Mittwoch, 31. Dezember 2008

Marzipan-Glücks-Schweinchen für 2009

Guten Rutsch in ein tolles neues Jahr!!



Sonntag, 28. Dezember 2008

30. Spiridon-Silvesterlauf

30. Spiridon-Silvesterlauf und unser erster Silvesterlauf! Die Geschichte ist kurz erzählt, es lief nicht optimal, die Streusel vom Streuselkuchen waren dafür umso leckerer und trotzdem war es ein Erlebnis wert.

vor dem Lauf


nach dem Lauf:


Wir stehen auf, sind relativ ausgeschlafen und ein wenig aufgeregt. Als ich dusche wird mir plötzlich schwindelig, ich schaffe es noch mich selber hinzulegen und dann geht es wieder, aber so ganz optimal geht es mir nicht. Das ist bestimmt die Aufregung, ich war immer eine Prüfungspanikerin und das kommt heute durch. Meiner Mama verspreche ich hoch und heilig das wenn es nicht geht, das ich dann auch nicht laufe oder weiter laufe. Nach dem Frühstücken geht es nir aber normal und wir machen uns zusammen auf den Weg. Angekommen klappt alles wunderbar mit den Startnummern, dem Chip und überhaupt ist alles super organisiert. Es ist kalt draußen und die Sonne lacht vom Himmel, aber auch sie will nicht mehr richtig wärmen. Der erste Startschuss für die Elite, dann kommen die ganz schnellen, dann die nächsten und dann die mit einer Stunde und mehr – also wir. Es wird runter gezählt, ein letzter Kuß und auf geht es. Es geht abwärts und mir wird bewusst das wir das zum Schuss auch wieder hoch müssen und schwups ist das der erste Kilometer in 6.08 Minuten vorbei. Ich laufe und laufe, hänge mich an eine Frau und ihren Begleiter – er ist süß, er baut sie immer wieder auf, erklärt ihr das sie gut in der Zeit liegen, zeigt ihr die Innenbahn und ich lasse mich heimlich von ihm mit aufbauen. Es ist anstrengend, aber es geht gut und so sind der zweite Kilometer in 6.14 Minuten und der dritte Kilometer wieder in 6.08 Minuten geschafft. Leichte Steitenstiche ärgern mich und ich konzentriere mich gleichmäßig zu atmen und so vergehen sie wieder. Der 4. Kilometer vergeht in 6.18 Minuten und der 5. Kilometer in 6.03 Minuten. Ungefähr jetzt beginnt glaube ich das Unheil seien Lauf zu nehmen: die Frau bremst den Mann, sie möchte etwas langsamer laufen und obwohl ich auch schon sehr deutlich die Anstrengung spüre verlangsame ich nicht und hänge mich an ein andere Pärchen in schwarz. Das funktioniert auch ganz gut – zwischenzeitlich geht es beinahe nur noch bergauf und Kilometer 6. ist in 6.13 Minuten und auch Kilometer 7. in 6.12 Minuten geschafft. Es ist anstrengend, aber jetzt ja abzusehen und dann kommt eine heftige Steigung und danach geht nichts mehr! Ich will nicht gehen – bei jedem Gehenden den ich überholt habe, habe ich mir immer wieder vorgenommen niemals nie zu gehen und auch wenn ich langsam laufen muss, aber nicht gehen – muss dann aber gehen weil mir schwindelig wird. Dirk überholt mich kurz danach, will stehen bleiben und ich schicke ihn weiter: wenigstens einer soll es schaffen. Ich gehe und gehe, zügig und trotzdem werde ich laufend überholt, das ist deprimierend, das ist erniedrigend und trotzdem bleibt mir nichts anderes übrig ... nach ca. 300 Meter versuche ich wieder zu laufen, breche wieder ab und gehe weiter um dann irgendwann doch weiter zu laufen. So zeigt der Forerunner den 8. Kilometer mit 6.53 Minuten an. Enttäuscht von mir selber laufe ich weiter vor mich hin, überhole ein paar von denen die mich bei meiner Gehpause überholt haben und so schaffe ich den 9. Kilometer in 6.34 Minuten und dann sind es nur noch 1.000 Meter bis zum Ziel. Blöd nur das es diese 1.000 Meter meist bergauf geht und nicht wie beim Start bergab, so laufe ich und laufe, versuche etwas anzuziehen und als es nach meinem Forerunner nur noch 500 Meter sind, renne ich wie es eben noch geht und so schaffe ich den letzten in 6.04 Minuten und die letzten 63 Meter in 17 Sekunden. Mein Forerunner stoppe ich bei 1 Stunde 3 Minuten und 8 Sekunden!! Total fertig und kaputt gehe ich an meiner Ma vorbei direkt zu den Getränke, kann dort Dirk ausmachen und trinke noch den noch nie als so köstlich empfundenen Zitronentee, haue mir die Steusel von einem Stück Streuselkuchen rein und dann sieht die Welt schon wieder besser aus – sehr viel besser.

