfahren wir, wofür dieser Bunker gebaut wurde, wie 90 Tage autarkes Leben möglich ist und schließlich sehen wir soweit unter der Erde einen Film über das Atom-Wettrüsten, unheimlich. 310 Stufen stiegen wir wieder hinauf ans Tageslicht, gehen geschlossen zum Essen und haben keine großen Erwartungen mehr an den weiteren Verlauf unsere Mission.
Nach dem Essen, der unheimlich ungenießbare Kaffee wurde gerade serviert kommt ein Mann mit Mantel, Hut und dunkler Sonnenbrille und sucht uns auf. Er hat eine Mappe mit weiteren Instruktionen und Aufgaben für uns, tut sehr geheimnisvoll und weiter bzw. los geht es. Wir stiegen in einen Minibus und irgendwann hält der Fahrer irgendwo in Moskau und wir steigen aus, setzten zum besseren gegenseitige Erkennen und weil es die Aufgabe so verlangt unser dekorativen Pudelmützen auf, suchen farblich passende Matrioschka (unserem Team fehlen nämlich 3 Stück) und unsere Mission durch Moskau beginnt nun erst richtig. In der U-Bahn treffen wir einen Fotografen mit neuen Informationen und Aufgaben, im Einkaufcenter eine Frau mit Blumen, vor einem Denkmal einen anderen Mann, holen ein Einschreiben bei der Post ab, versenden Postkarten, kaufen Ohropax und eine bestimmte Sorte Schoki und sind irgendwann fertig und werden von dem Bus zurück ins Hotel gebracht. Dort haben wir nun 2 Stunden bis es zum abendlichen Essen in einem weiteren Nobelrestaurant geht.
Es folgt ein kurzer Versuch auf dem Laufband (ich mag keine Laufbänder) und dann wird sich fertig gemacht für den Abend. Es geht ins Restaurant NOA, die Vorspeise sehr lecker, das Hauptgericht für die Klasse eine Lachnummer (russische Restaurant sind nicht besonderes vegetarierfreundlich) und ein beinahe zu leckeres Dessert runden den Tag perfekt ab. Der Wein ist sehr lecker und um 01.00 Uhr sind wir wieder im Hotel und fallen mit dem Wissen das es morgen bereits um 08.30 Uhr weiter geht ebenso erschöpft wie gestern in die Federn.

Sonntag, 07.12.2008
Das Aufstehen schon sehr viel schwerer, beim Frühstücken würde ich am liebsten nur frühstücken, stattdessen gesellt sich jemand ziemlich ausgeschlafenes zu uns an den Tisch.
08.30 Uhr, Moskau, Lobby des Ararat Park Hyatt Moscow – müde Menschen mit Ihren Reisepässen, einer Tasche die nicht größer als ein DIN A 4 Blatt sein darf, ohne Reizgas, Parfüm oder Messern bewaffnet treffen sich, um den Kremel und den Palast Kremel zu besuchen. Es ist kalt, es ist noch dunkel und der Wein war gestern vielleicht etwas zu schwer. Wir besichtigen das Museum und Inna erzählt viel interessantes, wir sehen Schätze und Rüstungen und gehen dann weiter und schauen uns Kirchen an um dann um 11.15 Uhr in den Grand Kremlin Palace geführt zu werden. Sicherheitskontrollen wie am Flughafen, Passkontrolle – alles strengstens bewacht, es darf nur an bestimmten Stellen fotografiert werden und unsere Gruppe muss immer dicht beieinander bleiben - angeblich sollen wir mit die letzten ausländischen Touristen sein die hier rein dürfen. Es ist interessant, es ist definitiv prunkvoll und irgendwann beinnahe zuviel.
Dann geht es mit dem Bus zum Mittagessen ins Cafe Pushkin und nun haben wir den Rest des Tages zur freien Verfügung. Eigentlich wäre es an der Zeit sich einfach nur hinzulegen, aber dafür sind wir nicht in Moskau und so tigern wir zu viert durch Moskau, sind immer wieder beeindruckt von der Größe, dem Prunk und den Preisen, kaufen Wodka und sind dann zwei Stunden vor dem großen Abenddinner wieder im Hotel. Dann wird es „kriminell“: ich habe keine Hochsteckhaarspange mitgenommen und kann Dirk mit einem Hundeblick dazu bewegen noch mal mit mir loszulaufen. Wir hetzten, kaufen die besagte Spange und als ich mit dem Wissen noch 70 Minuten Zeit zu haben im Bad stehe, bricht die Spange auseinander. Dirk, mein Held repariert sie mit einem Haargummi und dann packe ich meine schwarze Strumpfhose, die im Licht plötzlich braun ist aus – Desaster! Letztendlich wird es ein gigantischer Abend, mit reparierter Haarspange im Turandot und eben blickdichter schwarzer Strumpfhose. Die Inneneinrichtung soll 50 Millionen Dollar gekostet haben, es wird einem jeder Wunsch erfüllt, das Essen ist super lecker und die Preise müssen unermesslich sein. Bei der Mission werden wir zweiter und gewinnen noch zwei Flaschen Wodka. Ein super schöner Abend, alles ein wenig unwirklich und doch real.



Gegen 01.30 Uhr sind wir wieder im Hotel, einziges Problem ist das es am nächsten morgen bereits um 08.00 Uhr los geht – selbstverständlich muss vorher noch gefrühstückt, gepackt und ausgecheckt werden.


Montag, 08.12.2008
Im Bus ist es still, Inna erzählt zwar viel, ihr russischer Akzent ist angenehm und ihre Stimme absolut nicht aufdringlich und so nicke ich ein wenig ein … wir kommen im Sternenstädtchen an, besichtigen die MIR (ein Haufen Schrott wenn man mich fragen würde), Trainingscenter der Kosmonauten, unterhalten uns mit einem Astronauten und bekommen angeboten für schlappe 12,5 Millionen mitfliegen zu dürfen und kehren anschließend in einer Baracke zum Mittag ein. Das so gar nicht leckere Essen ist hektisch und unruhig weil niemand das Wort mit V berechnen kann. Als wir losfahren haben wir ein Polizeiauto mit Blinklichtern vor uns welches uns bis zum Flughafen geleitet und auch gerne mal über die roten Ampeln fährt. Wir kommen rechtzeitig am Flughafen an, checken ein, durchlaufen die zig Kontrollen und Passbestimmungen, kaufen meine geliebte weiße Toblerone (die ich dann nicht essen darf weil sie zollfrei verschweißt wurde) und erfahren dann das die Maschine zwei Stunden Verspätung hat. Es ist verdammt kalt im Flughafengebäude, alle wollen nach Hause, sind müde und irgendwie übersättigt von den ganzen Eindrücken. Die Zeit geht irgendwie vorbei, wir starten und landen heil in Frankfurt wo uns Dirks Papa anholt.
Zuhause werden die Tiger geschmust und es herrscht Wiedersehensfreude pur (natürlich nachdem die Tigerdamen erst als „Strafe“ für unser Abwesenheit sehr zögerlich waren) und dann geht es ab ins Bett.

Das waren vier aufregende Tage in Moskau, ein Erlebnis für sich!

Freitag, 5. Dezember 2008

verfluchter Trainingsplan

Gäähhhhhhn, ich sitze hier mit einem Kräutertee, einer Katze auf dem Schoss, bin saumüde und für meine Auf-den-letzten-Drücker-Mentalität noch sehr gut in der Zeit. Die besten Voraussetzungen um den Trainingsplan zu verfluchen – oder eher mich selber …? Die ersten zwei Wochen liefen super, ich konnte alles einhalten und schwebe beinahe und hatte einen riesen Spaß. Trotzdem war immer irgendwo in mir ein ungutes Gefühl, weil es zu gut lief … seit Montag ist das Gefühl zu einer absoluten Sicherheit geworden: mein Zeh war dick wie ein Würstchen und tat ach so weh – Planänderung!

Montag
Geplanter Ruhetag mit Gerätewackeln

Dienstag
Geplant gem. Plan: 60 Minuten (6,30 Schnitte - 9 Kilometer)
Undenkbar mit dem Zeh, ich fahre zum Abteilungsfrühstück eine Station mit der Straßenbahn um nicht laufen zu müssen – abends quäle ich mich und meinen Zeh 60 Minuten auf dem Crosstrainer und gebe meine Hoffnungen den Plan wieder aufnehmen zu können nicht auf.

Mittwoch
Geplanter Ruhetag mit Gerätewackeln

Donnerstag
Geplant gem. Plan: 6 Kilometer Tempolauf in 6,30 Minuten (inkl. Ein- und Auslaufen 11 Kilometer)
Ich überlege ernsthaft den Lauf von Samstag (50 Minuten, 7 Kilometer) Donnerstag abend zu versuchen – die Vernunft und Angst dann wieder einen ganz kaputten Zeh zu haben siegt. Auch 90 Minuten Crosstrainer können einen Lauf an der frischen Luft nicht ersetzten und die blöden Gedanken vertreiben … dem Zeh geht es deutlich besser und die Hoffnungen meinen Plan wieder aufnehmen zu können ist immer noch da (wie blöd!).

Heute, Samstag, Sonntag und Montag
Go2win – geplante lauffreie Tage obwohl der Plan 50 Minuten (7 Kilometer) und 100 Minuten (14 Kilometer) vorsieht. Tja, die hätte ich mir auch gut gegönnt wenn ich denn Dienstag und Donnerstag nach Plan gelaufen wäre (noch blöder!!).

Fazit: Ich kenne mich, ich kannte mich auch schon vorher – ich bin in dem Plan voll aufgegangen und entsprechend groß war dann auch die Enttäuschung. War alles abzusehen, Erkenntnis ist der erste Weg zur Besserung, alles wird gut und irgendwann werde ich die 10 unter 60 laufen, irgendwann – nur eben nicht Silvester. Eigentlich alles ein reines Luxusproblem, dazu noch selbst geschaffen - nix für ungut!
Trainingspläne können Pienznäschen ganz schön pienzig machen !!

