Mittwoch, 30. Juli 2008

Morgens – abends und eine Pfandflasche

Montag habe ich noch dem Wecker um 5.00 Uhr gehorchen können und konnte so bei mehr oder weniger angenehmen und schwülen 20 Grad meine Runden ziehen – es war anstrengend, die lauwarm Dusch hinterher tat gut und anschließend war mir wieder zu warm. Das gute Gefühl war aber trotzdem da!

Heute morgen ging der Wecker zur gleichen Zeit, ich konnte aber nicht aufstehen! Die Nacht war durch unzählige Unterbrechungen gekennzeichnet und entsprechend unleidlich lag ich im Bett – das es warm war muss ich nicht noch extra erwähnen, oder? Beim Frühstücken bereue ich es nicht aufgestanden zu sein, es wären 18 beinnahe angenehme Grad gewesen und auch die durchs Nichtlaufen gewonnene Stunde mehr Schlaf hat mich nicht ausgeschlafen gemacht. Zu spät, ich habe gefrühstückt – also abhacken und heute Abend laufen.
Im Büro wird es von Stunde zu Stunde heißer in unserem Glasbau ohne Rollläden und ich zweifle an meinem Vorhaben für heute abend. Langsamer wollte ich ja machen und anstatt der 10 oder 11 Kilometer sollen heute 9 reichen und die auch in einem sehr gemütlichen Tempo.
Gegen 19.30 Uhr haben wir immer noch 28,2 Grad und ich mache mich lauffertig und nehme meine extra heute erstandene Volvicflasche mit. Die ersten Schritte fallen schwer, es ist doch ziemlich drückend und irgendwie anstrengend. Ich versuche die Flasche alle 500 Meter in die andere Hand zu nehmen und jeden Kilometer einen Schluck zu trinken. Der Himmel ist bedrohlich dunkel und ich beschließe eine Route mit möglichsten überall kurzen Heimwegen zu wählen. Dann habe ich auch die Möglichkeit jederzeit abbrechen zu können wenn etwas aufmucken sollte – das gibt mir eine gewisse Sicherheit. Der Himmel wird dunkler und dunkler und als ich im freien Feld stehe, sehe ich kurzfristig einen Wirbelsturm, stelle dann aber fest das der keiner ist sondern ein Mähdrescher beim mähen soviel Staub aufwirbelt. So drehe ich meine Runde, warte auf den Wind der in der Regel ein Gewitter begleitet und irgendwann wird es noch dunkler um mich herum und ich stelle fest, das die erste Dämmerung einsetzt. Meine neue Sonnenbrille ist toll, total praktisch und nützlich z.B. ist mir bei der Mäherei heute nichts ins Auge geflogen, aber wenn der Abend kommt, dann kommt er mit Brille doppelt so schnell. An meine Flasche habe ich mich erstaunlicher Weise gewöhnt und spüre sie kaum. Trotzdem will ich mich bei Kilometer 6 von ihr trennen und lege sie auf den nächsten Mülleimer (so das wenn wer wollte sich die 25 Cent Pfand holen könnte) und plötzlich läuft jemand neben mir, in Jeans und hält mir meine Flasche hin, erklärt das ich dafür Pfand bekommen würde und schwups habe ich die Flasche wieder in der Hand. Ich antworte nur kurz und versuche ihm dabei zu erklären das ich die Flasche einfach nur loswerden will. Kurze Zeit später schließt er wieder auf und will mir 25 Cent geben, jetzt reicht es mir - er mag es einfach nur gut meinen – mich hat er aber gestört und ich laufe mit meiner Flasche weiter und lehne nur ab. Er hat es dann aufgeben und ich habe meinen Lauf mit meiner Flasche beendet. Für die 9,2 Kilometer habe ich gute 66 Minuten gebraucht und mich somit an mein langsam machen gehalten – dafür hat nur kurz meine Achillessehne gezwickt, dann Ruhe gegeben und sonst nichts.
Nach der lauwarmen Dusche fühle ich mich gut und bin froh trotz Temperaturen heute gelaufen zu sein.