Offiziell klingt das ganze dann so:
wurde nachträglich aus anonymisierungsgründen gelöscht

Warum und Wieso es nicht so lief wie es hätte laufen sollen, das weiß ich nicht – eine Mischung aus Aufregung und der falsche Tag vielleicht? Fakt ist das ich nicht letzte geworden bin und mein ursprüngliches Ziel von 65 Minuten unterboten habe und das ich ein Ziel für 2009 habe! Trotzdem wären 5 Sekunden schneller schöner gewesen !!

Samstag, 27. Dezember 2008

Die große Frage zum Silvesterlauf

Morgen ist es nun soweit, der Silvesterlauf! Lange darauf gewartet, viel überlegt und gerechnet und irgendwie dann doch auch trainiert. Unsicher und ein wenig aufgeregt sitze ich nun hier mit der Frage aller Fragen: wie schnell/langsam werde/kann/will ich sein? Ein Tempogefühl habe ich nicht wirklich, so überhaupt nicht – dafür aber doch irgendwie sowas wie Ehrgeiz. Wenn ich dem Trainingsplan glaube, dann sollte es mir in 60 Minuten möglich sein – dies halte ich aber für absolut ausgeschlossen weil ich nie und nimmer so schnell laufen kann, zumindest nicht über diese Strecke. Vier Intervalle je 1000 Meter in 5.50 und ich bin total fertig und kaputt und da waren immer noch 400 Meter Erholungsschlapppausen dazwischen. Dirk dagegen ist der Überzeugung das ich es mir nur zutrauen müsste und es versuchen soll. Ein wenig Recht hat er bestimmt, ich laufe lieber langsamer und bin mir sicher das ich ankomme und trau mich nicht etwas zu riskieren. Zumindest haben mir am Donnerstag meine 6 Kilometer mit 5 Steigerungen Mut gemacht, denn es kam ein Schnitt von 6.31 heraus und das bei einem für mich sehr niedrigen Puls, das macht mir Mut und die Vorfreude kommt durch.
Die Frage bleibt! Noch habe ich ja ein wenig Zeit zum rätseln …
Beantworten werde nur ich sie mir können, entscheiden muss ich mich spätestens 5 Minuten vor dem Start und dann laufen, laufen, laufen ...

Sonntag, 21. Dezember 2008

Bald ist es soweit!

Langsam aber sicher sieht der Adventskalender gerupft aus – lediglich drei Geschenke warten noch auf ihren großen Moment. Die Geschenke sind ausgewählt, besorgt und warten noch auf ihre Verpackung (hach, ich liebe es einzupacken). Die Wohnung ist ein wenig weihnachtlich dekoriert, neue Kugeln sind gekauft (dieses Jahr soll er mal braun sein – also die Kugeln) und der Baum wartet gefangen in seinem Netzt auf seinen großen Einsatz. Die Kekse sind frisch vom Bäcker gekauft und leider nicht selbst gebacken, das Rezept für die Gans liegt auch parat (das wird dann am 1. Feiertag die große Premiere – wenigstens kann es mir nicht nicht schmecken weil ich sie eh nicht essen werden) und die Kartoffeln für den Kartoffelsalat ruhen im dunklen Verließ. Alles ist soweit im Plan, in der Zeit und Weihnachten kann kommen …

Auch Champagner hat es über sich ergehen lassen von zwei Kügelchen geziert zu werden – es gefiel ihr nicht sonderlich und so ist sie wieder kugelos glücklich.