Sonntag, 30. November 2008

15 Kliometer

Irgendwann habe ich mal geschrieben das ich dieses Jahr gerne die 15 Kilometer schaffen würde, dann gingen die Wochen ins Land, ich humpelte immer mal wieder ein wenig ... wirklich daran gedacht habe ich nicht mehr.

Heute so wie nächsten Sonntag stehen 100 Minuten auf dem Plan und da das nächste Wochenende lauffrei gestaltet werden wird, war dies heute mein letzter ganz langer Lauf in 2008. Als ich loslaufe glaubt wenigstens einer an mich und die 100 Minuten – ich nämlich nicht wirklich an mich. Warm angezogen bei den 2 Grad bin ich, nach den ersten Kilometern merke ich das es mir zu warm ist und so stopfe ich sogar später die Handschuhe in die Taschen – wobei mir auf den letzten Metern doch nicht mehr wirklich warm ist. Die Sonne scheint, viele Menschen begegnen mir zu Fuß, einige Läufer und Walker kreuzen meine Wege und ich laufe vor mich hin, kleine Berge strengen mich an aber ich laufe weiter vor mich hin. Heute laufe ich mal eine andere Strecke, bis nach Bad Vilbel rein und dort an die Nidda, bis Harheim und dann durch die Felder zurück nach Massenheim und dann ab nach Hause und noch einen Schlenker durch den Park, fertig! Fertig aber nicht komplett kaputt nur mit schmerzenden Beinen und froh nun angekommen zu sein, komme ich nach 106 Minuten und genau 15 K I L O M E T E R N und 130 Metern zu Hause an. Nach dem Bad in einem weihnachtlichen glitzer Teteseptbad und anschließend etwas zu Essen kann ich mich erst richtig freuen und strahle in mich hinein. Ein Ziel für 2008 habe ich geschafft – im Januar oder Februar war dies undenkbar, genauso wie meine im November gelaufenen Kilometer ... ich freu mich arg!

Das mein linker „Ring“-Zeh sich irgendwie kaputt anfühlt und dieses Gefühl durch den heutigen Lauf nicht besser geworden ist – das übertüncht erstmal meine Freunde.

1. Advent

Heute brennt die erste Kerze, die 24 Geschenke sind verpackt und morgen startet der Weihnachts-Adventskalender-Countdown … es ist soweit, Weihnachten steht vor der Tür!

Die so besinnliche Zeit wird in den nächsten Tagen noch mal verdammt stressig, Geschenke müssen besorgt werden, eine Tanne geschlagen (o.k. wir kaufen nur) und irgendwann geschmückt werden – dann ist die Zeit rasend schnell vorbei und spätestens am 24. wenn sich alle treffen, dann wird es ruhig und besinnlich …

Ich mag die bevorstehende Zeit, viele Kerzen und überall Lichter, der Duft von Zimt und Weihnachten in der Luft, der ein oder andere Mensch wird doch etwas freundlicher, große Kinderaugen strahlen wenn der Nikolaus oder Weihnachtsmann in der Fußgängerzone steht, warmer Tee und manchmal einen Glühwein, vielleicht Schnee …

Eine himmlische Adventszeit für Allle!

Sonntag, 23. November 2008

13 Kilometer

Ja! Ja, das längste waren 12,7 Kilometer die ich irgendwann mal im Sommer gelaufen bin und heute sagte mir der Plan (an dem ich versuche mich eben nicht zu verrennen) 90 Minuten als langen Lauf voraus. Darf ich meine stolzen 13 Kilometer überhaupt langen Lauf nennen, ist das nicht lächerlich – ich für mich schon! Nach 90 Minuten hatte ich 12,55 km geschafft und ich wusste zu diesem Zeitpunkt längst das ich die fehlenden 450 Meter auch noch laufen werde. So bin ich dann heute nach D R E I Z E H N K I L O M E T E R N (weil es sich so chic anders liest) und 93 Minuten und 20 Sekunden überglücklich zu Hause angekommen. Gut verpackt, mit Handschuhen und Stirnband, Wind-und-Wetter-Creme im Gesicht, Robbie in den Ohren und nur halb zuversichtlich machte ich mich in der klirrenden Kälte auf den Weg – mit jedem Kilometer wurde meine Laune besser, die Zuversicht wuchs und mein Po kälter. Der schroffe Gegenwind von gestern schob mich auf der freien Fläche manchmal liebevoll voran und verschonte mich frontal. Die letzten 2 waren auch schön, aber ich weiß nun wirklich was schwere Bein sind, irgendwie waren sie ein wenig eingefroren und wollten keinen weiteren Kilometer mehr laufen – dafür haben Sie mich insgesamt ohne großes Murren getragen und dafür durften sie sich dann auch in der Badewanne entspannen und langsam wieder auftauen … schön, schön schön.

Gestern waren es 7 mit Dirk und ein wenig Schnee, wir sind durch die Felder gelaufen, haben den Restschnee begutachtet und sind zusammen die mir allein zu einsame Runde gelaufen, die hügeligste die wir vor der Haustür habe – auch schön, schön, schön.

Morgen ist lauffrei und der erste Tag nach einer wunderbar entspannten Woche Urlaub - ist das auch schön!?

Dienstag, 18. November 2008

Geduld ...

Brrrrr, kalte 5,6 Grad zeigt das Thermometer, der Himmel ist ein wenig blau und minimal sonnig und zum ersten mal seit langer Zeit entscheide ich mich für eine lange Hose. Doppelbrrrrr, als ich draußen warte das der werte Herr Garmin mal seine Satteliten geortet bekommt und dann geht es los. Alleine, in meinem Tempo und meinem Rhythmus, mit Musik in der Ohren und einer groben Richtung nämlich den 9 Kilometern bzw. den 60 Minuten. Ein wenig will ich mich an den Herrn Stefny halten, als grobe Richtung mit dem Ziel die jeweiligen Laufzeiten in etwa einzuhalten, aber nach meinem Tempo – basta.

Ich laufe los, mit meinem groben Ziel im Kopf … nach drei Kilometern fühle ich mich gut, lasse mir die jeweiligen Kilometerzeiten anzeigen und vergesse sie kurz darauf wieder, schaue nicht nach meinem Puls sondern versuche in mich zu horchen wie es mir geht. Es geht mir gut, es ist angenehm kühl, ich friere jedoch nicht, atme ruhige und so laufe ich weiter in meinem Rhythmus. Nach 6 Kilometern müsste es schwierig werden – so war es doch immer die letzte Zeit. Wird es aber nicht wirklich, gut ich spüre die vergangene Kilometer und trotzdem atme ich noch ruhig und ohne große Anstrengung.
Nach genau 9 Kilometern komme ich mit dem wunderbaren Gefühl das es immer noch geht, das ich laufen kann nach Hause - es geht mir gut. Ohne große Zweifel schaue ich meinen Durchschnittspuls an und ja ich wusste es vorher und bin dann beinnahe selber ein wenig über meine Durchschnittszeit überrascht von 6:48 Minuten pro Kilometer.
Nach einer heißen und ausgiebigen Dusche, einer warmen Tomatensuppe geht es mir prächtig und gleicht geht es zum belohnen zum Starbucks und ich weiß schon jetzt was ich mir dort leckeres bestellen werde – das Laufen ist schön, es braucht nur ein wenig Geduld.

Als ich zu meiner Miniorchidee schaue, die die vor Monaten aufgrund einer Dürreperiode in unsere Straße alles von sich fallen ließ, die die ich wegwerfen wollte und nicht konnte und immer mal mit Wasser versorgte, die bekommt nun eine Blüte – ja Geduld und es geht!

Sonntag, 16. November 2008

heute in 6 Wochen

… ist der Weihnachtsrummel vorbei, abgehackt und erledigt und das neue Jahr steht vor der Tür. Alle sind irgendwie reizüberflutet, trotzdem hoffentlich glücklich und zufrieden, voll gegessen und der Silvesterlauf ist gelaufen. Tja, 6 Wochen sind, wartet man auf den Weihnachtsmann verdammt lang hin, will man fit werden jedoch ziemlich schnell vorbei. Grob habe ich die 65 Minuten angepeilt – einfach weil die 60 momentan definitiv nicht realistisch sind. Ich komme nicht in Schwung, bin müde und müde und nach 7 Kilometern gut geschafft.
Heute sind wir zusammen nach Harheim und dort durchs Neubaugebiet gelaufen um mal zu schauen was andere für Häuser bauen … interessant, wenigstens was und wo nicht wissen wir immer besser. Zurück geht es einen neune Weg, irgendwo bei dem Hof den man immer von dort sehen kann wollen wir rauskommen und kommen auch raus. 7,3 Kilometer sind es geworden, bei Kilometer 5 war ich beinnahe an einem Berg fertig und dann ging es doch noch halbwegs gut nach Hause. Ich bin nicht missmutig und ich freue mich auch das Dirk die Streckte so locker laufen kann und trotzdem macht es mir arg zu schaffen warum ich viel öfter laufe und es mir soviel schwere fällt – was mache ich denn falsch !? Oder ist das gerecht?

Also, 6 Wochen, der Countdown läuft und ich suche nach einem Trainingsplan der meinem momentanen schleich-schlaf Status gerecht wird und mich eben nicht überfordert. Herr Steffny wollte das ich die nächste Woche 41 Kilometer laufe und das packe ich nicht ohne neue Verluste oder Blessuren … ein Plan muss her!! Nur welcher und woher?

Dienstag, 11. November 2008

Sankt Martin

oder Fasching ? Oder nichts von beidem ??

Wenn man Fasching hier nicht mitbekommen möchte, dann muss man sich nicht anstrengen und da ich es eh nicht kenne strenge ich mich auch nicht an. Wobei es mir zu denken gibt, das und eine Freundin die zwischenzeitlich in Köln arbeitet heute trotz Urlaub hingefahren ist ... irgendwas muss ja dran sein, ich muss mir das wohl doch mal aus der Nähe ansehen.