Jetzt gewittert es gerade ganz fürchterlich hier bei uns … gut das ich sicher zu Hause bin und nun unter die Bettdecke kriechen kann - ne, Gewitter mag ich noch weniger als Hitze!

Samstag, 26. Juli 2008

langsam machen

Nach gefühlt etwas zu viel rotem Wein gestern Abend und dem inneren Wunsch laufen zu können ohne das Schienbeine oder sonstige Querolanten sich melden werde benötige ich heute morgen über eine Stunde Aufwachdrömelei bis ich los komme. Es ist unwahrscheinlich schwül und nach wenigen Metern beginne ich bereits zu schwitzen, mit einer Mischung aus Besorgnis um meine Knochen und gleichzeitig guter Hoffnung das eine kleine Runde nicht weh tun kann geht es los ... gemischte Gefühle beim loslaufen eben. Ich motiviere mich mit meiner neuen Brille, grinse über mich selber da der Himmel beinnahe bewölkt ist und ich mit Brille laufe und versuche mich abzulenken von meinen schweren Beine, versuche nicht auf irgendwelche Schmerzen zu warten bzw. nicht zu sehr in mich hinein zu horchen. Zuerst meldet sich die eigentlich nicht meckernde linke Achillessehne, git dann aber ruhe und die rechte schweigt vollkommen – ich bin erstaunt und traue dem Frieden nicht wirklich. Aber es bleibt den ganzen Lauf ruhig, ich ziehe den Weg am Erlenbach in de Hoffnung das es dort etwas erträglicher ist vor und trabe auf angenehmen Sandwegen vor mich hin. Uff, ich bin heute absolut nicht in Topform und es ist anstrengend, es ist aber anschließend auch geil anstrengend gewesen zu sein!
Als ich beim Bäcker nach gerade mal 5 Kilometern einkehre und zwar ziemlich kaputt, aber dennoch zufrieden-glücklich meine Bestellung aufgebe weiß ich warum mir laufen gut tut!
Nach einer lauwarmen und erfrischenden Dusche und einem gemütlichen Frühstück mit meinen Eltern haben sie sich nun wieder auf den Heimweg gemacht und bei uns kehrt der Alltag wieder ein - damit hat die Völlerei der letzten Tage ein Ende. Ein wenig gesunde Ernährung in den nächsten Tagen und ich freue mich meinem Körper etwas mehr Aufmerksamkeit geben zu können, ich werde versuchen nur soviel zu laufen bis irgendetwas weh tut … ein wenig kürzer wird mir gut tun und dann geht es weiter – schließlich muss ich für Amrum fit sein.

Freitag, 25. Juli 2008

Meer – Amrum – Juhuuu !!!

Heute ist ein besonderer Tag, meine Eltern sind extra nur für mich gekommen, mein so kleines Auto bekommt eine so große Inspektion, die Sonne lacht vom Himmel und die kleine großgewachsene Jule hat Geburtstag – welch ein Tag! Einfach nur schön weil die besten Eltern der Welt für heute (extra schon Mittwoch) angereist sind und ich ganz schöne Dinge geschenkt bekommen habe: WIR FAHREN ANS MEER, an meine so geliebte Nordsee, nach Amrum, nach Norddorf - dort wo ich die Sommer meiner Kindheit (klingt das alt) verbringen durfte – ganze 7 Tage im September. Selbst wenn dann das Wetter nicht mehr nur sonnig sein sollte, das ist beinnahe egal. Ich sehne mich so nach dem Blick auf das Meer, den Sand unter den Füßen, die Wellen der kalten Nordsee, die Möwen, die Dünen, das im Strandkorb sitzen und den Sand im Butterbrot, das Brot vom Bäcker Schult und die Friesentorte, das mit älteren Fahrrädern fahren und gegen den Wind antreten müssen, den Salzgeschmack, die Fahrt mit der Fähre und noch so vieles mehr … Das letzte mal war ich, zum ersten mal mit Dirk vor nun auch schon wieder 5 Jahre dort und nur für ein Wochenende. Er hat den eindeutigen Wink bzw. Schlag meines Zaunpfahles scheinbar doch gemerkt – Danke! Ich will den Strand, die Dünen, den Wald und den Weg am Watt belaufen … die Strecke nach Nebel hin will ich laufen … durch den Wald will ich laufen und den Waldboden spüren … durch die Dünen will ich bergauf und –ab laufen … mal am Strand will ich laufen … hach will ich schon wieder so viel. Gut das noch ein paar Wochen bis dahin sind, dann können sich meine akuten neuen und alten Schwachstellen bis dahin wieder regeneriert haben. Mittwoch musste ich meinen Lauf abbrechen und seit dem schone ich mich nun – vielleicht wollte ich die letzten Tage oder Wochen auch für meine Verhältnisse ein wenig viel laufen!? Eine tolle Laufsonnebrille, die ich morgen früh auf einer wirklich nur ganz kleinen und hoffentlich schmerzfreien Runde ausprobieren werde und noch zig andere tolle Dinge die frau so brauchen kann habe ich auch noch bekommen. Sowie die Verantwortung für eine weiße Orchidee die bei mir nun leben und vor allem überleben soll habe ich auch übertragen bekommen – boah, bin ich ein Glückskind!