Es sind für mich nur noch zwei Arbeitstage, zwei Mal muss das Duracellhäschen noch trommeln und dann kann vorerst Ruhe einkehren. Am 23.12. um 17.00 Uhr werden meine Eltern aus dem Zug steigen, voll bepackt und mit großer Widersehensfreude und dann kann Weihnachten endlich wirklich beginnen.
Spätestens wenn es am 24.12. Cafe gibt und sich alle chic für die Kirche machen, spätestens nach der Kirche ist es ruhig – zumindest in mir und Weihnachten ist da! Dann können auch laute Menschen kommen, dann ist Weihnachten!

Je näher Weihnachten rückt, desto näher rückt auch der Silvesterlauf und die Spannung steigt sowie die Zweifel wachsen … dazu dann aber nach Weihnachten mehr.

Sonntag, 14. Dezember 2008

1.000 Kilometer !!!

Geglaubt hätte ich es nie, glauben kann ich es auch nicht wirklich und nachgerechnet habe ich nun mehr als einmal: immer wieder komme ich auf 1.003,6 Kilometer in 2008!

Als ich irgendwann beschloss laufen zu wollen, war es einfach nur verdammt anstrengend ein paar Meter zu Laufen.
Als das Knie nicht wollte, war es einfach nur deprimierend nicht laufen zu können.
Als zig andere Maleschen kamen war es nur noch ärgerlich ...
Als ich zum Jahresanfang mir die die 720 Kilometer für 2008 vornahm, heimlich in Richtung der 800 Kilometer schielend, da war ich sehr sehr skeptisch dies jemals schaffen zu können.

Die letzten Wochen habe ich schon mal gerechnet und gehofft, ganz heimlich für mich … immer öfter gerechnet und irgendwann wurde es realistisch und als ich gestern mit Dirk lief, da fragte ich ihn nur an der Ampel ob er wüsste was in 300 Metern wäre? 300 Meter später lief ich den 1000 Kilometer, auf meinen eigenen Füßen, mit meinem eigenen Beinen samt Knien und mit meinem Kopf oben drauf – ja, unfassbar irgendwie. Alles was jetzt noch kommt ist eine „Zugabe“ und vor allem Wohlwollen von meinem linken Fuß-Problem-Zehchen.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Moskau - Moscow

Go2win heiß das ganze – ein Geschäftspartner hat eingeladen und aufgrund der Flugangst zweiter darf ich mit. Moskau vier Tage, volles Programm, ein paar Zweifel und viel Vorfreude und Neugier sind dabei.

Eindrücke, Eindrücke und noch mehr Eindrücke – voll bepackt mit Erlebnissen, Erinnerungen und zig tausenden von Eindrücken sind wir nach vier Tagen Moskau wieder in der „Realität“ gelandet. Anstrengend war es, beidruckend war es auch – einzigartig war es, ja das trifft es am besten!

Moskau ist groß, verdammt groß und auf seine Art sehr schön. Es gibt unzählige alte Bauten und überall große bis zu sechs spurige Straßen in der Innenstadt. Es gibt nicht eine Einkaufsstraße, nein überall sind Geschäft und meist sehr gehoben im Preisniveau. Abends wird es wie ich finde etwas kitschig weil überall bunter Lichtlein angebracht sind und so der Glanz einer natürlichen Lichterstadt verloren geht, zu allem Überfluss werden überall zusätzlich noch große Leuchtreklamen angebracht. Viele Menschen, über 14 Millionen offiziell (inoffiziell an die 17 Mio) leben dort bzw. in den Sattelitenstädten, eine Metro die einen eigenen Flair hat und unheimlich freundliche Menschen. Ja, ich gebe es zu, ich war voreingenommen und habe dem Russen unterstellt das er schnell unfreundlich sei und habe es ganz anders erleben dürfen. Es gibt kein grün in der Stadt, es gibt keine Menschen die mit Hunden spazieren gehen, keine Sportler (werde zu Fuß als auf dem Rad) weil es zu gefährlich sei. Es ist trotzdem wie ich finde eine lebende Statt, eine pulsierende Stadt zu der ich keinen Vergleich kenne – London ist London und Moskau ist Moskau. Moskau ist reicht an so vielem, an Prunk, an Geld und auch an Armut – reich oder arm, etwas dazwischen gibt es nicht. Unheimlich viel Polizeipräsenz in der Stadt, eigentlich an jeder Ecke und unheimlich viele dicke und vor allem dreckige Autos.
Wir waren „reich“ unterwegs, was eine eigene Erfahrung war, was angenehm und teilweise auch befremdlich für mich war – soviel haben wir gesehen und erlebt ...