St. Martin bekomme ich auch nicht mit. Doch durch meinen Kollegen der letzte Woche brummelnd früher weg musste zum Väter-Laterne basteln und auch heute sich zeitig zum Event verabschiedete und durch meinen kleinen Lauf von eben. Bereits im anderen Dorf kommt mir eine Horde Kinder, Laternen und Eltern entgegen – goldig. Diese Elektrolaternen sind vielleicht nicht so romantisch wie Kerzen, aber damit hätte selbst klein Julchen keine Angst um ihre Laterne gehabt. Es wird dunkel, nein es ist dunkel als ich das kleine Stück durch die Felder laufe und als ich meine Runde durch den Park beende, da spielt der Spielmannszug, da sind zig kleine Zwerge mit ihren Laternen unterwegs, strahlende Kinderaugen und der Duft von Glühwein in der Luft und die Feuerwehr steht auch parat – wie früher als ich klein war. So beende ich meinen Lauf und habe endlich mal wieder ein gutes Gefühl.

Der heutige Lauf tat mir gut, mein Puls war nicht in exorbitanten Höhen, ich hatte mehr Luft und musste mich nicht so immens anstrengen wie die letzten Tage, es war schön und keine Qual. Voran es liegt weiß ich nicht – ob es das Blutspenden sein kann oder meine Einbildung oder etwas anderes in mir steckt? Sicher lief die letzte Zeit alles nicht richtig gut, erst der Spann, Pause, dann der Fuß und Pause mit Crosstrainer und irgendwie fehlt mir nun die Energie ... Samstag und Sonntag habe ich mich auf 6 Kilometern arg gequält und gestern im Studio abgebrochen … es zwickt mal hier und mal da … es ist nicht rund … das Wetter ist so oft grau und es wird so früh dunkel … und gerade deswegen tat mir der Lauf gerade eben einfach nur unheimlich gut !! Es waren 7 Kilometer, die ich vor ein paar Wochen noch leichter und schneller hätte zurücklegen können, ja aber es geht aktuell nicht schneller und trotzdem habe ich wieder Aufwind bekommen – meine Laterne ist wieder „entfacht“.

Dienstag, 4. November 2008

Blutspenden und Co.

Regelmäßig bekomme ich von meinem Arbeitgeber ein Kärtchen was mich zum Blutspenden einladen will.

„Tinte gibt´s im Kaufhaus.
Blut nicht!“

Regelmäßig lasse ich dieses Kärtchen ein paar Tage neben mir liegen und werfe es dann mit einem schlechten Gewissen weg. Diesmal war das Gewissen stärker, ich hatte es geschafft eine Kollegin so lange zu nerven bis sie mit mir zum Blutspenden gehen wollte – oder wollte sie einfach nur ihr Ruhe haben? Egal sie war mit!

Mit der nötigen Portion Selbsironie war es äußerst lustig, tat nicht mal weh, die Dame vom Roten Kreuz war super lieb und ist nicht von meiner Seite gewichen, entgegen dem was ich glaubte wurde nicht nur eine Probe entnommen sondern Probe plus Spende, mir wurde nicht schwindelig oder ähnliches, es gab leckere Kekse und ein Fresspaket und bald werde ich einen Blutspendeausweis besitzen, meine Blutgruppe kennen und nun bin ich eine kleine Pienznäschen-Blutspende-Heldin.

Was dann folgte war alles andere als eine Heldentat!

Die Sonne schien heute den ganzen Tag so wunderbar und es schaute einfach nach einem herrlichen Herbsttag aus – perfektes Laufwetter und jede verdammte Minute die ich gestern auf dem Crosstrainer verbracht habe, habe ich mich heute auf meine Runde gefreut.
Nun sagen aber die Risiken und Nebenwirkungen das frau nicht in die heiße Badewanne steigen soll, nicht in die Sauna gehen darf und keinen Sport machen soll. Meiner Kollegin wurde dies nicht gesagt und das Zettelchen mit den Verhaltensregelungen habe ich liegen gelassen. Also vorsichtig schauen was der Kreislauf so dazu sagen mag, keine große Runde sondern nur die kleine langsame und dann mal schauen wie es läuft ...
Es geht nicht, absolut nicht gut und so komme ich nach mühsamen 4,5 Kilometern und ganzen 35 Minuten irgendwie deprimiert wieder zu Hause an. War vielleicht zu erwarten und sollte mich nicht deprimieren. Was davon hausgemacht im Kopf war und was wirklich durch das Blutspenden nicht ging, das kann ich leider nicht sagen. Aber mein Fuß war still, hat nicht gemuckt oder sich anders angefühlt und das war dann das erfreuliche an dem ganzen heutigen Lauf-Desaster - nur meine alte "Kriegs"-Verletzung hat sich wieder einmal gemeldet - gut das ich bzgl. Links bereits einen Orthopädentermin habe!

Sonntag, 2. November 2008

Nach einer Woche Pause

… sieht es nicht wirklich ganz gut aus, aber es kribbelt so in den Beinen.

Meine Eltern sind seit Donnerstag zu Besuch, sie haben mich vielleicht auch ein wenig davor bewahrt mich im Fitnessstudio zu "verrennen" und vom nichtlaufen abgelenkt. Montag, Dienstag, Mittwoch und auch Freitag war ich im Studio, habe neben dem Geräten mich jeweils 1 Stunde auf dem Crosstrainer ausgetobt (der zum Glück mit meinem Fuß gut harmoniert) und heute nun geht es nicht mehr, ich will raus, ich muss raus - draußen laufen ist definitiv etwas anderes als der Crosstrainer. Erst gemütliches und reichhaltiges Geburtstagsfrühstücken, dann Cafe bei Dirks Eltern wo ich nicht ohne zwei Stücke und nur schwer ohne der Stück Kuchen weg kommt („Du bist doch so dünn nun esse doch noch ein Stückchen, schmeckt Dir mein Kuchen etwa nicht...). Zu Hause angekommen kribbelt es noch mehr in den Beinen ...

Papa hat seine Schuhe mit, Dirk will laufen um Silvester die 10 zu schaffen und so schnüren wir unsere Schuhe. Papa ist früher oft gelaufen, dann machte sein Herz ein paar Holper und er lief danach nicht mehr – langsam hat er wieder angefangen, läuft heute seine 4 Kilometerrunde und insgeheim will er mal mit um die Alster laufen. Insgesamt ist er langsamer geworden, beim laufen könnte man es auch walken nennen aber so what, er ist heute stolze 71 Jahre geworden und dafür wirklich fit und außerdem mein Papa! So drehen wir langsam im Dunklen eine Runde und hängen noch eine kleine Parkrunde dran und noch ein kleiner Schlenker und nach 4,6 Kilometer sind wir zu Hause. Wir sind sein Tempo gelaufen, mein Puls war super niedrig und es war einfach nur schön mit meinem Papa und ich habe keine Schmerzen im Fuß gespürt – er ist spürbar, aber nicht schmerzhaft und für ihn war die gemäßigte Runde heute genau das richtige.
Ein schöner Papa-Geburtstags-Lauf war das heute !

Sonntag, 26. Oktober 2008

Frankfurt Marathon 2008

Irgendwann, ja irgendwann will ich auch mal … träumen ist erlaub, eine Staffelteilnahme realistisch und vielleicht irgendwann in ein paar Jahren … wer weiß das schon? Vorerst freue ich mich jedoch erst einmal wenn ich überhaupt laufen kann und bewundere alle die sich heute auf den Weg gemacht haben. Jeden einzelnen, jeder ist ein Sieger! Die die ganz vorne laufen sind der Wahnsinn, beinnahe mit einer überheblichen Leichtigkeit laufen sie in einem Tempo welches einfach nur rasant schnell ist. Das kleine Energiebündel Sabrina Mockenhaupt hat gewonnen und die Norwegerin Kirsten Otterbu hat es mir auch dieses Jahr wieder angetan. Ich kann nicht sagen warum, aber die Frau finde ich einfach nur toll wenn sie läuft. Vor allem die, die auch noch eine andere Beschäftigung haben und „nur“ nebenbei Laufen, das sind die Helden auf der Strecke. Beeindruckend, es wird gekämpft, gelacht, sich gefreut, irgendwo steht wer der einen kennt und anfeuert, wildfremde Menschen feuern an und der Schmerz läuft in so manchem Gesicht mit, Emotionen und dieses „ich will das auch mal erleben“ schwingt irgendwo in mir. Realistisch genug bin ich und mir ist klar, das dies aktuell ein Traum ist.
Akut ist mein verflixter linker Fuß, jetzt nicht mehr der Spann sondern direkt unter dem Fuß sitzt das Problem. Freitag habe ich es beim laufen plötzlich gespürt, Samstag konnte ich auf Schuhen mit Hacke und später in Turnschuhen nicht gut gehen und auch heute beim kreuzen der Strecke merke ich den Fuß sobald ich ihn etwas mehr belaste und abrolle. Vorhin war ich ganz schnell 5 Kilometer laufen, in Laufschuhen mit Fußbett ist es besser, aber nicht gut und so sitze ich hier mal wieder kühlend. Was mir zu denken gibt: es ist immer alles links was muckt, linkes Knie, linker Knöchel, linker Fuß, linkes Schienbein und nochmal das linke Knie … was stimmt mit dem linken Bein nicht und wer könnte mir das verraten?!
Ab morgen werde ich wie geplant nicht mehr montags laufen – mit dem Umstellen auf die Winterzeit werde ich nicht mehr Mo, Mi und Fr in der Woche laufen sondern nur Di und Do und versuchen am Wochenende mehr im Hellen zu laufen. Somit habe ich morgen einen geplanten lauffreien Tag, gehe ins Studio und hoffe auf Dienstag – wobei es sich aktuell nicht danach anfühlen will.

