Montag habe ich noch dem Wecker um 5.00 Uhr gehorchen können und konnte so bei mehr oder weniger angenehmen und schwülen 20 Grad meine Runden ziehen – es war anstrengend, die lauwarm Dusch hinterher tat gut und anschließend war mir wieder zu warm. Das gute Gefühl war aber trotzdem da!
Heute morgen ging der Wecker zur gleichen Zeit, ich konnte aber nicht aufstehen! Die Nacht war durch unzählige Unterbrechungen gekennzeichnet und entsprechend unleidlich lag ich im Bett – das es warm war muss ich nicht noch extra erwähnen, oder? Beim Frühstücken bereue ich es nicht aufgestanden zu sein, es wären 18 beinnahe angenehme Grad gewesen und auch die durchs Nichtlaufen gewonnene Stunde mehr Schlaf hat mich nicht ausgeschlafen gemacht. Zu spät, ich habe gefrühstückt – also abhacken und heute Abend laufen.
Im Büro wird es von Stunde zu Stunde heißer in unserem Glasbau ohne Rollläden und ich zweifle an meinem Vorhaben für heute abend. Langsamer wollte ich ja machen und anstatt der 10 oder 11 Kilometer sollen heute 9 reichen und die auch in einem sehr gemütlichen Tempo.
Gegen 19.30 Uhr haben wir immer noch 28,2 Grad und ich mache mich lauffertig und nehme meine extra heute erstandene Volvicflasche mit. Die ersten Schritte fallen schwer, es ist doch ziemlich drückend und irgendwie anstrengend. Ich versuche die Flasche alle 500 Meter in die andere Hand zu nehmen und jeden Kilometer einen Schluck zu trinken. Der Himmel ist bedrohlich dunkel und ich beschließe eine Route mit möglichsten überall kurzen Heimwegen zu wählen. Dann habe ich auch die Möglichkeit jederzeit abbrechen zu können wenn etwas aufmucken sollte – das gibt mir eine gewisse Sicherheit. Der Himmel wird dunkler und dunkler und als ich im freien Feld stehe, sehe ich kurzfristig einen Wirbelsturm, stelle dann aber fest das der keiner ist sondern ein Mähdrescher beim mähen soviel Staub aufwirbelt. So drehe ich meine Runde, warte auf den Wind der in der Regel ein Gewitter begleitet und irgendwann wird es noch dunkler um mich herum und ich stelle fest, das die erste Dämmerung einsetzt. Meine neue Sonnenbrille ist toll, total praktisch und nützlich z.B. ist mir bei der Mäherei heute nichts ins Auge geflogen, aber wenn der Abend kommt, dann kommt er mit Brille doppelt so schnell. An meine Flasche habe ich mich erstaunlicher Weise gewöhnt und spüre sie kaum. Trotzdem will ich mich bei Kilometer 6 von ihr trennen und lege sie auf den nächsten Mülleimer (so das wenn wer wollte sich die 25 Cent Pfand holen könnte) und plötzlich läuft jemand neben mir, in Jeans und hält mir meine Flasche hin, erklärt das ich dafür Pfand bekommen würde und schwups habe ich die Flasche wieder in der Hand. Ich antworte nur kurz und versuche ihm dabei zu erklären das ich die Flasche einfach nur loswerden will. Kurze Zeit später schließt er wieder auf und will mir 25 Cent geben, jetzt reicht es mir - er mag es einfach nur gut meinen – mich hat er aber gestört und ich laufe mit meiner Flasche weiter und lehne nur ab. Er hat es dann aufgeben und ich habe meinen Lauf mit meiner Flasche beendet. Für die 9,2 Kilometer habe ich gute 66 Minuten gebraucht und mich somit an mein langsam machen gehalten – dafür hat nur kurz meine Achillessehne gezwickt, dann Ruhe gegeben und sonst nichts.
Nach der lauwarmen Dusche fühle ich mich gut und bin froh trotz Temperaturen heute gelaufen zu sein.
Jetzt gewittert es gerade ganz fürchterlich hier bei uns … gut das ich sicher zu Hause bin und nun unter die Bettdecke kriechen kann - ne, Gewitter mag ich noch weniger als Hitze!
Dunkle Tage
vor 2 Tagen
4 Kommentare:
Irgendwie ist man danach immer zufrieden, oder?
Hihi, die Geschichte mit der Flasche ist ja klasse. Nein, natürlich war es etwas nervig. Aber so im nachhinein - schmunzeln musste ich dann doch. Als Läufer/in kann man schon kuriose Sachen erleben.
Schön, dass das "Langsam machen" Wirkung zeigt. Und 9 Kilometer sind bei den Bedingungen echt nicht schlecht.
Jaaaaaaa und erst recht wenn nichts weh tut:)
Manche Sachen sind mir schon zu kurios;)
Du hast das echt klasse gemacht. Ich bewundere eh alle Menschen, die abends noch laufen (können).
Beim lesen ist die Pfadnsache echt lustig - aber ich kann gut nachvollziehen, wie es dir ergangen sein muss.
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