Ich freue mich einfach nur wahnsinnig, so viele schöne Erinnerungen habe ich an Amrum … bald bin ich wieder da!
Kann man das nachvollziehen wenn man noch nie auf Amrum war? Wohl leider eher nicht …

Montag, 21. Juli 2008

Veränderungen mit Tempo

Heute war die offizielle Verabschiedung von meinem noch Chef und meiner liebsten Kollegin – die bevorstehende Veränderung hat nun endgültig begonnen! Die ganze Firma verändert sich, richtet sich neu und somit anders aus – ein neuer Chef, ein neuer und doch alter Job … alles im Wandel, alles in der Veränderung. An den neune Chef werde ich mich gewöhnen müssen, aber das habe ich bei meinem alten schließlich auch geschafft. Als ich vor vier Jahren nach Frankfurt kam, war mir sehr schnell bewusst das der Herr G. für mich schwierig ist, oft hat er mich verzweifeln lassen wollen, oft habe ich ihn beinnahe gehasst und noch öfter nicht verstanden. Bis heute hat er mich nie so gelobt wie ich es mir lange Zeit immer gewünscht habe – heute weiß ich das er es auf seine Art tut. Vor allem im letzten Jahr haben wir eine tolle Basis gefunden und ich habe endlich gemerkt das er meine Arbeit, mein Engagement und mich schätzt. Lange habe ich dies nicht gewusst, eine Gehaltserhöhung habe ich stets mit den Worten „damit sie gehaltsmäßig an das Niveau der Abteilung kommen“ statt mit einem „für ihre tolle Leistung“ von ihm bekommne, Ausbildung hat er mir immer als Entlastung verkauft wollen und mich dafür nie entlastet. Aber immer wenn es um irgendwelche Sondersachen oder Mehrarbeit ging hat er mich ausgewählt und zu Rate gezogen – heute weiß ich das dies seine Anerkennung ist. Mitarbeiter kann er in meinen Augen einfach nicht modern führen, ist so und trotzdem mag ich ihn. Er geht mit einer Träne im Auge für seine letzten 4 Jahre ins UC und was ich damals noch für unmöglich gehalten habe … heute hatte ich auch eine Träne im Auge.
Die Steffi war die erste Kollegin hier in Frankfurt und ist mit der Zeit eine tolle Freundin geworden, ein wichtiger Mensch für mich. Ihr Weg hat sie über eine Projekt im Konzern nach Köln geführt wo sie ihren Weg gehen wird – sie fehlt mir, aber ich weiß heute das wirklich Freundschaft auch eine andere Stadt nicht beenden kann. Ninchen sitzt schließlich auch in Hamburg und ich in Frankfurt und wir haben uns in den letzten vier Jahren deswegen nicht entfernt.
Kartons wurden heute auch noch gepackt, morgen sollen wir im Haus umziehen … eine weite, wenn auch nicht so einschneidende Veränderung.