Sonntag, 19. Oktober 2008

Silvesterlauf

… und dann ging alles ganz schnell!
Das Geburtstage der Lieben und insbesondere der eigene plötzlich da sind, das Weihnachten immer noch endlos entfernt ist und der Weihnachtsmann dann quasi in der Tür steht ist ebenso bekannt und das ratzfatz wieder ein Jahr rum ist. Scheinbar verhält es sich ähnlich mit dem Silvesterlauf – erst noch drüber nachgedacht und nun schon angemeldet.
Plötzlich verkauft die Bahn schon ab 16.10. Spartickets, plötzlich die hektische Frage vom Papa wann sie denn an Weihnachten kommen und wann wieder abreisen sollten und die Entscheidung das sie erst am 29.12. zurück fahren, da am 28.12. der Silvesterlauf ist und das mit der Zugabfahrt kollidieren könnte. O.k. also muss zwangsläufig auch angemeldet werden – gegen meine heimliche Planung dies spontan und nach der momentanen Verfassung zu tun. Ziel war immer unter einer Stunde – bis Silvester ist dies nicht machbar und so wurde die Zeit korrigiert auf 65 Minuten. 70 Minuten sind schaffbar und so müssen 5 weniger in 69 Tagen realistisch sein, oder? Egal, angemeldet ist, skeptisch aber auch zufrieden.
Dies war dann auch eine „Erlaubnis“ für neue Schuhe und nun schaue ich mal wie es laufen wird, die nächsten Wochen und Silvester (naja, am 28.12 eben). Warum der Silvesterlauf nicht an Silvester ist sei mal dahin gestellt und somit ist die elende Frage „Was machen wir Silvester?“ auch in diesem Jahr noch immer nicht geklärt.

Da meine neuen Schühchen in der dezenten Größe 11 natürlich eingeweiht und getestet werden mussten, ging es heue abend auf eine kleine Runde. Bis wir los kamen, war die Sonne bereits unter gegangen und es war dunkel – Dirk konnte aufgrund Allergie/Erkältung gar nicht gut atmen und musste umdrehen und so bin ich durch den Ort gelaufen. 5,6 Kilometer kann ich so in eine Runde packen und das ginge zur Not auch zwei mal hintereinander. Etwas flotter war ich unterwegs, es sollte ja auch nur eine kleine Runde werden und es ging mir danach herrlich gut - es war einfach nur schön! Angenehme 11 Grad, frische Luft ... ich konnte durchatmen und frei atmen ... und die neuen Schuhe, ja die passten auch. Gespannt bin ich schon auf eine etwas längere Strecke mit ihnen, denn sie sind entgegen allen anderen nicht großartig gestützt, aber „Wohlfühl-Wunder für Neutralläufer und leichte Pronierer!“

Montag, 13. Oktober 2008

Blog-Award 2008

Das Woend war so lala, meine Laune nicht besonders, der Nebel hat sich weder Samstag noch Sonntag den Tag über gelichtet, Dirk hat mehr irgendwelche Server gerettet als Zeit gehabt und so wirklich locker will es nicht laufen. Meine 7,4 Kilometer am Sonntag waren machbar, aber anstrengend und mein verdammter Puls viel zu hoch. Es gibt sicher schlimmeres und „lala“ bedeutet ja nicht nur blöd. Der Friseurbesuch und das damit verbundene Quatschen mit Edith waren herrlich, Shoppen mildert das unschöne Gefühl der „Vernachlässigung“ und das Ausschlafen am Sonntag tat mir einfach nur gut sowie mein lieber linker Fuß der soweit Ruhe gibt und dann war da noch etwas.
Als ich Sonntagabend noch eben schnell, in der Hoffnung eine lebendigen Laufbericht mit vielleicht einem tollen Foto bei Margitta zu finden ins Internet hüpfte las ich dort was ganz anders: Blog-Award 2008! Boah, da habe ich mich arg gefreut - nochmals ganz lieben Dank für die lieben Worte und den Award die/den ich von Margitta bekommen habe und nun weiter reichen darf.

Die Wahl fällt mir nicht leicht bzw. ich kann mich nicht gut entscheiden wenn es doch mehrer gibt und ich nur zwei bedenken darf … deswegen reiche ich ihn auch mit leichten und schweren Herzens weiter an Salli
die bald wieder Turoborennschnecke und an Gerhard
den echten Südpfälzer-MANN.
Große Begründungen braucht es für die beiden nicht, man lese einfach in ihren Blogs und weiß warum ich ihre herrliche Art beim (be)schreiben so mag. In Gedanken reiche ich ihn noch an die ein oder andere Person, die sich hinter einem Blog verbringt weiter.


Und wie waren heute die 7,4 Kilometer? Machbar und anstrengend schön und der Puls wird wieder ein wenig ruhiger, es wird!

Mittwoch, 8. Oktober 2008

alles wird gut

Ja, das wird es!!!!!

Drei Tage Projektarbeit liegen hinter mir, morgen ist noch die Abschlussrunde in der sich alle über den Klee loben werden und dann werde ich ins Büro fahren und die Arbeit die sich dort seit Montag sammelt in Angriff nehmen. Viel ist in diesen drei Tagen passiert, viele Eindrücke, viele Begegnungen mit Menschen die in diesem Unternehmen vielleicht einmal mehr zu sagen haben werden, Kontakte geknüpft … alles super und paletti, wenn da nicht die Fragen wäre „Wo will ich hin?“ „Welche Möglichkeiten habe ich?“ und vor allem „Was kostet welchen Preis?“ - gerade nach solchen Tagen schreien diese Frage in mir. Jetzt sind die größten Veränderungen umgesetzt, Projektarbeit wird weniger, alle kehren in ihre Einheiten zurück und beginnen produktiv zu arbeiten … ich kehre zurück und würde am liebsten wieder umdrehen. Wo ich von weg will weiß ich, wo ich hin will so in etwa, nur nicht ob ich den Preis dafür bereit bin zu zahlen bzw. die Konsequenzen mir zutraue zu tragen, sie überblicken kann: Köln, Frankfurt oder irgendwann vielleicht doch wieder Hamburg …? Aber egal, ich war laufen, ich habe all diese Gedanken mit auf meine Runde genommen und bin mit leerem Kopf wieder zu Hause angekommen, das ist was zählt, das ist das wertvolle am Laufen – abschalten können!

Mein Fuß war den ganzen Lauf über still, jetzt kühle ich ihn rein vorsorglich und vor dem Schlafen bekommt er rein vorsorglich noch etwas creme ab. Das Halsweh ist weg und als erstes bin ich sofort unter die heiße Dusche gestiegen um keine neue Erkältung zu riskieren. Der Lauf sollte nur kurz und langsam werden, geworden sind es 5,5 Kilometer was total im Zielrahmen lag nur leider viel zu schnell und somit lag mein Durchschnittspuls im oberen Bereich und darüber ärgere ich mich nun – wie kann frau nur so blöd sein? Keine Verteidigung, aber so kam es zu diesem Übermut: „piep“ auf der Anzeige steht für den ersten Kilometer 6,44 Minuten. Oh, zu schnell und schon wieder piept es für den zweiten Kilometer und ich lese 6,41 Minuten. Langsamer machen, mein Puls ist zu hoch und schwups das nächste Piepen und 6,38 Minuten mit dem Erklärungsversuch das es abwärts ging. Langsamer, die Luft wird weniger … „piep“ 6,43 Minuten und nun wird es absolut bescheuert. Jetzt denke ich mir den letzten Kilometer nicht mehr langsamer werden und den Schnitt hochhalten bis zum bitteren Ende – gegen alle Vernunft. Geworden ist es ein Schnitt von 6,39 Minuten was für mich schnell ist und so gar nicht zu dem geplanten langsamen Lauf passen will.
Egal, völlig kaputt kam ich zu Hause an, dafür aber auch angenehm leer im Kopf!
Wenn der Fuß nun auch weiterhin Ruhe geben mag, dann werde ich Freitag einen Kilometer dranhängen und dafür wirklich langsamer machen und endlich den Herrn Mittermeier mitnehmen, denn das wollte ich schon als die Nase anfing rot zu werden.
Schön war es, ich habe es nicht verlernt und die ganze Kondition ist auch nicht verloren gegangen – alles wird gut!

Samstag, 4. Oktober 2008

verhindert

Montag Abend froh ich schon mehr als sonst üblich, Dienstag morgen war dann meine Nase verstopft und der Kopf verschnupft, Mittwoch sowie Donnerstag lief sie dann mehr oder weniger und droht wie leider sehr vertraut mit den Nasenebenhöhlen. Alle mir bekannten Mittelchen haben der Erkältung getrotzt und ich bin überrascht wie harmlos diese abläuft *aufHolzKlopf*. Harmlos genug um Samstag morgen endlich wieder einen kleinen Lauf zu wagen. Als ich heute morgen aufwache kann ich nur schwer schlucken, jetzt sind die Halsschmerzen da. Laufe ich eben auch heute nicht, wird schon vorüber gehen.

Weiter stimmt irgendwas so gar nicht mit meinem linken Fuß. Der Spann ist geschwollen, tut weh und Zehe wackeln ist am schlimmsten – normales Gehen und auch Fahrradfahren funktioniert wunderbar, laufen jedoch nicht. Es fing Mittwoch vor einer Woche an, wurde während des Laufes schlimmer aber noch aushaltbar und ich so bin nach Hause gelaufen. Die nächsten Tage war der Schmerz noch da (vergleichbar mit einem zu eng geschnürten Schuh) und vorsichtshalber bin ich erst Montag wieder gelaufen. Bis dahin war der Schmerz verschwunden, beim Lauf am Montag nur minimal spürbar, am Dienstag etwas mehr und Mittwoch habe ich dann erst gesehen wie geschwollen der Spann ist. Kühlen und cremen hilft, aber leider nicht so das es heute bedeuten besser aussehen würde. Lauf ich eben heute und morgen und … nicht, wird auch vorüber gehen und ansonsten muss eben das Crosstrainer herhalten, irgendwas muss ich tun und ich habe die Hoffnung das bei dem Crosstrainer der Fuß nicht so beansprucht wird wie beim Laufen.

Damit das Verhindern komplett wird: Gestern wollten wir in den Taunus radeln und Herbstfotos machen, nach 13 Kilometern sind wir umgedreht weil es zu tröpfeln begann und man den Regen über den Bergen sehen konnte, dann eben auch nicht das. Aber am Studio kann mich nichts hindern – zumindest fällt mir jetzt nichts ein – und sobald die Halsschmerzen etwas besser sind tobe ich mich eben dort aus und ich lauf dann bestimmt bald wieder!
Alles wird gut, gell!?!
Nö, ich will nicht jammern, es könnt viel schlimmer sein, wobei auf den Fuß noch mit Spannung gewartet wird!

