Mittwoch, 27. August 2008

komisch heute

Erst lustlos und unmotiviert – jetzt doch ein wenig stolz und trotzdem waren es teilweise lustlose und/oder zähe Kilometer an der Nidda und dem Rückweg mit kleinen gewollten Umwegen, einfach komisch heute. Wirklich Spaß machen mir heute nur die entgegenkommenden Läufer, diese kommen zu sehen und dann an mir vorbei rauschen zu lassen … das macht mir Spaß und ich muss ihnen mit einem breiten Grinsen begegnen. Doch sobald ich die Nidda verlasse und erst auf den nächsten Läufer warten und hoffen muss werden die Kilometer länger und langweiliger. Tiptap, tiptag, iptap tiptag, tiptap habe ich mich in meinen Trott gelaufen, werde vom Forerunner nach jedem gelaufenen Kilometer geweckt und erinnert das wieder einer vorbei oder heute sogar geschafft ist - komisch, komisch heute.

Komisch, die Euphorie bleibt heute beinnahe aus, leichte Erschöpfung macht sich breit, keine bis minimale Schmerzen an den bekannten Stellen – irgendwie komisch.
Verdammt, warum freue ich mich nicht richtig wo es wieder 700 Meter mehr waren? Komisch!
Warum habe ich nicht noch eine Kurve mehr gedreht um die 13 zu erreichen? Weil ich nicht mehr wollte und ein wenig auch nicht mehr konnte. Komisch, wo war heute mein Ehrgeiz?

Der Lauf in Daten: 12,7 Kilometer in 1 Stunde 30 Minuten und 59 Sekunden (von denen ca. 10 Sekunden mein Forerunner einfach und plötzlich Autostopp gemacht hat = sehr komisch)

Montag, 25. August 2008

Wochenende und heute

Ein langes und vor allem schönes Wochenende lieht nun auch schon wieder hinter mir und der Alltagswahnsinn hat ich wieder.

Die Hochzeit war super schön: eine wundervolle Braut, ein tolles Paar, eine nette Standesbeamtin, ein lockerer Pfarrer, eine heitere Party und bestimmt mal hübsche Kinde. Ich war zu Hause bei meinen Eltern, wurde verwöhnt wie eben ein Kind verwöhnt wird wenn es nach Hause kommt. War nicht laufen, obwohl ich so gerne um die Alster laufen wollte aber es passte Samstag früh einfach nicht – es regnete, es war grau und meine Wade tat immer noch weh … später war denn überhaupt keine Zeit mehr. Statt dessen wurde gemütlich mit warmen Cafe und leckeren Franzbrötchen gefrühstückt. Dann ging es zum Frisur und anschließend habe ich frisch frisiert im Regen eine völlig durchnässte, dreckige und zittrige Katze vor der Garage meiner Eltern entdeckt. Zum Glück ist die Nachbarin Tierärztin und war zu Hause – jetzt bleibt zu hoffen das sich die arme wieder aufrappeln kann und die Medikamente anschlagen, aber wenigstens hat sie nun keine Schmerzen und sitzt im Trockenem und muss nicht irgendwo draußen elend verrecken. Aufgrund der Tonnen von Haarspray saß meine Frisur trotzdem noch immer perfekt.

Meine Wade ist mein anderes kleines Sorgenkind geworden – vielleicht waren es die vorletzte Woche doch ein paar Kilometer zuviel? Mein Schienbein hatte vorher bereits Ruhe gegeben und meckert nun auch wieder … letzte Woche bin ich nur Dienstag entspannte 9 Kilometer und Donnerstag 7,5 gelaufen und nicht mehr. Auf der einen Seite ärgere ich mich nicht mehr gelaufen zu sein und auf der anderen passte es einfach nicht und tat mir auch ganz gut mal zu pausieren.

Als ich vorhin meine Schuhe schnüre, trete ich mit gemischten Gefühlen nach draußen: Heiß aufs Laufen undgleichzeitig mehr als skeptisch wie fit ich wirklich bin. Angepeilt sind die 7 Kilometer – insgeheim aber 9 gewünscht – in einem gemächlichen Tempo bzw. mit dem Ziel diese angenehm laufen und vor allem genießen zu können. Ohne Wadenzwicken und Schienbeinmucken und trotz der elenden Müdigkeit in mir.