Fotos gibt es so einige, die sind alle noch auf der Kamera, noch viele weitere sollen zusammen gepackt werde ... vorerst müssen Worte ausreichen und dann will ich immer noch schlafen, schlafen und noch mehr schlafen weil ich dies in Moskau definitiv zuwenig getan habe.

Moskau hat so viele Eindrücke hinerlassen ... ausführlicher wird es nun in meinem kleinen Reiseerlebnisbericht (also muss das Weiterlesen nicht mehr sein)


Freitag, 05.12.2008
Die Nacht ist um 04.00 Uhr zu ende obwohl sie für mich nie wirklich begonnen hatte. Die Reste werden gepackt und das Taxi steht pünktlich vor der Tür – die Reise beginnt.
Einchecken mit leichten Orgaproblemen, reibungsloser Flug, Einreise in die Russische Förderation mit Pass, Visum und Zettelchen läuft problemlos ab. Wir werden nett empfangen, ich falle gleich zum ersten mal auf „Das ist die Julia die kein Fleisch ist“ und habe so die Lacher auf meiner Seite. Wir werden empfangen und zum Bus geleitet, bekommen ein Lunchpaket und der Bus roll los. Wir das sind eine Gruppe von ca. 40 Personen, Partner, Angestellte und der werte Chef persönlich.

Inna (mit NN, was auf hebräisch wildes Wasser bedeutet, wie sie gleich zum Anfang erklärt) heißt unsere russische Reiseführerin, die uns die gesamte Busfahrt vom Flughafen bis ins Hotel mit einem herrlich angenehmen Sarkasmus und einem leichten russischen Akzent viel über Moskau erzählt. Eine tolle Frau, wohnt in einer 15 qm kleinen Wohnung mitten im Moskau, liebt ihre Stadt, weiß unheimlich viel und hat eben diesen wunderbaren Sarkasmus, sieht die Welt wie sie ist. Wir fahren erst durch eine von vielen sehr alten Hochhäusern gesäumte Straße um dann irgendwann mitten in Moskau im Stau zu stehen. Lernen das das Wort mit V (Verkehr) hier ein böses Wort ist, denn den kann man in Moskau nie voraussehen – zu viele Autos sind für die vorhandenen Straßen die letzten Jahre gekauft worden. Das Hotel (Ararat Park Hyatt Moskau) ist spitzenklasse, zur Begrüßung gibt es den ersten (und auch letzten der gesamten Reise) Wodka. Aus unserem Zimmer im 8. Stock schauen wir über die Dächer von Moskau und ich bin restlos begeistert und beeindruckt und irgendwann auch peinlich berührt von soviel Zimmerservice.

Jetzt gehören die nächsten drei Stunden uns alleine, da wir um 4.00 Uhr aufgestanden sind entspannen wir, lesen den Guide und laufen dann ein wenig durch das weihnachtliche Moskau. Der erste Eindruck ist bombastisch, die Straßen und Gehwege sind verdammt uneben (ich stolpere so gerne weil ich nie hinsehe wo ich gehe) und die dicken Autos mehr als dreckig – teilweise erkennt man die Nummernschilder vor Dreck nicht. Das kann ich nur schwer verarbeiten, bei Cavalli einkaufen aber keine Autowäsche sich leisten. Wir landen in einem Nobelkaufhaus, immer wieder bekomme ich Duftproben gereicht und lächle verlegen aufgrund der sprachlichen Barriere. Später erfahren wir das der Dreck auf den Autos Smok ist.
Dann machen uns fertig zum ersten Abendessen und pünktlich um 19,30 Uhr treffe wir uns in der Lobby.