Mittwoch, 24. September 2008

Dunkelheit

Grundsätzlich mag ich keine Dunkelheit. Der Herbst ist schön, der Winter hat auch etwas für sich und trotzdem bin froh wenn der Frühling kommt und die Tage wieder länger werden und ich im Hellen meine Runde drehen kann. Sicherlich gibt es auch viele Dinge warum ich mich über den Herbst oder auch den Winter freue, aber bestimmt ist es nicht die viele Dunkelheit.
Als letztes Jahr der Winter kam, war ich sehr unsicher ob ich durchlaufen würde, wie das werden würde und irgendwie hat es geklappt. Meine Runde war aber auch kürzer und ich bin mehr oder weniger nur durch den Ort gelaufen, das hat ganz gut gepasst mit den Straßenlaternen. Jetzt kommt sie langsam wieder die dunkle Zeit und nun ist meine Strecke länger, in den Feldern gibt es keine Laternen, der Ort wird zum Örtchen und drei mal die 3-Kilometerrunde durch den Ort und das drei oder gar vier mal pro Woche halte ich mental nicht durch.
Nach meinem heutigen Lauf muss eine Idee her, das Mainufer ist glaube ich beleuchtet. Was aber bedeuten würde das ich nach der Arbeit in die Stadt ins Parkhaus fahren würde, dann laufen würde und dann ins Auto hüpfen müsste und gute 20 Minuten nach Hause zu meiner Dusche fahren müsste. Laufverein wäre eine andere. Verein und ich, das passt nicht gut bzw. hört sich so ambitioniert-professionell an und das bin ich definitiv nicht, ich Schneckchen. Lauftreff, hört sich etwas besser an – aber auch da bleibt mein Problem. Ich brauche meinen eigenen Rhythmus und Dirk lässt mich so schnell aus meinem eigenen Takt kommen … nein, es liegt nicht an ihm denn sonst passt er sehr zu mir und auf mich auf. Vielleicht macht Übung den meister, aber laufen die nicht alle schneller?! Ich werde mal in Erfahrung bringen was es hier für Möglichkeiten gäbe, vielleicht ausprobieren und bestimmt berichten … ansonsten bleibt mir in der Woche eine kleine Rinde durch den Ort oder das Studio mit dem Band welches ich so sehr nicht mag. Unterkriegen lass ich mich bestimmt nicht von der blöden Dunkelheit!

Aber zurück zu heute. Als ich loslaufe ist es ein wenig schummrig, in Massenheim gehen die Laternen langsam an, als ich durch Feld zurück laufe wird es dunkler … als ich wieder die erste Laternen erreiche ist es beinnahe dunkel und im Ort merke ich erst wie dunkel es wirklich geworden ist. Mein Schatten überholt mich bei jeder Straßenlaterne, wächst über mich hinaus, wird größer und größer und verblasst dann bis er völlig verschwindet und der nächste kommt. Ich beobachte meinen Schatten, bin in einem Ticktack-Ticktack-Schritt drin und es läuft. Noch ein kleine 1-Kilometer-Runde durch den, oh bin ich mutig, halb beleuchteten Park und zu Hause bin ich. Als ich die ersten Schritte auf den Hof setzte, springt der Bewegungsmelder an und es wird schlagartig hell. Ratzfatz wird es dunkle, immer früher und wahnsinnig schnell wie ich heute feststellen musste. Erwähnte ich schon mal das ich die Dunkelheit nicht sehr mag - bin eben wirklich ein ängstliches Pienznäschen.
8 Kilometer sind es heute wieder nur geworden … neben dem Ziehen in meiner linken Wade oder ist es doch die böse Sehne und dem linken sich etwas bemerkbar machenden Knie hat sich heute der linke Spann gemeldet beim Laufen. Warum links so muckt weiß ich glaube ich ziemlich gut: zwei mal hintereinander mit meinen Schnellrennschuhen unterwegs gewesen und das gepaart mit 50 Kilometern in 9 Tagen ist keine allzu gute Kombination für meine Knochen. Nicht übertreiben und aufpassen ist nun angesagt!

Dann noch so ein dolles Ding. Lange habe ich nun hin und her überlegt und letztendlich doch beschlossen am Sonntag beim 5-Kilometer-Lauf in Rodheim teil zu nehmen. Eben wollte ich die Anmeldung ausfüllen und da muss ich doch glatt feststellen das die Veranstaltung am Samstag und nicht wie von mir verinnerlicht am Sonntag ist. Es soll nicht sein, aktuell ist mir eh schleierhaft wie ich Ende Juni in Berkersheim „so schnell“ sein konnte und Samstag habe ich einen Arzttermin auf den lange warten musste weil ich extra einen Samstag-Termin haben wollte. Die nächste Laufgelegenheit kommt garantiert wenn man danach sucht und vielleicht sollte es einfach nicht sein und so ganz unglücklich bin ich darüber auch nicht.

Dienstag, 16. September 2008

Friesentorte

Es gibt den guten Bäcker Schult Kuchen oder gar ein Stück Torte nur, wenn ich laufen waren – das habe ich so festgelegt. Gestern entstand nach unsere Tour über die Insel mit dem Tandem dann doch ein innerer Konflikt: Der Kuchen war schon gekauft, die Uhr zeigte bereits 17.00 Uhr an und ich war doch erschöpft und vom in Sand laufen spüre ich Sehnen oder was auch immer die sonst nie in Erscheinung getreten sind. Also entscheide ich für uns beide den Kuchen jetzt zu essen und morgen zu laufen. Der Erdebeer-Rababerkuchen und das Stück Schokokirsch schmecken wunderbar (wobei nach dem Laufen sie bestimmt noch besser geschmeckt hätten) und doch kurz danach ärgere ich mich eben nicht erst gelaufen zu sein. Zu spät, ich döse ein Stündchen auf dem Bett und als ich die Augen wieder aufschlage ist es 17.00 Uhr! Hähhh? Ich hatte mich vorher verguckt und nun ist klar: Schuhe an und raus!
Wir laufen am Watt die geteerte Straße nach Nebel entlang, der Weg geht hoch und runter, wir kommen an den Pferdekoppeln entlang wo man Ponyreiten kann (Dirk sträubt sich dagegen immer noch) und immer wieder schweift mein Blick nach links auf das Meer und rechts steht die Sonne bereits tief und wärmt trotzdem noch angenehm. Laufen nach Nebel rein, quer durch Nebel und sind im Kiefernwald angekommen. Ein Läufer kommt uns entgegen und die Steinchen knirschen unter unseren Füßen, wir biegen in den vermeintlich richtigen Waldweg ein und landen in einer Sackgasse, kehren um finden dann den Weg den wir am ersten Tag mit dem Fahrrad gefahren sind. Der Sand ist stellenweise immer noch tief und es ist anstrengend kleine Hügelchen im tiefen Sand zu erklimmen. Kurze Zeit später kommen wir an der Vogelkoje raus und laufen das letzte Stück im bekannten Wald, auf dem weichen und leider teilweise sehr schiefen und unebenen Waldboden nach Hause. Die Sonne strahlt zwischen den Bäumen hindurch, es riecht nach Nordseeluft und Wald und ist einfach nur schön. 8 Kilometer sind es geworden, eine schöne Runde und langsam wird mein Puls wieder etwas niedriger beim Laufen, langsam fühle ich mir wieder etwas besser – zwar nur langsam, aber es wird.

Nachdem heute früh die Sonne sich nicht blicken lassen wollte, ist sie nun doch rausgekommen und wir wollen um die Südspitze laufen, heute wird kein Fahrrad gefahren – heute wird der Po geschont und wir wollen mal sehen wo uns unsere Füße hintragen können … und dann gibt es vielleicht doch auch am lauffreien Tag ein Stückchen Torte?!

Das einzige was beinnahe meine Urlaubslaune trüben könnte ist die Tatsache, das mir Sportstrack keine Sattelitenkarte anzeigen will und ich unsere Routen nicht stolz am Notebook betrachten kann – aber meine Laune lass ich mir davon auch nicht kaputt machen.

