… war heute und mein Schatz musste mit – nicht nur mit kommen sondern auch mit laufen. Danke und einen ganz dicken Kuß an dieser Stelle an den besten Schatz der Welt!
Wirklich gut geschlafen habe ich heute Nacht nicht, was natürlich an der Wärme gelegen haben mag und nur minimal mit meinen Gedanken an heute zu tun gehabt haben kann. Mit Dirks Worten „Du läufst sonst auch ständig 5 Kilometer und mehr, also stelle dich nicht an“ und meiner Überlegung den Versuch zu starten 6:10 Minuten pro Kilometer zu laufen (schließlich habe ich 6:20 auch schon mal geschafft und angeblich soll man ja schneller laufen können bei solchen Veranstaltungen) bin ich eingeschlafen und auch vor dem Wecker wieder wach geworden. Aufgrund meiner Versuche der letzten Woche wollte ich Haferflocken mit Milch und Honig frühstücken, aber es war keine kalte Milch da und warme Milch kann ich nicht, niemals nie essen. Also gab es Haferflocken mit Jogurt und Honig was eine ziemlich zähe Masse ergab.
Als wir gegen 9.30 Uhr in Harheim ankommen (warum heißt der Berkersheimer Volkslauf, wenn er doch in Harheim beginnt und endet?) müssen wir weiter weg parken, was dafür spricht das wir nicht die einzigsten sind und mich beruhigt. Die Starnummern bekommen wir zügig und problemlos und ich reihe mich in die lange, lange Damentoilettenschlange ein. Dirk beschließt schon mal unseren Rucksack ins Auto zu bringen und als ich 12 Minuten vor dem Start endlich wieder aus den Toiletten raus komme, ist es nicht da!?! Kurze Zeit später kommt er, muss auch noch mal und meine Hektik setzt nun komplett ein. 9 Minuten vor dem Start stellen wir und mit den 44 anderen 5-Kilometer-Läufer/innen und den 26 Walkern an den Start und ich beginne immer wieder auf meinem Forerunner zu drücken damit der nicht schlafen geht und am Ende den Start noch verschläft. Ein kleiner Plausch mit einer lieben Dame und einem netten Mann am Start beruhigt mich etwas und schon sagt der Sprecher das es noch 1,5 Minuten sind. Zitter, ein Blick auf meinen Forerunner verrät mir das mein Puls bereits bei 110 ist obwohl ich nur auf der Stelle stehe. Als wir zu Hause los gefahren sind waren es bereits 24 Grad und nun ist mir warm, nein heiß. Zack, „zehn, neun, acht“ immer mehr Menschen zählen laut mit „sieben, sechs, fünf, vier“ mein Finger ist am Starknopf „drei zwei ein“ und drücke es geht los …
… nach wenigen Metern habe ich bereits einen Vorsprung von 5 Sekunden gegen über meinen Freud dem virtuellen Partner (er ist ein sehr konstanter Läufer und hält immer die 6;10). Ich versuche nicht schneller oder langsamer zu werden und alles und jeder reiht sich irgendwie ein. Dirk ist kurz vor mir und merkt das ich nicht schneller werde und läuft dann neben mir. Alles o.k., ich fühl mich noch gut und es läuft - erstmals wird mir bewusst das ich gerade meinen ersten Volkslauf laufe - gleichzeitig beginne ich andere Läufer zu registrieren, darunter eine Frau, deren Abstand zu uns konstant minimal größer wird. Ein Kilometerschild verrät das der erste Kilometer geschafft ist, ich drücke meine Rundentaste (5:59 und somit schneller als geplant). Noch kurz vor Kilometer zwei kommen uns die ersten ganz schnellen Läufer wieder entgegen und ich grinse sie an denn ich freue mich wie schnell die sind. Kurz vor dem Wendepunkt spüre ich leichte Seitenstiche … jetzt rächt es sich das ich zu schnell für meine Verhältnisse unterwegs bin – doch sie verschwinden wieder. Irgendwann nach dem Wendepunkt wird der Abstand zwischen Dirk und mir etwas größer, einen Mann überholt er noch mit und dann – als der Forerunner 3 Kilometer anzeigt ist der Abstand auf ca. 6 Meter angewaschen und ich signalisiere ihm mit drei Fingern den dritten Kilometer und überlege ob es nicht doch zu schnell ist was ich hier gerade mache. Die Frau von vorhin kommt wieder näher, die Frau vor ihr, die vor dem Wendepunkt noch einen dicken Vorsprung hatte ebenfalls. Langsam aber sicher laufe ich bei den beiden auf und schaue auf meinen Forerunner und sehe 44 Sekunden Vorsprung auf meinen virtuellen Partner. Zum ersten mal fange ich ernsthaft an zu überlegen das die 30 Minuten zu erreichen sind - dafür bräuchte