Montag, 4. August 2008

planlos ?!

Ja, so fühle ich mich: planlos, ich habe einfach keinen Plan und bin planlos darüber ob das gut oder schlecht ist.

Ich laufe nun seit sechs Monaten ohne erwähnenswerte Verletzungspause eingelegt haben zu müssen, darüber bin ich heilfroh! Trotz täglichem Dehnen und regelmäßigen Studiobesuchen zwickt es mal hier und mal dort. Von meiner 5-Kilometer-Standart-Runde habe ich mich langsam auf eine 7-Kilometer-Standart-Runde gesteigert und mittwochs versuche ich länger zu laufen, 11 Kilometer waren das meiste, 10 öfter – ab 8 Kilometern merke ich meine Oberschenkel-Po-Schwachstelle und die Archillesssehen gibt es auch. Alles nicht wirklich tragisch, ich kann laufen, darüber bin ich froh und freue mich. Punkt.

Aber gefühlt laufe ich völlig planlos durch die Gegend – nicht ziellos denn ich habe mein Ziel: 10 Kilometer in 60 Minuten, 15 Kilometer am Stück und irgendwo mal ganz entfernt ein Halbmarathon laufen. Ich bin einfach nur planlos wie ich meine Ziele realistisch erreichen kann.

Kann mir mal wer den Puls fühlen? Bitte!!!

In meinem Kopf ist der Herr Steffny mit seinem 10-Kilometerplan zu besuch und lässt sich nicht wirklich verabschieden. Wenn ich heute damit anfangen würde, dann bestünde evt. die Chance das ich in sechs Wochen in Rodheim die 10 Kilometer versuchen könnte …
Kann ich das, kann ich das schaffen und kann mein Körper das aushalten? Das wären zwischen 36-41 Wochenkilometer, verteilt auf 4 Einheiten und bis zu 110 Minuten am Stück – jetzt laufe ich um die 25 Wochenkilometer und drei Einheiten. Verdammt riskant ist das bei mir garantiert, aber es lockt mich so, was geht, was geht nicht …? Wie hoch ist die Enttäuschung wenn es nicht geht? Hoch, wenn ich etwas erreichen will, dann WILL ich es – zwischenzeitlich sind mir meine Knochen auch heilig genug nicht alles zu wollen und schließlich sind sie es, die mich zögern lassen. Die Vernunft sagt „Lass es gut sein, versuche es vielleicht beim Silvesterlauf und bis dahin baue deine Strecken vorsichtig aus“ und das Teufelchen in mir stichelt „Lauf doch, lauf doch – schaffste ja eh nicht, ätsch“.

Rein vorsorglich habe ich heute mal angefangen, denn die 9 Kilometer verteilt auf 60 Minuten ruhiger Dauerlauf mit HF 75% hörten sich machbar an. Geworden sind es genau 9 Kilometer mit einem Durchschnitt von 6.53 pro Kilometer – somit war ich je Kilometer 3 Sekunden zu langsam, dafür ging es mir gut und ich kam mit einem durchschnittlichen Puls von 150 und noch wichtiger einem Lächeln im Gesicht zu Hause an.
Auch der Mittwoch mit 10 Kilometern, wovon 5 davon als Tempolauf in 6,30 Minuten gelaufen werden sollen hören sich noch irgendwie machbar an, dann hört es allerdings mit dem machbar auf: 100 Minuten am Stück. Ende.

Zum Glück werden in Rodheim auch 5 Kilometer angeboten!!

15 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ach herjeh, planlos! So gehts mir auch!

Weiß gerade nicht, ob ich erst mal länger laufen oder schneller laufen soll - und wie ich das am besten verteilen kann.

Bin gespannt, wie es bei dir weiter geht - ist ja doch schon ne andere Klasse!

Hase hat gesagt…

"dafür ging es mir gut und ich kam mit einem durchschnittlichen Puls von 150 und noch wichtiger einem Lächeln im Gesicht zu Hause an."

Siehste - und genau DAS ist es, was wichtig ist!
Geniesse das und baue deine Strecken langsam weiter aus. Dann kommst du dahin, wo du hin willst. Aber keine Hauruck-Aktion... ich glaube, du weisst selber, dass die sich rächen würde, und das wäre doch schade, oder? :o)

Blumenmond hat gesagt…

Ich würde auch eher ein langfristiges Ziel nehmen und langsam nach oben trainieren. Da mir Deine Ausführungen zu Deinem Befinden sehr bekannt vorkommen, kann ich nur sagen, dass ich nach Plan laufe, damit ich nicht zu viel mache - ich übertreib es ansonsten nämlich gerne mal.