Sonntag, 14. September 2008

Angekommen, auf Amrum

Als wir an der Fähre ankommen haben wir 700 Kilometer hinter uns gelassen, eine Stunde im Stau gestanden und sind bereits um 4,30 Uhr aufgestanden … entsprechend müde und genervt bin ich. Auf der Fähre kommen wir nur schwer mit dem Humor des nordfriesischen Kellners und noch weniger mit der aufgewärmten und beinnahe ungenießbaren Waffel klar.
Als wir anlegen ist alles vergessen – wir sind da, angekommen auf Amrum!In einem überfüllten Linienbus gequetscht treten wir das letzte Stück unsere Reise an, kommen im Hotel an und ich bin begeistern. Das Romantik Hotel Hüttmann ist einfach nur toll.
Wie ein kleines Kind kann ich mich freuen, will am liebsten alles sofort und auf einmal sehen, die Erinnerungen auffrischen … Zuerst muss ein Fahrrad her, schließlich habe ich noch die Entfernungen eines Kindes im Kopf. Der Fahrradverleih des Hotels hat erst am nächsten Morgen wieder geöffnet und kurze Enttäuschung macht sich bei mir breit. Aber alles kein Problem, es gibt hier mehr als einen Fahrradverleih und zack haben wir zwei Räder. O.k. sie erfüllen zwar ihren Zweck, sind aber absolut nicht mit unseren zu Hause zu vergleichen. Ich behaupte sogar immer noch das meines selbst bergab stehen geblieben wäre, wenn ich nicht mehr getreten hätte. Zuerst geht es zum Strand und ich muss dank Forerunner feststellen, das es zum Strand gerade mal 1,3 Kilometer sind – in meinen Erinnerungen war das eine entschieden längere Strecke. Zwischen den Dünen durch und da ist er, der Strand mit den bunten Strandkörben und einer wahnsinnigen Weite und natürlich dem Meer. Ich bin angekommen auf Amrum! Wir gehen ein wenig am Strand entlang, die Sonne ist da und wieder komme ich nochmals an, auf Amrum! Wieder rauf aufs Rad und weiter geht es den Weg in den Dünen entlang und dann ab in den Kiefernwald, an der Vogelkoje vorbei und weiter nach Nebel. Hier habe ich scheinbar den falschen Weg eingeschlagen und wir müssen mit den Rädern teilweise durch doch sehr tiefen Sand durch. Der Wald kommt mir vertraut und bekannt vor, wir sind in Nebel, fahren hindurch und dann am Watt entlang zurück nach Norddorf. 10 Kilometer sind es geworden, anstrengend waren sie, das letzte Stück immer gegen den Wind und verdammt schön waren sie. Durchgepustet und glücklich kommen wir im Hotel an, machen uns kurz frisch und denieren dann unsere drei Gänge und natürlich gab es Fisch – ich bin angekommen, auf Amrum! Erschöpft und glücklich sinke ich müde in die weichen Federn.Der nächste Tag, wieder strahlende Sonne – es ist nicht heiß, aber doch angenehm warm im Windschatten. Wir frühstücken ausgiebig und gemütlich und fahren dann zum Strand, lassen die Räder stehen, ziehen die Schuhe aus und schlendern den Strand entlang und wieder komme ich nochmals an, auf Amrum. Wir gehen bis zum Leuchtfeuer, suchen den Weg zwischen den Dünen hoch, gehen auf den Bohlenwegen durch die Dünen und kommen an der Vogelkoje raus. Dort bekommt man für 1,50 EUR eine große Flasche Mineralwasser und dann geht es weiter, zwischen Dünen und dem Wald auf einem Trampelpfad - der meiner Meinung am Rande der Legalität war. Früher hätten mich meine Eltern für so eine Runde niemals begeistern können und heute hat es einfach nur Spaß gemacht. Die Sonne strahl vom Himmel, der Himmel ist blau mit einzelnen Wolken – perfektes Inselwetter! Wieder am Rad düsen wir noch schnell über den Deich zum berühmten Bäcker Schult, kaufen Friesentorte und Marzipan-Blätterteig. Die beiden Volkorn-Körnerknäcke werden sofort verspeißt – Stärkung muss sein und dann wurden die Laufschuhe geschnürt. Es geht durch die Fußgängerzone, durch die Felder gegen den Wind zum Deich, unten am Deich entlang und es ist verdammt windstill und heiß, dann geht es ziemlich bergauf und schwupps sind wir wieder beinnahe zu Hause. Ich übergebe Dirk den Schlüssel und hänge noch eine kleine Runde dran, laufe dort wo früher die Truthähne waren vorbei, biege in eine kleine Straße ein, komme am Waldrand raus, laufe hoch wo früher meine Tante gewohnt hat und komme nach exakt 7 Kilometern wieder im Hotel an. Nach einer angenehmen Dusche setzten wir uns auf unser Balkönchen, hören die Möwen kreischen und essen die Leckerei mit den Fingern weil wir keine Gabel haben – egal es schmeck wunderbar, vor allem nach dem Laufen.

Es ist himmlisch, das Wetter perfekt und ich bin angekommen in meinen Erinnerungen, frische sie auf und sammle neue Erinnerungen ... mir geht es gut!

Dienstag, 9. September 2008

Akku leer!!

Eben war ich im Studio und dort wollte ich eigentlich länger bleiben (allgemein fehlt der Drall und die Zeit um regelmäßig zu gehen – mehr als 1 pro Woche ist die letzte Zeit nicht drin) doch nach 10 Minuten Rad war mir gar nicht mehr gut. O.k. ich habe gestrampelt soviel ich konnte, aber trotzdem ist das nicht normal. Normal ist das ich auf dem Rad meinen Puls nie wirklich hoch bekomme und heute war er bei 164 nach 4 Minuten. Als ich mich dann am ersten Gerät zu schaffen mache, wird mir leicht schlecht und schwindelig und ich breche ab. Ich habe einfach das Gefühl das mein Akku leer ist. Dagegen hilft laufen in der Regel, aber selbst dazu war ich Freitag und Samstag zu beschäftigt und gestresst und Sonntag einfach zu kaputt und müde – gestern war ich dann endlich unterwegs und musste wieder einmal feststellen wie gut es tut, obwohl ich beinahe die komplette Strecke gebraucht habe um das verdammte Release 5a vergessen zu können.


Die paar Stunden Schlaf pro Nacht schaffen es irgendwie nicht mehr meinen Akku auch nur halb aufzuladen - mein Akku ist einfach leer, ich kann und mag nicht mehr und ich habe bald Urlaub, die letzten Tage werde ich auch noch schaffen – alles kein Problem … trotzdem erschrickt es mich gerade wie ich scheinbar doch an meine Grenzen der Belastbarkeit stoße.

Wegen diesem verdammten Release 5a, welches mich selbst die letzten Nächte beschäftigt hat, habe ich doch glatt vergessen das ich seit gestern E I N Jahr rauchfrei bin. Jawohl, ich die mehr gequalmt hat als das es schön gewesen wäre, ich der es niemand zugetraut hat jemals aufzuhören hat erst still und heimlich und dann hoch offiziell aufgehört. Ich bin stolz, es viel mir nie wirklich richtig schwer und ich vermisse es heute nicht nach Rauch zu riechen und die nächste Gelegenheit suchen zu müssen wo ich rauchen könnte. Rauchfrei glücklich, bis auf die drei bis vier Kilo die die Waage doch mehr anzeigt. Die müssen für mein seelenheil weg, auch wenn laufen irgendwie bei mir mehr Hunger haben bedeutet …

So stolz grinsend ich hier gerade sitze muss ich auch kurz zurückblicken: Als ich aufhörte zu rauchen konnte ich keinen Schritt schmerzfrei mit meinem Knie gehen, an laufen war nicht zu denken und der Urlaub in Lugano stand entsprechend unter keinem guten Stern. Es hat lange gebraucht und viel Geduld gefordert bis ich wieder schmerzfrei war und wirklich laufen konnte und erst seit wenigen Woche lasse ich immer mal wieder meine Kniebandage weg … *aufHolzklopf*

Dienstag, 2. September 2008

Was sind 5 Kilometer heute?

Vorneweg, vor nicht allzu langer Zeit waren 5 Kilometer meine normale „Runde“ und wirklich viel weiter hätte ich auch nicht mehr gekonnt. Anfänglich waren 5 Kilometer für mich einfach undenkbar und ich habe lange gebraucht um diese Strecke laufen zu können – heute ist es gerade mal 1/100 von dem was ich heute mit dem Auto gefahren bin. Wie anders doch Blickwinkel sein können. Nicht das ich heute ständig soviel mehr laufen würde, nein, aber 7 plus sind es dann doch meist.
Heute sollten 5 reichen und die auch nur ganz gemächlich. Alleine weil ich seit gestern wieder mein Po-Oberschenkel-Problem spüre und ich mich absolut steif fühle als ich aus dem Auto krieche. Es strengt mich an weitere Strecken zu fahren, ich bin es zum einen nicht gewöhnt und dieses ständige abbremsen macht mir mürbe: jeder verdammte alte Golf (nein, ich habe eigentlich nichts gegen Golffahrer) und jeder noch so dicke LKW schert kurz vor mir aus und ich muss abbremsen. Warum habe ich einen Aufkleber auf der Motorhaube „Bitte fahr mir direkt vor´s Auto“? Mein Kopf ist mit vielen neuen Informationen vollgestopft. Mit Dingen die ich positiv weiter geben muss, welche leider nicht nur positiv sind und Dingen deren Sinn ich nicht zu hinterfragen habe und Dingen die ich nicht wissen sollte, mir aber vertraulich anvertraut wurden … die nächsten Tage werden aufregend und fordernd und der größte Feind ist die Zeit die immer bei allem fehlt …
Zuhause angekommen steht eines fest: Ich muss raus!!! Einfach nur zum kurz durchatmen und abschalten, gegen alle Vernunft, es muss eine „kleine“ Runde sein.

So war es dann auch, ich habe mir selber versprochen keine Umwege oder sonst etwas verlängerndes einzubauen sondern einfach eine Korkkodil-Runde laufen und mehr nicht. Meinen Knochen und mir zuliebe – morgen soll es schließlich wieder ein etwas längerer Lauf werden und heute ist ja eigentlich auch lauffrei.

Jetzt habe ich durchgeatmet bzw. durchgekeucht – es ist absolut nicht so, das mich 5 Kilometer nicht anstrengen würden, nein. Statt gemächlich und gemütlich bin ich 5,23 Kilometer in für mich schnellen 32,30 Minuten gelaufen was bedeutet das ich durchschnittlich pro Kilometer 6,12 Minuten gebraucht habe, absolut anstrengend!
Aber ich weiß jetzt was mir daran nicht gefällt, es ist viel zu schnell vorbei! 5 Kilometer sind 5 Kilometer egal wie schnell oder langsam gelaufen, es sind eben doch „nur“ 5 Kilometer Zeit und trotzdem verdammt lange 5 Kilometer wenn die Pust knappt wird.

Trotzdem geht es meinem Seelenfrieden jetzt entschieden besser und auch meine Knochen haben diesen kurzen Lauf scheinbar gut verkraftet. Morgen kann kommen!

Mittwoch, 27. August 2008

komisch heute

Erst lustlos und unmotiviert – jetzt doch ein wenig stolz und trotzdem waren es teilweise lustlose und/oder zähe Kilometer an der Nidda und dem Rückweg mit kleinen gewollten Umwegen, einfach komisch heute. Wirklich Spaß machen mir heute nur die entgegenkommenden Läufer, diese kommen zu sehen und dann an mir vorbei rauschen zu lassen … das macht mir Spaß und ich muss ihnen mit einem breiten Grinsen begegnen. Doch sobald ich die Nidda verlasse und erst auf den nächsten Läufer warten und hoffen muss werden die Kilometer länger und langweiliger. Tiptap, tiptag, iptap tiptag, tiptap habe ich mich in meinen Trott gelaufen, werde vom Forerunner nach jedem gelaufenen Kilometer geweckt und erinnert das wieder einer vorbei oder heute sogar geschafft ist - komisch, komisch heute.