All diese Veränderungen gehen nicht spurlos an mir vorbei und als ich nach Hause komme muss ich raus, raus und abschalten … etwas gewohntes tun – laufen.
Als ich meine Schuhe anziehen will überlege ich nicht lange, ich weiß welche ich heute nehmen muss (Schienbeine verzeiht mir bitte) und raus geht es. Der Himmel ist dunkel, es regnet jedoch nicht, der Wind lässt meine Regenjacke knistern und ich drücke Start und los geht es. Nach den ersten Schritte habe ich bereits das Gefühl wieder frei atmen zu können und die ersten zwei Kilometer versuche ich nichts zu denken, dann folgen drei für mich schnelle und ich power mich ordentlich aus, drücke nach jedem Kilometer die Rundentaste und laufe mich dann noch zwei Kilometer aus … die ganze Zeit fühle ich mich frei, frei von allen Veränderungen und Gedanken – ich laufe einfach nur.
Jetzt nach der Dusche geht es mir einfach nur gut und ich bin bereit für alle weiteren Veränderungen die morgen auf mich zu kommen mögen.
Danke das ich laufen kann!

Damit mein Rundentasetengedrücke nicht vergebens war, hier die Daten:
7,26 Kilometer und Kilometer 3. (5,52 Minuten), Kilometer 4. (5,44 Minuten) und Kilometer 5. (5,30 Minuten) und insgesamt war ich flotte 45 Minuten unterwegs.

Samstag, 19. Juli 2008

Krokodil *erschreck*

Nachdem wir uns heute Mittag bei Starbucks wieder eine super leckere und überaus mächtige Schokotore gegönnt hatten und anschließend auch noch unbedingt diesen Shrimp-Lemon bei McDings probieren mussten (m.E. verpasst man absolut nichts wenn man es lässt), so mussten wir eben auch laufen gehen. O.k. ich wollte und Dirk nach eigenen Angaben musste. Ich habe meine alte Digi-Cam mitgenommen um das von mir so „gefürchtete“ Krokodil hier mal vorstellen zu können. Keine Ahnung warum ich scheinbar an wilde Krokodile in unseren Gefilden glaube, aber ich habe mich schon x-mal vor ihm erschrocken. Ich habe es sogar geschafft noch 200 Meter vorher dran zu denken und mich dann 200 Meter später wieder erneut erschrocken … und mich anschließen über mich selbst weggelachen. Es sieht auf dem Foto auch viel harmloser aus als in echt und warum es dort liegt konnte mir bis heute noch niemand erklären.

Es ist komisch schwülwarm als wir loslaufen, die Camera in meiner Hand stört und ich hadere mit mir, es will nicht richtig laufen … auch neben mir läuft es nicht flüssig und schlurft und schlappt neben mir her. Beim Krokodil sind wir beide froh eine kleine Fotopause einlegen zu können und weiter geht es. Nach 5,3 Kilometern ist Dirk zu Hause und ich hänge noch 2 Kilometer durch den Park dran.
Im Vergleich zum Mittwoch lief es heute nicht von allein sondern war anstrengender und unrunder - aber egal es sind trotzdem 7,2 Kilometer geworden und frisch geduscht geht es mir jetzt gut und gleich gibt es leckeren Fisch und Aperol – schönes Wochenende!!!

Mittwoch, 16. Juli 2008

Regen und Stroh

Für heute standen 10 Kilometer auf meinem eigenem Plan – am liebsten wäre ich doch die 11 oder gar die 12 Kilometer mal gelaufen, aber ich will
meinem Schienbein und dem Rest von meinen Knochen nicht zuviel zumuten.
Ursprünglich wollte ich mit dem Geburtstagspäckchen für meine Ma zur Post nach Bad Vilbel laufen, wollte mir dort beim Bäcker etwas zu trinken gönnen und so mein Trinkflaschen-Transport-Problem geschickt umgehen und dann zurück laufen – ursprünglich fand ich meine Idee super toll. Als ich nach Hause fahre erzählt die Dame aus dem Radio mir etwas von Gewittern, der Himmel ist dunkel und es weht plötzlich beinnahe eine Steife Brise. Planänderung: die 5-Kilomterrunde wird gelaufen und wenn ich die trocken bzw. ohne Gewitter überstehe, dann kann es weiter gehen. Somit bin ich schon mal keine sonderlich zuverlässige Brieftaube, bzw. muss es morgen unbedingt hier zur Post schaffen.