Ein sehr altes und rustikales Gebäude samt Restaurant Cental House of Writers empfängt uns den ersten Abend. Teueres und gutes Essen wird gereicht in einem Haus mit Geschichte es ist ein sehr netter erster Abend. Ich ärgere mich wahnsinnig das ich meine Kamera nicht mitgenommen habe.

Als wir wieder in unser Zimmer kommen ist es bereits 00.30 Uhr, die Müdigkeit ist nun da und wir wollen nur noch ins Bett und schlafen. Auf unserem Bett (welches zwischenzeitlich aufgedeckt wurde) liegen zwei weiße Mützen mit jeweils einem Brief

„KGB MISSION AGENSKI
Achtung: Nachricht ist streng vertraulich, nur für Gäste dieses Zimmers!!! Nicht an Dritte weiter geben!!!
Treffpunkt: Samstag, 06. Dezember 2008, 09:15 Uhr Hotel Lounge Ararat Park Hyatt Moscow
Erkennungsmerkmal: Beiliegende Wollmütze bitte zur Identifikation der Partneragenten tragen. Matrioschka mitbringen,. Pünktlich sein.“

Die Vorfreude auf morgen ist bei mir groß, bei Dirk eher mäßig, es bleibt spannend und trotzdem schlafe ich wie ein Stein ein.


Samstag, 06.12.2008
Nikolaus, für uns auch in Russland.
Als der Wecker um 07.15 Uhr (deutsche Zeit somit 05.15 Uhr) klingelt bin ich immer noch müde. Nach einem genüsslichen Frühstück treffen sich rote, blaue und unsere weißen Pudelmützen in der Lobby. Es muss ein dubioses Bild abgeben in dieser Lobby, aber was solls. Die Teamsagents (Sage und Agent ergibt hier Sagent) erhalten erste Instruktionen, ein GPS Gerät und einen Umschlag mit U-Bahnkarten. Auf geht es vom Hotel zur nächsten Metro und ein wenig durch Moskau bis wir die erste Gruppe vor einem Wohnhaus in Moskau treffen wo wenig später auch die dritte Gruppe eintrifft. Kurz danach tritt ein junges Kerlchen in Uniform aus dem Haus und fordert uns auf mit ihm zu kommen. In dem Haus herrscht ein unheimlicher Muff, die Decken sind tief und wir gehen weiter hinein, steigen eine Kellertreppe herunter und noch ein und noch eine und… 18 Stockwerke tiefer befinden wir uns 60 Meter unter der Erde, in einem bunkerartigen Tunnelsystem in dem wir die nächsten 2 Stunden verbringen werden. Viel erfahren wir, wofür dieser Bunker gebaut wurde, wie 90 Tage autarkes Leben möglich ist und schließlich sehen wir soweit unter der Erde einen Film über das Atom-Wettrüsten, unheimlich. 310 Stufen stiegen wir wieder hinauf ans Tageslicht, gehen geschlossen zum Essen und haben keine großen Erwartungen mehr an den weiteren Verlauf unsere Mission.
Nach dem Essen, der unheimlich ungenießbare Kaffee wurde gerade serviert kommt ein Mann mit Mantel, Hut und dunkler Sonnenbrille und sucht uns auf. Er hat eine Mappe mit weiteren Instruktionen und Aufgaben für uns, tut sehr geheimnisvoll und weiter bzw. los geht es. Wir stiegen in einen Minibus und irgendwann hält der Fahrer irgendwo in Moskau und wir steigen aus, setzten zum besseren gegenseitige Erkennen und weil es die Aufgabe so verlangt unser dekorativen Pudelmützen auf, suchen farblich passende Matrioschka (unserem Team fehlen nämlich 3 Stück) und unsere Mission durch Moskau beginnt nun erst richtig. In der U-Bahn treffen wir einen Fotografen mit neuen Informationen und Aufgaben, im Einkaufcenter eine Frau mit Blumen, vor einem Denkmal einen anderen Mann, holen ein Einschreiben bei der Post ab, versenden Postkarten, kaufen Ohropax und eine bestimmte Sorte Schoki und sind irgendwann fertig und werden von dem Bus zurück ins Hotel gebracht. Dort haben wir nun 2 Stunden bis es zum abendlichen Essen in einem weiteren Nobelrestaurant geht.
Es folgt ein kurzer Versuch auf dem Laufband (ich mag keine Laufbänder) und dann wird sich fertig gemacht für den Abend. Es geht ins Restaurant NOA, die Vorspeise sehr lecker, das Hauptgericht für die Klasse eine Lachnummer (russische Restaurant sind nicht besonderes vegetarierfreundlich) und ein beinahe zu leckeres Dessert runden den Tag perfekt ab. Der Wein ist sehr lecker und um 01.00 Uhr sind wir wieder im Hotel und fallen mit dem Wissen das es morgen bereits um 08.30 Uhr weiter geht ebenso erschöpft wie gestern in die Federn.