Über 35km am Stück find ich jetzt tatsächlich zu viel - Silvester ist ja auch schnell da.

Viel Spaß.

Anonym hat gesagt…

Liebes Pienznäschen,

freue dich, dass du überhaupt schon so weit wie jetzt gekommen bist, du spürst hin und wieder Überlastungerscheinungen, die nur noch schlimmer werden, wenn du deinen Körper zu sehr herausforderst.

Diese Euphorie ist ganz typisch für Anfänger, es kann ihnen nicht schnell genug gehen und dann wird immer drauf und noch mal drauf gegeben, bis er Körper " nein danke " sagt und streikt, und das möchtest du sicherlich nicht.

Steigere deine Umfänge langsam, wenn dir danach ist, laufe auch mal ein wenig schneller, aber nicht nach Plan solange, wie es dir gut damit geht, dann schraube das Tempo wieder zurück.

Gut Ding braucht Zeit, und wenn dir irgendwann mal längere Strecken auf Zeit laufen möchtest, dann ist es für dich das allerbeste, erst einmal die Ausdauer und nicht das Tempo zu erhöhen.

Am Anfang meiner Laufbahn bin ich JAHRE nur auf Ausdauer gelaufen und habe mich dabei auch Tempo mäßig ohne Tempo- und Intervall-Läufe zu beachtlichen Zeiten hoch gelaufen. Laufen lernt man durch Laufen, vergiss Pläne.

Wenn du irgendwann in der Lage bist, öfter 20 km am Stück ohne Probleme zu laufen und dir das Tempo zu langsam erscheint, dann könntest du beginnen, an deinem Tempo zu feilen.

Glaube mir, langsames Aufbauen lohnt sich, ich habe in meiner Laufzeit viele Lauf-Laichen erlebt, die sich schlichtweg übernommen haben und ihrem Körper keine Zeit ließen, sich an die unbekannte Anstrengung zu gewöhnen und dann ständig verletzt waren, das Ende vom Lied: sie sind nie mehr gelaufen !

Das möchte ich dir ersparen, dafür ist Laufen einfach viel zu schön und bringt zuviel Lebensfreude.

Mancher lächelt über meine Lauf-Strategie, aber so schlecht kann sie nicht sein, sonst würde ich wohl kaum schon 29 Jahre lang verletzungsfrei durch die Gegend pilgern

Ganz wichtig auch die Regeneration: gönne deinem Körper die Pausen, die er sich verdient hat, der wird sich entsprechend bei dir bedanken.

Uff, lang geworden, aber ich war wieder mal in meinem Element.

Bei uns stürmte es die ganze Nacht, und auch jetzt hat sich der Wind noch nicht gelegt !

Anonym hat gesagt…

Ich schließe mich inhaltlich erst mal Anja an. Wenn es der richtige Plan ist, hindert er Dich erstmal daran zu viel zu machen, aber in HInsicht auf die Steigerung und die diversen noch kleinen Wehwehchen würde ich einen Zwischenplan nehmen. Im Steffnybuch gibt es doch zwischen dem ganz reinen Anfängerplan und dem 10er noch einen. Für Volksläufer oder Fitnessläufer? Ich bin gerade nicht ganz sicher, muss mich auch etwas sputen jetzt, schaue aber gerne heute abend mal nach. Aber wenn Du das Buch hast, findest Du ihn ja auch schon vorher. Ich denke, den würde ich zwischenschalten, damit langsam (!) die Umfänge steigern und dann erst den 10er Plan für 60 Min. dann passt es auch mit den Tempi besser. So würde ich es jedenfalls machen.

salli hat gesagt…

Das Steffny-Buch liegt bei mir auch auf dem Nachttisch und zum Einschlafen schau ich mir sehr gerne die Pläne an - kann man so schön träumen, wie man in X Wochen Y Kilometer laufen kann. Anderseits wird immer wieder davon gesprochen, dass man alle 4 Wochen eine Regenerationswoche einlegen soll. Die kommt bei Steffny nicht vor. Ob die Pläne vielleicht doch nicht so doll sind? ...

Ach, ich kann dich gut verstehen.
Und gleichzeitig bin ich wohl die schlechteste Ratgeberin. Schließlich prahle ich selbst mit Zielen und Plänen, die ich wohl kaum einhalten kann.

Laufen, dass man sich gut fühlt, dass man bei jedem Freude empfindet, dass man es genießen kann - ja, ich denke, dass ist ein guter Plan. Ausdauersport hat viel mit Geduld zu tun, seufz.
(So, und diese Sätze hänge ich mir erstmal selbst über den Schreibtisch.)