Es regnet noch nicht, es grummelt noch nicht - alles sieht aber danach aus ... die Regenjacke binde ich ungeschickt um die Hüfte, das Handy verpacke ich regengeschützt und beeile mich los zu kommen, bevor das Gewitter kommt. Gehetzt starte ich, es beginnt leicht zu regnen und bereits nach 500 Metern ziehe ich doch die Regenjacke an. Kurze Zeit später Regnet es richtig. Ich genieße den Regen, merke mein Schienbein vorerst nicht und laufe dahin. Ich rieche das gemähte Stroh und muss eine Runde durch die Felder drehen. Viele Felder sind bereits gemäht – sind Stoppelacker und glänzend gelbgold gegen den dunklen Himmel an. Kurz reißt der Himmel auf, es hört beinnahe auf zu regnen und kurz darauf beginnt es heftiger als vorher zu regnen. Der Wind ist dem Regen scheinbar gewichen und mir ist nicht kalt, nicht warm sondern einfach nur angenehm. Ich rieche das Stroh, merke kurz mein Schienbein und genieße den Geruch in der Luft. Teilweise liegt das Stroh auf meinem Weg und es ist so herrlich weich darüber zu laufen, es raschelt so schön. Ich erinnere mich an die Zeit im Pferdestall als Kind, Stroh gab es da mehr als genug …

Viele Felder sind bereits gemäht und die Stoppelacker glänzend goldenen in … eine schöne Zeit – Sonnenzeit eben - Sommer ebene – Kirschenzeit ebene - Juli eben … Julia´s Zeit eben!

Der Regen wird mehr und ich laufe „ohne Uhr“ bzw. mein Forerunner ist unter meiner Regenjacke verschwunden und piept immer wieder aufgrund des Tochpads vor sich hin (kann man dem das eigentlich auch irgendwie abgewöhnen?). Es ist komisch, es ist aber auch entspannend, nicht zu wissen wie weit man gekommen ist, wie schnell oder langsam man vor sich hin läuft und was der Puls sagt. Jetzt muss das Gefühl herhalten, der Puls muss gefühlt o.k. sein, den ich habe immer noch genug Luft und muss mich nicht anstrengen zu laufen, da ich zwischenzeitlich die Gegend hier relativ gut kenne kann ich die Entfernung einschätzen und das Tempo ist gefühlt einfach nur angenehm. So „ohne Uhr“ macht mich etwas unsicher, aber auch angenehm frei. Gefühlt waren es einfach nur schön und gemessen waren es 11,07 Kilometer.

Scheinbein, erwähn ich das hier bei einem so schönen Lauf überhaupt? Leugne ich es lieber? Wenn ich es nicht erwähne dann ist es auch nicht da, das funktioniert leider nicht. Fakt ist das irgendwas nicht stimmt, es ist kein wahnsinniger Schmerz, aber es ist etwas da, es tut weh, nicht immer an der gleichen Stelle aber es zwickt. Eis, Creme und Dehnen/Kräftigen und etwas hoffen – wenn das nicht hilft, dann muss ein Arzt entscheiden. Bis dahin werde ich keine neuen Streckenlängenrekorde versuchen, versprochen und heute sollten es ja auch nicht mehr werden … es lief sich nur so schön.

Jetzt ist der Regen vorbei, der Himmel hat sich aufgehellt und ich bin dankbar den Regen abbekommen zu haben.