Komisch, die Euphorie bleibt heute beinnahe aus, leichte Erschöpfung macht sich breit, keine bis minimale Schmerzen an den bekannten Stellen – irgendwie komisch.
Verdammt, warum freue ich mich nicht richtig wo es wieder 700 Meter mehr waren? Komisch!
Warum habe ich nicht noch eine Kurve mehr gedreht um die 13 zu erreichen? Weil ich nicht mehr wollte und ein wenig auch nicht mehr konnte. Komisch, wo war heute mein Ehrgeiz?

Der Lauf in Daten: 12,7 Kilometer in 1 Stunde 30 Minuten und 59 Sekunden (von denen ca. 10 Sekunden mein Forerunner einfach und plötzlich Autostopp gemacht hat = sehr komisch)

Montag, 25. August 2008

Wochenende und heute

Ein langes und vor allem schönes Wochenende lieht nun auch schon wieder hinter mir und der Alltagswahnsinn hat ich wieder.

Die Hochzeit war super schön: eine wundervolle Braut, ein tolles Paar, eine nette Standesbeamtin, ein lockerer Pfarrer, eine heitere Party und bestimmt mal hübsche Kinde. Ich war zu Hause bei meinen Eltern, wurde verwöhnt wie eben ein Kind verwöhnt wird wenn es nach Hause kommt. War nicht laufen, obwohl ich so gerne um die Alster laufen wollte aber es passte Samstag früh einfach nicht – es regnete, es war grau und meine Wade tat immer noch weh … später war denn überhaupt keine Zeit mehr. Statt dessen wurde gemütlich mit warmen Cafe und leckeren Franzbrötchen gefrühstückt. Dann ging es zum Frisur und anschließend habe ich frisch frisiert im Regen eine völlig durchnässte, dreckige und zittrige Katze vor der Garage meiner Eltern entdeckt. Zum Glück ist die Nachbarin Tierärztin und war zu Hause – jetzt bleibt zu hoffen das sich die arme wieder aufrappeln kann und die Medikamente anschlagen, aber wenigstens hat sie nun keine Schmerzen und sitzt im Trockenem und muss nicht irgendwo draußen elend verrecken. Aufgrund der Tonnen von Haarspray saß meine Frisur trotzdem noch immer perfekt.

Meine Wade ist mein anderes kleines Sorgenkind geworden – vielleicht waren es die vorletzte Woche doch ein paar Kilometer zuviel? Mein Schienbein hatte vorher bereits Ruhe gegeben und meckert nun auch wieder … letzte Woche bin ich nur Dienstag entspannte 9 Kilometer und Donnerstag 7,5 gelaufen und nicht mehr. Auf der einen Seite ärgere ich mich nicht mehr gelaufen zu sein und auf der anderen passte es einfach nicht und tat mir auch ganz gut mal zu pausieren.

Als ich vorhin meine Schuhe schnüre, trete ich mit gemischten Gefühlen nach draußen: Heiß aufs Laufen undgleichzeitig mehr als skeptisch wie fit ich wirklich bin. Angepeilt sind die 7 Kilometer – insgeheim aber 9 gewünscht – in einem gemächlichen Tempo bzw. mit dem Ziel diese angenehm laufen und vor allem genießen zu können. Ohne Wadenzwicken und Schienbeinmucken und trotz der elenden Müdigkeit in mir.

Ich laufe los, finde keinen Rhythmus, wähle einen anderen Weg als üblich um einen Kinderwagen in einem Gässchen auszuweichen und schleppe mich dahin – keine Spur von dem leichten Gefühl von letztem Dienstag. Nach 5 Kilometern wird es besser, ich bin zwar langsam unterwegs aber ich habe wenigstens so etwas änliches wie einen Rhythmus gefunden. Als fest steht, das es sicherlich 7 Kilometer werden bis zur Haustür und die Option der Verlängerung dann immer noch steht überholt mich ein Jugendlicher (irgendwas zwischen 15 und 19 Jahren) auf seinem Fahrrad mit einer Feuerwehrjacke. Ich denke mir nichts als er stehen bleibt und ich ihn überhole – doch plötzlich fährt er dicht hinter mir, überholt aber nicht. Nach 300 Metern kommt uns ein Mann mit einem Hund entgegen und er überholt mch wieder. Bleibt stehen, ich überhole ihn und er fährt wieder dicht hinter mir, überholt aber nicht. Langsam werde ich unruhig und beschließe nicht weiter durch die Felder zu laufen und drehe um. Er dreht nicht mit um und so laufe ich wieder durch Massenheim nach Hause und am Ende waren es 9,2 ziehende und anstrengende Kilometer. Abgesehen von der dubiosen Begegnung hat der Lauf sich natürlich gelohnt. Jetzt, nach dem Lauf und vor allem der herrlich warmen Dusche danach sieht die Welt wie folgt aus: Ich fühle mich zwar erschöpft, aber angenehm erschöpft – einfach verausgabt gut! Gleich gibt es noch etwas leckeres zu Essen und dann geht es ab ins Bett …

Sonntag, 17. August 2008

Lila-Zeiten

Was soll dieser Titel bedeuten? Nicht wirklich viel befürchte ich. Im eigentlichen Sinne besitze ich keine Lieblingsfarbe – bin mir ihrer zumindest nicht bewusst. Rein kleidungsmäßig wäre schwarz zu vermuten, schaut man sich in der Wohnung um wird es schwer und sieht man das Pink im Blog müsste man wieder andere Schlüsse ziehen … Also gibt es keine Begründung für lila (wann bzw. wer sagt violett?) sondern es sollte einfach mal etwas anderes her …

Diese Woche habe ich nicht nur meinen Längste-Strecke-Rekord aufgestellt, sondern bin auch die meisten Wochenkilometer gelaufen: 34 Stück! Montag etwas schneller 8, Mittwoch die berühmten 12, Freitag 7 und heute Abend mit Dirk noch mal 7 durch die Felder (die Strecke ist so schön, etwas hügelig und mir allein leider zu einsam). Hach, da könnte ich noch mal mindestens ein oder zwei Zentimeter wachsen …
Nächste Woche werden es definitiv bedeuten weniger Kilometer werden. Montag und Dienstag sind Prozessschulugen mit gemeinsamen Abendprogramm am Montag und da ich mein sonstiges „Brot auch noch backen muss“, werde ich versuchen so früh es mir möglich ist in der Firma aufzuschlagen. Dienstagabend sollte es dann wenigstens noch für 7 Kilometerchen reichen, Mittwoch muss alles aufgearbeitet werden und Donnerstag geht es nach Hamburg und Freitag ist dann der erste große Tag: die standesamtliche Trauung einer besonders lieben Freundin und Samstag dann die Kirche mit großer Feier. Samstag früh einmal um Alster und anschließend zeitgleich zum Frisur und wann und wo Donnerstag noch 7 Kilometer unterzubringen sind, ist mir heute noch ein Rätsel.

Lila erinnert mich an meine Oma. Vielleicht weil Oma den Flieder gerne mochte und ich darüber die Verbindung herstelle – wenn ich Flieder rieche, dann denke ich an sie. Dezente lila Blüten hat auch das Kleid, welches ich letztes Wochenende auf eine bezaubernde Art und Weise inkl. einem lila Strickjäckchen für die Hochzeit am Wochenende erstanden habe. Die Verkäuferin war wirklich richtig gut, das Kleid gefiel mir auf Anhieb und so hat mit Abstecken alles nicht mal eine Stunde gedauert – bis auf das anschließende Schuhe kaufen. Deswegen wollte ich das mit dem wachsen auch sein lassen, sonst wird es mit mir, den Schuhen und den Türen zu eng (ja, das hat mich wirklich erschreckt!)

Mittwoch, 13. August 2008

12 Kilometer - Sonne - Regen

Warum auch immer bzw. was auch immer mich heute getrieben haben mag, ich bin die 12 Kilometer gelaufen und habe somit eine neue weiteste Strecke. Zwar bin ich langsam gelaufen aber das war eigentlich auch so gedacht - o.k. ich hätte auch nicht viel schneller gekonnt. Als ich nach 1 Stunde und 26 Minuten und exakt nach 12,1 Kilometern wieder zu Hause ankomme steht Dirk mit seinem neuen Wagen auf dem Hof. Da ich Dehnen und unbedingt duschen muss kann ich das Auto nicht so würdigen und gehe in mich strahlend nach oben. Duschen nach so einem Lauf, am besten noch mit Regen ist für mich das größte!
Kilometer 2 bis 3 und 8 bis 9 bin ich im Regen ohne Regenjacke gelaufen, den Rest in der strahlenden Abendsonne und zwischendrin waren farbenprächtige Regenbögen am Himmel. Ein perfekter Lauf nach einem vollen Tag!

Regen und Sonne folgen so schnell aufeinander, ein strahlender Himmel wird rasch duster und dunkel und es wird kühl ....

Mein Mobiltelefon zeigt eine Anruf auf der Mailbox an, ich höre sie ab, es klingt wichtig, ich rufe zurück und erfahre das ein lieber Freund - mein Mentor - sehr schwer krank ist. Wie schnell die Welt sich doch verändern kann, wie wichtig Gesundheit ist wird mir schmerzlich einmal mehr bewusst.

Freitag, 8. August 2008

Aprilwetter, Schneckenspringen und Matsch

Ich habe hier gelernt das das Wetter angeblich vom Feldberg/Taunus kommt. Bevor ich also loslaufe riskiere ich einen Blick aus dem Küchenfenster und die Entscheidung für meine Regenjacke ist zeitgleich getroffen. Wie gehabt binde ich sie notdürftig und unschön um die Hüfen und prompt in dem Moment als ich vor die Tür treten setzt der Regen ein. Macht nichts, es sind schließlich 18 angenehme Grad und kein Platzregen.

Spät bin ich dran, gehetzt loslaufen liegt mir nicht und ich hoffe beim Laufen ruhiger zu werden … Bis ungefähr Kilometer drei horche ich permanent in mich rein: tut es weh, merke ich was? Die linke A-Sehne bleibt ruhig und meine Theorie bestätigt sich das ich mir Dienstag ungeschickt die Pedale reingerammt habe und der Schmerz am Mittwoch daherrührte. Mittwoch war gar nicht gut, aufgrund der Schmerzen war ich nach 1,3 Kilometern, verschwitz aufgrund der 29 Grad und völlig deprimiert wieder zu Hause. Heute musste ich aber raus!