10 km in Rodheim - vielleicht erstmal ohne Zeitvorgabe, nur entspannt ankommen? (Gar nicht so einfach - dann stichelt bestimmt das Teufelchen). 10 km zu Silvester wären aber auch schick - sozusagen als Jahresabschluß.

Vielleicht einfach erstmal probieren, wie sich 4 Einheiten statt 3 in der Woche anfühlen. Und wie sie sich auf Dauer mit dem Alltag arrangieren lassen.

Naja, ich hab' gut reden.
Also ich drück dir die Daumen, dass du den "richtigen" Plan für dich findest.

Kerstin hat gesagt…

Natuerlich ist es richtig, dass man sich langsam steigern soll und auf sich aufpassen, aber ich lese bei dir so viel Angst und Unsicherheit heraus. Woher kommt das? Hast du schon schlechte Erfahrungen gemacht?
Man kann seinem Koerper auch schon mal ein bisschen was zutrauen...

Kerstin hat gesagt…

Upps, ich sehe gerade, du hattest schon Aerger mit Verletzungen. Naja, dann ist es ja verstaendlich, dass du nun vorsichtig bist.

Pienznaeschen hat gesagt…

Ohhh, erst einmal vielen lieben Dank Euch allen.

@laufdichfrei, ich glaube es steht fest: erstmal länger und dann schneller;)
Pappellapapp, was sind schon Klasse!!!

@Hase, Du hast so recht das dies das wichtigste ist, ja, ja, ja und noch mal ja und trotzdem wäre ich so gerne ein ganz klein wenig schneller;)

@Anja, stimmt, die Zeit rennt eh so furchtbar *zack* ist das Jahr rum und Silvester.
Der Plan ist für Dich so was wie eine Richtlinie die Dich leitet und bremst, gell? Ich suchte mehr nach einem Plan um einen Anhaltspunkt zu haben wie viel ich machen muss und auch kann … mh, doch ähnlich meine Gründe …
Ich glaube ich könnte, wenn irgendwas muckt den Plan dann nicht wirklich zur Seite legen und würde somit wohl sicher ins nächste Desaster rennen.

@Margitta

Mancher lächelt über meine Lauf-Strategie, aber so schlecht kann sie nicht sein, sonst würde ich wohl kaum schon 29 Jahre lang verletzungsfrei durch die Gegend pilgern.
Das ist ein Argument;)

Vielen lieben Dank für Deine Worte, sie sind bei mir angekommen und ich werde sie beherzigen.
Bis ich öfter und ohne Probleme 20 Kilometer am Stück laufen kann, wird noch sehr viel Zeit vergehen müssen ... aber irgendwann ... und dann werde ich ganz stolz berichten;)

@Michi, das wäre auch eine Idee. Ich habe mir den für Volksläufer jetzt mal genauer angeschaut und bis auf die Widersprüche zum 10-Kilometerplan (10-Kilometerplan : langsamer Dauerlauf, 90 Minuten, 12 Kilometer – Volksläufer: langsamer Dauerlauf, 90 Minuten, aber 13-14 Kilometer) finde ich die Idee nicht schlecht – wobei das auch wieder 36 Wochenkilometer wären und ich meinen Knochen das nicht ganz zutrauen mag. Oder vom „Jogger zum Fitnessläufer“, das wäre dann aber erstmal ein Rückschritt …

@Salli, wahrscheinlich schwört der eine auf den Plan, der andere vermiest diesen und schwört wieder auf einen anderen;)
Laufen, dass man sich gut fühlt, dass man bei jedem Freude empfindet, dass man es genießen kann - ja, ich denke, dass ist ein guter Plan. Ausdauersport hat viel mit Geduld zu tun, seufz.
Da stimme ich Dir voll und ganz zu!
Auch die Idee erstmal einfach eine vierte Einheit in die Woche zu packen finde ich interessant.

@Kerstin, leider hat es schon an mehren Stellen Probleme gegeben. Aber vielleicht hast Du trotzdem ein bisschen was wahres erkannt, denn ich traue mir nicht wirklich mehr zu, weil ich immer schon das nächste Wehwehchen abwarte.

Und was mache ich nun? Erstmal steht fest auf keinen Fall den 10-Kilometerplan zu starten sondern langsam zu testen wie viel geht und wie, das werde ich die nächste Zeit mal ausprobieren. Vielleicht doch mit dem Herrn Steffny oder einer Einheit pro Woche mehr oder immer einem längerem Lauf in der Woche wie gehabt, oder zweien …. Ich bin trotzdem irgendwie gerade optimistisch das es weiter voran gehen wird und freue mich morgen laufen zu können.