Sonntag, 07.12.2008
Das Aufstehen schon sehr viel schwerer, beim Frühstücken würde ich am liebsten nur frühstücken, stattdessen gesellt sich jemand ziemlich ausgeschlafenes zu uns an den Tisch.
08.30 Uhr, Moskau, Lobby des Ararat Park Hyatt Moscow – müde Menschen mit Ihren Reisepässen, einer Tasche die nicht größer als ein DIN A 4 Blatt sein darf, ohne Reizgas, Parfüm oder Messern bewaffnet treffen sich, um den Kremel und den Palast Kremel zu besuchen. Es ist kalt, es ist noch dunkel und der Wein war gestern vielleicht etwas zu schwer. Wir besichtigen das Museum und Inna erzählt viel interessantes, wir sehen Schätze und Rüstungen und gehen dann weiter und schauen uns Kirchen an um dann um 11.15 Uhr in den Grand Kremlin Palace geführt zu werden. Sicherheitskontrollen wie am Flughafen, Passkontrolle – alles strengstens bewacht, es darf nur an bestimmten Stellen fotografiert werden und unsere Gruppe muss immer dicht beieinander bleiben - angeblich sollen wir mit die letzten ausländischen Touristen sein die hier rein dürfen. Es ist interessant, es ist definitiv prunkvoll und irgendwann beinnahe zuviel.
Dann geht es mit dem Bus zum Mittagessen ins Cafe Pushkin und nun haben wir den Rest des Tages zur freien Verfügung. Eigentlich wäre es an der Zeit sich einfach nur hinzulegen, aber dafür sind wir nicht in Moskau und so tigern wir zu viert durch Moskau, sind immer wieder beeindruckt von der Größe, dem Prunk und den Preisen, kaufen Wodka und sind dann zwei Stunden vor dem großen Abenddinner wieder im Hotel. Dann wird es „kriminell“: ich habe keine Hochsteckhaarspange mitgenommen und kann Dirk mit einem Hundeblick dazu bewegen noch mal mit mir loszulaufen. Wir hetzten, kaufen die besagte Spange und als ich mit dem Wissen noch 70 Minuten Zeit zu haben im Bad stehe, bricht die Spange auseinander. Dirk, mein Held repariert sie mit einem Haargummi und dann packe ich meine schwarze Strumpfhose, die im Licht plötzlich braun ist aus – Desaster! Letztendlich wird es ein gigantischer Abend, mit reparierter Haarspange im Turandot und eben blickdichter schwarzer Strumpfhose. Die Inneneinrichtung soll 50 Millionen Dollar gekostet haben, es wird einem jeder Wunsch erfüllt, das Essen ist super lecker und die Preise müssen unermesslich sein. Bei der Mission werden wir zweiter und gewinnen noch zwei Flaschen Wodka. Ein super schöner Abend, alles ein wenig unwirklich und doch real.



Gegen 01.30 Uhr sind wir wieder im Hotel, einziges Problem ist das es am nächsten morgen bereits um 08.00 Uhr los geht – selbstverständlich muss vorher noch gefrühstückt, gepackt und ausgecheckt werden.