Der ursprüngliche Grund warum ich mir jemals Laufschuhe angezogen habe war der, das ich ansonsten das Gefühl hatte „wahnsinnig“ zu werden. Aktuell ist es wieder stressiger - ich liebe Stress im Job, in gewisser Weise brauch ich das und das Gefühl gefordert vielleicht auch gebraucht zu werden und gleichzeitig habe ich das Gefühl eben „wahnsinnig“ zu werden. Dann ist Laufen einfach nur geil!

Nachdem das Inmichhorchen weniger wird, merke ich das ich ruhiger, ausgeglichener und abgeklärter werde – nehme das erste mal den Regen und die gleichzeitig scheinende Sonne, den Regenbogen und die ganz Stimmung wahr … laufe in meinem eigenen Seelenfrieden vor mich und läute für mich das Wochenende ein. Jetzt nach einer Dusche, einem leckerem Essen mit einem Gläschen Wein ist Wochenende.

Den ganzen Tag über war Aprilwetter: Sonnenschein, Platzregen, Regenbögen, Platzregen und strahlender Sonnenschein gefolgt vom nächsten noch herftigerem Platzregen und das an einem Tag an dem sich zig Menschen im Standesamt gedrängelt haben. Auf einem Stück meiner heutigen Runde musste ich Slalom um Schnecken mit Unterkunft machen und auf einem anderem Stück im Gras bzw. auf einem Trampelpfad konnte ich hoffentlich jeder Nacktschnecke noch rechtzeitig ausweichen. Wie viele Schnecken gibt es denn und wieso gibt es immer noch Salat zu kaufen? Interessant wie unterschiedlich Wege doch sein können, wie sie „bewohnt“ werden und wie sie sich unter den Schuhen anfühlen … teilweise war es im Park sehr matschig und ich musste aufpassen nicht auszurutschen, bin ich Pfützen getreten und mein rechter Fuß war nass – gerade das mag ich, es ist vielleicht oft die selbe Runde aber nie das gleiche Erlebiss.

Eigentlich sollten es heute nur 5 Kilometer werden, dann 7 Kilometer weil es sich so schön lief und so nötig war und dann sind es doch 9 Kilometer geworden und die Erkenntnis das diese 9 gut machbar waren bzw. ich auch noch weiter gekonnt hätte ist wunderschön und tut mir gut!

Montag, 4. August 2008

planlos ?!

Ja, so fühle ich mich: planlos, ich habe einfach keinen Plan und bin planlos darüber ob das gut oder schlecht ist.

Ich laufe nun seit sechs Monaten ohne erwähnenswerte Verletzungspause eingelegt haben zu müssen, darüber bin ich heilfroh! Trotz täglichem Dehnen und regelmäßigen Studiobesuchen zwickt es mal hier und mal dort. Von meiner 5-Kilometer-Standart-Runde habe ich mich langsam auf eine 7-Kilometer-Standart-Runde gesteigert und mittwochs versuche ich länger zu laufen, 11 Kilometer waren das meiste, 10 öfter – ab 8 Kilometern merke ich meine Oberschenkel-Po-Schwachstelle und die Archillesssehen gibt es auch. Alles nicht wirklich tragisch, ich kann laufen, darüber bin ich froh und freue mich. Punkt.

Aber gefühlt laufe ich völlig planlos durch die Gegend – nicht ziellos denn ich habe mein Ziel: 10 Kilometer in 60 Minuten, 15 Kilometer am Stück und irgendwo mal ganz entfernt ein Halbmarathon laufen. Ich bin einfach nur planlos wie ich meine Ziele realistisch erreichen kann.

Kann mir mal wer den Puls fühlen? Bitte!!!

In meinem Kopf ist der Herr Steffny mit seinem 10-Kilometerplan zu besuch und lässt sich nicht wirklich verabschieden. Wenn ich heute damit anfangen würde, dann bestünde evt. die Chance das ich in sechs Wochen in Rodheim die 10 Kilometer versuchen könnte …
Kann ich das, kann ich das schaffen und kann mein Körper das aushalten? Das wären zwischen 36-41 Wochenkilometer, verteilt auf 4 Einheiten und bis zu 110 Minuten am Stück – jetzt laufe ich um die 25 Wochenkilometer und drei Einheiten. Verdammt riskant ist das bei mir garantiert, aber es lockt mich so, was geht, was geht nicht …? Wie hoch ist die Enttäuschung wenn es nicht geht? Hoch, wenn ich etwas erreichen will, dann WILL ich es – zwischenzeitlich sind mir meine Knochen auch heilig genug nicht alles zu wollen und schließlich sind sie es, die mich zögern lassen. Die Vernunft sagt „Lass es gut sein, versuche es vielleicht beim Silvesterlauf und bis dahin baue deine Strecken vorsichtig aus“ und das Teufelchen in mir stichelt „Lauf doch, lauf doch – schaffste ja eh nicht, ätsch“.

Rein vorsorglich habe ich heute mal angefangen, denn die 9 Kilometer verteilt auf 60 Minuten ruhiger Dauerlauf mit HF 75% hörten sich machbar an. Geworden sind es genau 9 Kilometer mit einem Durchschnitt von 6.53 pro Kilometer – somit war ich je Kilometer 3 Sekunden zu langsam, dafür ging es mir gut und ich kam mit einem durchschnittlichen Puls von 150 und noch wichtiger einem Lächeln im Gesicht zu Hause an.
Auch der Mittwoch mit 10 Kilometern, wovon 5 davon als Tempolauf in 6,30 Minuten gelaufen werden sollen hören sich noch irgendwie machbar an, dann hört es allerdings mit dem machbar auf: 100 Minuten am Stück. Ende.

Zum Glück werden in Rodheim auch 5 Kilometer angeboten!!

Mittwoch, 30. Juli 2008

Morgens – abends und eine Pfandflasche

Montag habe ich noch dem Wecker um 5.00 Uhr gehorchen können und konnte so bei mehr oder weniger angenehmen und schwülen 20 Grad meine Runden ziehen – es war anstrengend, die lauwarm Dusch hinterher tat gut und anschließend war mir wieder zu warm. Das gute Gefühl war aber trotzdem da!

Heute morgen ging der Wecker zur gleichen Zeit, ich konnte aber nicht aufstehen! Die Nacht war durch unzählige Unterbrechungen gekennzeichnet und entsprechend unleidlich lag ich im Bett – das es warm war muss ich nicht noch extra erwähnen, oder? Beim Frühstücken bereue ich es nicht aufgestanden zu sein, es wären 18 beinnahe angenehme Grad gewesen und auch die durchs Nichtlaufen gewonnene Stunde mehr Schlaf hat mich nicht ausgeschlafen gemacht. Zu spät, ich habe gefrühstückt – also abhacken und heute Abend laufen.
Im Büro wird es von Stunde zu Stunde heißer in unserem Glasbau ohne Rollläden und ich zweifle an meinem Vorhaben für heute abend. Langsamer wollte ich ja machen und anstatt der 10 oder 11 Kilometer sollen heute 9 reichen und die auch in einem sehr gemütlichen Tempo.
Gegen 19.30 Uhr haben wir immer noch 28,2 Grad und ich mache mich lauffertig und nehme meine extra heute erstandene Volvicflasche mit. Die ersten Schritte fallen schwer, es ist doch ziemlich drückend und irgendwie anstrengend. Ich versuche die Flasche alle 500 Meter in die andere Hand zu nehmen und jeden Kilometer einen Schluck zu trinken. Der Himmel ist bedrohlich dunkel und ich beschließe eine Route mit möglichsten überall kurzen Heimwegen zu wählen. Dann habe ich auch die Möglichkeit jederzeit abbrechen zu können wenn etwas aufmucken sollte – das gibt mir eine gewisse Sicherheit. Der Himmel wird dunkler und dunkler und als ich im freien Feld stehe, sehe ich kurzfristig einen Wirbelsturm, stelle dann aber fest das der keiner ist sondern ein Mähdrescher beim mähen soviel Staub aufwirbelt. So drehe ich meine Runde, warte auf den Wind der in der Regel ein Gewitter begleitet und irgendwann wird es noch dunkler um mich herum und ich stelle fest, das die erste Dämmerung einsetzt. Meine neue Sonnenbrille ist toll, total praktisch und nützlich z.B. ist mir bei der Mäherei heute nichts ins Auge geflogen, aber wenn der Abend kommt, dann kommt er mit Brille doppelt so schnell. An meine Flasche habe ich mich erstaunlicher Weise gewöhnt und spüre sie kaum. Trotzdem will ich mich bei Kilometer 6 von ihr trennen und lege sie auf den nächsten Mülleimer (so das wenn wer wollte sich die 25 Cent Pfand holen könnte) und plötzlich läuft jemand neben mir, in Jeans und hält mir meine Flasche hin, erklärt das ich dafür Pfand bekommen würde und schwups habe ich die Flasche wieder in der Hand. Ich antworte nur kurz und versuche ihm dabei zu erklären das ich die Flasche einfach nur loswerden will. Kurze Zeit später schließt er wieder auf und will mir 25 Cent geben, jetzt reicht es mir - er mag es einfach nur gut meinen – mich hat er aber gestört und ich laufe mit meiner Flasche weiter und lehne nur ab. Er hat es dann aufgeben und ich habe meinen Lauf mit meiner Flasche beendet. Für die 9,2 Kilometer habe ich gute 66 Minuten gebraucht und mich somit an mein langsam machen gehalten – dafür hat nur kurz meine Achillessehne gezwickt, dann Ruhe gegeben und sonst nichts.
Nach der lauwarmen Dusche fühle ich mich gut und bin froh trotz Temperaturen heute gelaufen zu sein.

Jetzt gewittert es gerade ganz fürchterlich hier bei uns … gut das ich sicher zu Hause bin und nun unter die Bettdecke kriechen kann - ne, Gewitter mag ich noch weniger als Hitze!