Nochmals ganz lieben Dank!!!

José hat gesagt…

Hallo Pienznäschen,

hmmm, ich weiß nicht, ob ich der Richtige bin, um Dir Ratschläge zu geben - komme gerade aus einer Verletzung raus...

Aber es gilt, zwei an sich gegensätzliche Dinge zu vereinen: einmal den Spaß an der Sache, das zufriedene Lächeln am Ende des Trainings, und auf der anderen Seite das Erweitern der bestehenden Grenzen. Letzteres kostet Anstrengung, macnhmal ziept es hier und da, und da gibt es kein Lächeln, sondern eher ein Fluchen. Hat man es aber geschafft, ist der Muskelkater einmal weg, dann erkennt man: hoppla, das hat tatsächlich was gebracht! Ich bin schneller, leichter, kräftiger - zumindest fühlt sich das so an. Und die nächste Trainingseinheit fällt dann nicht mehr so schwer.

Ich habe erst im Januar angefangen, für mein Tempo zu trainieren, relativ planlos, aber beständig. Und ich muß sagen, das hat sich bisher ausgezahlt. Eins muß man aber unbedingt beachten (da war ich zu unvorsichtig): die negativen Randbedingungen wie schlechtes Wetter, leichte Erkältungen, Unlust, die müssen beachtet werden. Ansonsten ist man sehr anfällig für Verletzungen, und die werfen Dich erst recht zurück.

Ich kann Dir keine direkte Empfehlung geben, nur den Rat: versuche es. Es lohnt sich. Aber sei vorsichtig und erweitere nur langsam Deine bestehenden Grenzen!

Viele Grüße

José
P.S. Wir können mal eine Runde zusammen laufen...

Anonym hat gesagt…

Kürze den Volksläuferplan eben, die erste Woche auf die Wochenkilometer die Du jetzt läufst und dann erhöhst Du langsam und auch nicht jede Einheit. Anhand des Plans siehst Du ja wie es da aufgeteilt ist. Wenn Dein längster Lauf jetzt z.B. 9 km sind, nicht direkt auf 13 oder 14 hochfahren, sondern erst mal auf 10, danach die Woche auf 11, dann wieder eine Woche runterfahren. Die anderen Einheiten in der Woche kannst Du ja erstmal beibehalten, so hast Du eine kleine Steigerung und nicht direkt 36 Wochenkilometer.

Pienznaeschen hat gesagt…

@José, schließt mehr Anstrengung zwangsläufig den Spaß aus? Nicht unbedingt, zumindest wenn man hinterher dafür belohnt wird :)

Zusammen, grundsätzlich gerne – wobei Du dann vielleicht vorher schon an die 20 Kilometer gelaufen sein solltest oder wenn ich ein wenig schneller geworden bin ;)

@Michi, Du bist ganz gut Trainingsplanerfahren, gell? Ich werde versuchen irgendwie zu kürzen und umzubauen bzw. den Plan als Richtlinie nehmen um irgendwann bei den "magischen" 36 Wochenkilometern zu landen und sicher berichten ...

Kerstin hat gesagt…

"10-Kilometerplan : langsamer Dauerlauf, 90 Minuten, 12 Kilometer – Volksläufer: langsamer Dauerlauf, 90 Minuten, aber 13-14 Kilometer"

Das sind nicht unbedingt Widersprueche, sondern es wird eben nur ein anderes Tempo gelaufen. Was fuer den einen langsam ist, ist fuer den anderen eben schnell. Jeder ist verschieden.

Ich stimme Jose zu: So ganz ohne Zipperlein veraendert sich der Koerper nicht. Manches Unwohlsein muss man auch einfach mal aushalten koennen. Ich halte mich an die Regel: Wenn es waehrend des Laufs nicht schlimmer wird, wenn es am Laufstil nicht aendert (humpeln o.ae.) und wenn es kein stechender Schmerz ist laufe ich weiter.
Da muss aber natuerlich auch jeder selber wissen, wie weit er gehen kann und will.

Anonym hat gesagt…

Na ja, trainingsplanerfahren ist übertrieben, aber so ein paar Elemente die bekomme ich schon hin.

Übrigens, es geht, dass sich der Körper anpasst ohne Zipperlein, bin das beste Beispiel dafür. Bei mir kamen diese erst viele Jahre später.

José hat gesagt…

Hey, 20 Kilometer Vorlauf, übertreib mal nicht - lies meinen letzten Blogeintrag! :)