Mittwoch, 9. Juli 2008

Dunkle Wolken

… waren heute Abend am Himmel und irgendwie auch an meinem inneren. Eine latente Unzufriedenheit herrschte den ganzen Tag in mir – wie ich so was hasse! Als ich dann laufe hellt sich zumindest der Himmel in mir auf, es scheint sogar die Sonne und es geht mir gut, alles ist vergessen und es läuft einfach. Sogar draußen ist der Himmel jetzt aufgehellt und den versprochenen Regen hat scheinbar jemand anders abbekommen. Eine noch ziemlich dunkle Wolke hängt leider noch übet mir: mein linkes Schienbein. Leider habe ich es gleich zu Beginn des Laufes gespürt, es ist zwar irgendwann auch wieder verschwunden, aber es ist immer wieder da und das beunruhigt mich. Jetzt sitze ich nicht nur mit Coolpack auf dem Knie sondern auch auf dem Schienbein auf dem Sofa, meinem Carepoint. Bei uns gibt es seit neustem kein kalorienreiches Speiseeis mehr – wir haben nämlich nur noch Coolpacks im Eisfach liegen. Ich werde es erstmal mit Kühlen, Cremen und Dehnen sowie einer kleinen Laufpause (zwei Tage möchten bitte reichen) und ein ganz klein wenig Google versuchen.

Nö, unterkriegen lass ich mich nicht!
Gibt es nicht das Sprichwort „Nach Regen kommt auch Sonnenschein“?
Dann warte ich schon mal auf den Regenbogen der dazwischen sichtbar werden müsste;)

Sonntag, 6. Juli 2008

Ironman Frankfurt

3,8 Kilomter Schwimmen
180 Kilometer Rad
42,2 Kilometer Laufen

Um 6.45 bzw. 7.00 Uhr ging es heute Morgen im Langener Waldsee los … einfach Wahnsinn!!!
Am „HaertBreakHill“ in Bad Vilbel standen wir und haben gestaunt, angefeuert und mitgefiebert – dieses Stimmung allgemein und insbesondere wenn da Eltern, Freunde oder Familie auf ihren Sohn, den Papa oder die Freundin warten, immer wieder einen Schritt vortreten und gucken, auf die Uhr sehen und dann, dann kommt sie oder er und wird noch mehr als alle anderen angefeuert. Beim Zusehen bekomme ich eine Gänsehaut und ich glaube das solche Begegnungen nach 170 Kilometern auf dem Rad wahnsinnig pushen müssen.

Ich verneige mich vor allen Teilnehmern, vor allem vor denen die noch auf der Strecke sind, ihr bestes geben und kämpfen … das sind für mich die wahren Helden! Sicher ist die Leistung von Chris McCormack der nach 7:59:55 Stunden das Ziel erreicht hat oder Chrissie Wellington die nach 8:51:24 Stunden strahlend ins Ziel kommt fantastisch. Diese Frau ist irre, denn sie lacht nach dem Schwimmen, sie strahlt als Führende auf dem Fahrrad an der besagten Stelle in Bad Vilbel. Auch Nicole Ledern die als zweite Frau ins Ziel kam hat mich, wie sie sich beim Laufen so souverän rangekämpft schwer beeindruckt. Aber wie oben gesagt, es gibt für mich noch andere Helden, z.B. der 73-jährige Mann der die Zuschauer animiert ihn anzufeuern und alle die, die diesen Sport „nebenbei“ betreiben – jeder Teilnehmer ist ein Held!

Freitag, 4. Juli 2008

Schuhe-an-und-raus-Gefühl

„Kennst Du das Schuhe-an-und-raus-Gefühl?“ Hätte mich das jemand vor einiger Zeit gefragt, ich hätte ihn schräg angeschaut, vielleicht nachgefragt und ihn mit Sicherheit nicht verstanden. Heute sieht das alles ein wenig anders aus …

Die Hitze der letzten Tage ist einem herrlich blauen Himmel mit weißen Wattewolken, angenehmen 25 Grad mit einer wärmenden und gelb strahlenden Sonne und angenehm frischer Luft gewichen. Einfach traumhaft! Da muss ich raus, vor allem nach dem gestrigen schmerzhaft abgebrochen Rad-Studio-Training. Es schreit in mir „Schuhe an und raus“ und dieses Schuhe-an-und-raus-Gefühl spüre ich heute nicht zum ersten mal. Manchmal kommt mir dieses Gefühl noch immer fremd vor bzw. es kann irgendwie nicht von mir selber sein - aber falsch, mir ist es nicht mehr wirklich fremd, ich will die Schuhe anziehen und raus! Es war einmal die ehemalig und überzeugte Sportvermeiderin – heute bin ich garantiert keine Sportskanone, aber dieses Schuhe-an-und-raus-Gefühl spüre ich definitiv. Hach, da kann ich mich drüber freuen!