ich rechnerisch einen Vorsprung von 50 Sekunden. Einen Moment laufe ich hinter den beiden und versuche mich auszuruhen und mein Vorsprung auf den virtuellen Partner reduziert sich auf 42 Sekunden. Dann setzt die Frau vom Anfang zum Überholen an und ich gleich mit. Als es wieder Richtung Sportplatz geht, setzt sich ein Mann vor sie und beginnt sie zu ziehen und ihr gut zu zureden. Ein paar Meter sehe ich mir das an und dann werde ich größenwahnsinnig und setzte zum Überholen der beiden an – mit dem Hintergedanken das ich mich ärgern werde wenn die beiden mich gleich bei der Sportplatzrunde wieder überholen und abziehen werden. Auf dem Sportplatz sehe ich nur sehnsüchtig zum Ziel und denke mir das ich nicht mehr gut schnell viel kann. Ein Zehnkilometerläufer überholt mich auf der Geraden und ruft denen vor mir zu „weg da“ und als ich wenig später hinter den beiden bin, machen sie mir automatisch auch Platz und mir bleibt nichts als zu überholen übrig. Auf der letzten Geraden renne ich was das Zeug hält und bedanke mir innerlich das ich relativ lange Beine abbekommen habe. Ich bin im Ziel, drücke Stopp, bin fertig und gleichzeitig schon glücklich und der Forerunner zeigt 28,26 Minuten an. Als ich mich umdrehe sehe ich Dirk auf der Geraden und freue mich noch mehr!!! Nach drei Bechern Rossbacker Sport (was für ein süßes Zeug) geht es besser und ich spüre das erste mal wie viel Kraft zwischenzeitlich die Sonne hat.
Wir müssen gleich los, duschen und dann zu dem Geburtstagsessen von Dirks Schwester … Stress und zwischendrin bin ich glücklich und will am liebsten gleich nochmal!
Laut Forerunner war die Strecke nur 4,82 Meter lang .. selbst wenn ich meine Zeit hochrechne auf 5 Kilometer komme ich immer noch auf eine 29 Minuten irgendwas und das war mein erträumtes Ziel, an welches ich aber erst auf den letzten Metern wirklich geglaubt habe – ich bin glücklich und fühl mich gerade erstmal einfach nur gut!
Ein paar Zahlen gefällig?
Das offizielle Ergebnis war besser als ich je gedacht hätte und wurde aufgrund Anonymisierung nachträglich gelöscht.
Mein Puls war durchschnittlich bei 168 und max bei 186 und somit noch nie höher, aber ich bin auch noch nie schneller gelaufen, nämlich 5:54 pro Kilometer.
Und ganz neben bei bin ich meine 100. Montaskilometer im Juni gelaufen und somit einen neuen eigenen Mini-Rekord.
Hier noch ein paar Fotos (Qualität ist leider nicht so toll, da ich nur meine alte Digicam mitgenommen habe) um den Bewies zu liefern und einen kleinen Eindruck von dem hiesigen 14. Berkersheimer Volkslauf - meinem ersten und bestimmt nicht letzten Volkslauf.
P.S. Somit haben meine neune "Schnellrenne"Schuhe gehalten was der Verkäufer versprochen hat und das sogar ohne Fußschmerzen - nur sie sind nun ein wenig rot geworden.
Dunkle Tage
vor 2 Tagen
6 Kommentare:
WOW!!! Einen ganz dicken Jubel-GLÜCKWUNSCH!!!
Ich bin stolz auf Dich und bin sicher, dass Du es auch bist! Toll, weiter so und viele weitere tolle, schnelle Läufe!
LG, Jassi
(die auch ein bißchen platzt vor Neid... )
Suuuper, meinen allerherzlichsten Glückwunsch. Auch zu der tollen Zeit!
Hast du prima hinbekommen.
Wann ist der nächste Lauf? ;-)
Liebe Grüße, salli
A Star is born … ;-)
Herzlichen Glückwunsch.
Das läuft doch prima. Nach solchen Erfolgserlebnissen ist der Spaß nochmal so groß – oder?
Schön, dass Fuß und Schuhe doch noch zueinandergefunden haben.
Ach seit Ihr goldig, Dankeschön!
Ich kann mich immer noch freuen und bin stolz wie sonst wer *übersganzeGesichtstrahl* und jaaaaa das motiviert mich unheimlich.
Der nächste Lauf? Puhhh, ich will mal nix überstürzen und oder gar über mein empfindliches Knie brechen – aber sicher ist das es definitiv irgendwann ein nächstes Mal geben wird – dafür hat es einfach zuviel Spaß gemacht.
Jassi, net platzen;) in 33 Tagen rennst Du was das Zeug hält und ich feuere Dich an, bejuble Dich und drück Dir alle Daumen, versprochen!
Wow, den ersten Volkslauf und dann schon so schnell. Glückwunsch. Da geht noch was, würd ich mal so sagen.
Gefühlt erstmal nicht wirklich - aber schaun wir mal, das Jahr ist noch lange ...;)
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