Montag, 08.12.2008
Im Bus ist es still, Inna erzählt zwar viel, ihr russischer Akzent ist angenehm und ihre Stimme absolut nicht aufdringlich und so nicke ich ein wenig ein … wir kommen im Sternenstädtchen an, besichtigen die MIR (ein Haufen Schrott wenn man mich fragen würde), Trainingscenter der Kosmonauten, unterhalten uns mit einem Astronauten und bekommen angeboten für schlappe 12,5 Millionen mitfliegen zu dürfen und kehren anschließend in einer Baracke zum Mittag ein. Das so gar nicht leckere Essen ist hektisch und unruhig weil niemand das Wort mit V berechnen kann. Als wir losfahren haben wir ein Polizeiauto mit Blinklichtern vor uns welches uns bis zum Flughafen geleitet und auch gerne mal über die roten Ampeln fährt. Wir kommen rechtzeitig am Flughafen an, checken ein, durchlaufen die zig Kontrollen und Passbestimmungen, kaufen meine geliebte weiße Toblerone (die ich dann nicht essen darf weil sie zollfrei verschweißt wurde) und erfahren dann das die Maschine zwei Stunden Verspätung hat. Es ist verdammt kalt im Flughafengebäude, alle wollen nach Hause, sind müde und irgendwie übersättigt von den ganzen Eindrücken. Die Zeit geht irgendwie vorbei, wir starten und landen heil in Frankfurt wo uns Dirks Papa anholt.
Zuhause werden die Tiger geschmust und es herrscht Wiedersehensfreude pur (natürlich nachdem die Tigerdamen erst als „Strafe“ für unser Abwesenheit sehr zögerlich waren) und dann geht es ab ins Bett.

Das waren vier aufregende Tage in Moskau, ein Erlebnis für sich!

Freitag, 5. Dezember 2008

verfluchter Trainingsplan

Gäähhhhhhn, ich sitze hier mit einem Kräutertee, einer Katze auf dem Schoss, bin saumüde und für meine Auf-den-letzten-Drücker-Mentalität noch sehr gut in der Zeit. Die besten Voraussetzungen um den Trainingsplan zu verfluchen – oder eher mich selber …? Die ersten zwei Wochen liefen super, ich konnte alles einhalten und schwebe beinahe und hatte einen riesen Spaß. Trotzdem war immer irgendwo in mir ein ungutes Gefühl, weil es zu gut lief … seit Montag ist das Gefühl zu einer absoluten Sicherheit geworden: mein Zeh war dick wie ein Würstchen und tat ach so weh – Planänderung!

Montag
Geplanter Ruhetag mit Gerätewackeln

Dienstag
Geplant gem. Plan: 60 Minuten (6,30 Schnitte - 9 Kilometer)
Undenkbar mit dem Zeh, ich fahre zum Abteilungsfrühstück eine Station mit der Straßenbahn um nicht laufen zu müssen – abends quäle ich mich und meinen Zeh 60 Minuten auf dem Crosstrainer und gebe meine Hoffnungen den Plan wieder aufnehmen zu können nicht auf.

Mittwoch
Geplanter Ruhetag mit Gerätewackeln

Donnerstag
Geplant gem. Plan: 6 Kilometer Tempolauf in 6,30 Minuten (inkl. Ein- und Auslaufen 11 Kilometer)
Ich überlege ernsthaft den Lauf von Samstag (50 Minuten, 7 Kilometer) Donnerstag abend zu versuchen – die Vernunft und Angst dann wieder einen ganz kaputten Zeh zu haben siegt. Auch 90 Minuten Crosstrainer können einen Lauf an der frischen Luft nicht ersetzten und die blöden Gedanken vertreiben … dem Zeh geht es deutlich besser und die Hoffnungen meinen Plan wieder aufnehmen zu können ist immer noch da (wie blöd!).

Heute, Samstag, Sonntag und Montag
Go2win – geplante lauffreie Tage obwohl der Plan 50 Minuten (7 Kilometer) und 100 Minuten (14 Kilometer) vorsieht. Tja, die hätte ich mir auch gut gegönnt wenn ich denn Dienstag und Donnerstag nach Plan gelaufen wäre (noch blöder!!).

Fazit: Ich kenne mich, ich kannte mich auch schon vorher – ich bin in dem Plan voll aufgegangen und entsprechend groß war dann auch die Enttäuschung. War alles abzusehen, Erkenntnis ist der erste Weg zur Besserung, alles wird gut und irgendwann werde ich die 10 unter 60 laufen, irgendwann – nur eben nicht Silvester. Eigentlich alles ein reines Luxusproblem, dazu noch selbst geschaffen - nix für ungut!
Trainingspläne können Pienznäschen ganz schön pienzig machen !!