Bei diesen angenehmen noch 23 Grad zog ich eben meine Schuhe an und es ging raus ... es läuft sich angenehm und ich beschließe die 5-Kilometerrunde durch die Felder zu nehmen und hänge noch einen Schlenker durch den Park dran – weil es so schön ist!
7 lockere Kilometer sind es geworden und 47 Minuten war ich Draußen.

Mittwoch, 2. Juli 2008

MyMüsli nach dem Morgenlauf

Nachdem der Wettermann mir gestern Abend stolz etwas von 35 Grad verkündete hatte, musste der Wecker für heute morgen neu programmiert werden.

Wirklich müde bin ich nicht als er um 4.55 Uhr klingelt, noch mal umdrehen wäre trotzdem verlockend … so verlockend der Umdrehgedanke auch sein mag – ich will laufen und stehe auf. Vom Bad taumle ich in die Küche und dope mich dort mit meiner täglichen Ration Magnesium und zusätzlich zwei Gläsern Basica Sport und einem Fläschchen VitaSprint. Um 5.20 stehe ich auf den Hof, habe einen schlafenden Dirk, eine noch dösende Champi und eine herumtollende Marzi und wie ich jetzt erfahren habe später eine um Fressen bettelnd mauende Champi zurück gelassen. Mit 17,6 Grad ist es nicht wirklich frisch, beinnahe zum Anfang noch etwas kühl und die ersten Schritte sind nicht flüssig, auch meinen Rhythmus finde ich nur schwer … ich mache mir keine Gedanken und laufe gemütlich weiter … das nächste fällt mir bei Kilometer 5,5 auf das es einfach läuft, ich laufe einfach vor mich hin und es fällt unheimlich leicht – dieses Gefühl der Leichtigkeit hatte ich nur bei meinem ersten 10-Kilometerlauf. Selbst zum Schluss wird es nicht wirklich anstrengend und ich komme glücklich zu Hause an.

Es überrascht mich wieder:
- wie viele Menschen in einem kleinen Stadtteil von Frankfurt, der aber vor der Stadt liegt morgens schon unterwegs sind
- wie ruhig es draußen sein kann
- wie frisch man sich nach der Dusche fühlt – der unterschied zwischen nur Duschen oder Laufen und dann Duschen ist immens
- wie schnell die Zeit vergehen kann
- wie laut Frösche quarken können
- wie erstaunt man angesehene werden kann morgens (mitten in der „Nacht“) auch noch laufend unterwegs zu sein
- wie anders man in den Tag starten kann
- wie schnell die Sonne aufsteigt und Kraft gewinnt
- wie schön es ist morgens zu laufen
- wie anders …

Jetzt sitze ich hier allein mit meinem selbst gemixten Pienznäschen-Müsli und nur die Tatsache das wir nicht wirklich zusammen gefrühstückt haben trübt meinen Morgenlauf etwas. Aber noch früher loslaufen kann ich einfach nicht und regelmäßig werde ich bestimmt nicht zum Frühläufer, auch wenn es heute morgen wirklich schön war.
Ich habe mir bei Muesli Kürbiskerne , Pistazienkerne , Erdbeeren , Himbeeren Mango , Rosinen (grün) und als Basis Sunshine zusammen mixen lassen (MIX-ID 327708) und finde meine Kreation gut gelungen. Ist wie ich jetzt mal ganz frech behaupte auch nur eine angemessene Stärkung nach meinen 10 Kilometern die ich heute früh quer, um und im Örtchen abgelaufen bin.

Tag ich bin bereit, Du kannst mit allem kommen!
Ich werde mir nicht meine tolle Laune verderben lassen, egal wie verbittert, wie unzufrieden und nörgelnd andere Menschen sein mögen - ich nicht, nicht heute und sonst sowie auch nie!