Ich laufe los, finde keinen Rhythmus, wähle einen anderen Weg als üblich um einen Kinderwagen in einem Gässchen auszuweichen und schleppe mich dahin – keine Spur von dem leichten Gefühl von letztem Dienstag. Nach 5 Kilometern wird es besser, ich bin zwar langsam unterwegs aber ich habe wenigstens so etwas änliches wie einen Rhythmus gefunden. Als fest steht, das es sicherlich 7 Kilometer werden bis zur Haustür und die Option der Verlängerung dann immer noch steht überholt mich ein Jugendlicher (irgendwas zwischen 15 und 19 Jahren) auf seinem Fahrrad mit einer Feuerwehrjacke. Ich denke mir nichts als er stehen bleibt und ich ihn überhole – doch plötzlich fährt er dicht hinter mir, überholt aber nicht. Nach 300 Metern kommt uns ein Mann mit einem Hund entgegen und er überholt mch wieder. Bleibt stehen, ich überhole ihn und er fährt wieder dicht hinter mir, überholt aber nicht. Langsam werde ich unruhig und beschließe nicht weiter durch die Felder zu laufen und drehe um. Er dreht nicht mit um und so laufe ich wieder durch Massenheim nach Hause und am Ende waren es 9,2 ziehende und anstrengende Kilometer. Abgesehen von der dubiosen Begegnung hat der Lauf sich natürlich gelohnt. Jetzt, nach dem Lauf und vor allem der herrlich warmen Dusche danach sieht die Welt wie folgt aus: Ich fühle mich zwar erschöpft, aber angenehm erschöpft – einfach verausgabt gut! Gleich gibt es noch etwas leckeres zu Essen und dann geht es ab ins Bett …

Sonntag, 17. August 2008

Lila-Zeiten

Was soll dieser Titel bedeuten? Nicht wirklich viel befürchte ich. Im eigentlichen Sinne besitze ich keine Lieblingsfarbe – bin mir ihrer zumindest nicht bewusst. Rein kleidungsmäßig wäre schwarz zu vermuten, schaut man sich in der Wohnung um wird es schwer und sieht man das Pink im Blog müsste man wieder andere Schlüsse ziehen … Also gibt es keine Begründung für lila (wann bzw. wer sagt violett?) sondern es sollte einfach mal etwas anderes her …

Diese Woche habe ich nicht nur meinen Längste-Strecke-Rekord aufgestellt, sondern bin auch die meisten Wochenkilometer gelaufen: 34 Stück! Montag etwas schneller 8, Mittwoch die berühmten 12, Freitag 7 und heute Abend mit Dirk noch mal 7 durch die Felder (die Strecke ist so schön, etwas hügelig und mir allein leider zu einsam). Hach, da könnte ich noch mal mindestens ein oder zwei Zentimeter wachsen …
Nächste Woche werden es definitiv bedeuten weniger Kilometer werden. Montag und Dienstag sind Prozessschulugen mit gemeinsamen Abendprogramm am Montag und da ich mein sonstiges „Brot auch noch backen muss“, werde ich versuchen so früh es mir möglich ist in der Firma aufzuschlagen. Dienstagabend sollte es dann wenigstens noch für 7 Kilometerchen reichen, Mittwoch muss alles aufgearbeitet werden und Donnerstag geht es nach Hamburg und Freitag ist dann der erste große Tag: die standesamtliche Trauung einer besonders lieben Freundin und Samstag dann die Kirche mit großer Feier. Samstag früh einmal um Alster und anschließend zeitgleich zum Frisur und wann und wo Donnerstag noch 7 Kilometer unterzubringen sind, ist mir heute noch ein Rätsel.

Lila erinnert mich an meine Oma. Vielleicht weil Oma den Flieder gerne mochte und ich darüber die Verbindung herstelle – wenn ich Flieder rieche, dann denke ich an sie. Dezente lila Blüten hat auch das Kleid, welches ich letztes Wochenende auf eine bezaubernde Art und Weise inkl. einem lila Strickjäckchen für die Hochzeit am Wochenende erstanden habe. Die Verkäuferin war wirklich richtig gut, das Kleid gefiel mir auf Anhieb und so hat mit Abstecken alles nicht mal eine Stunde gedauert – bis auf das anschließende Schuhe kaufen. Deswegen wollte ich das mit dem wachsen auch sein lassen, sonst wird es mit mir, den Schuhen und den Türen zu eng (ja, das hat mich wirklich erschreckt!)

Mittwoch, 13. August 2008

12 Kilometer - Sonne - Regen

Warum auch immer bzw. was auch immer mich heute getrieben haben mag, ich bin die 12 Kilometer gelaufen und habe somit eine neue weiteste Strecke. Zwar bin ich langsam gelaufen aber das war eigentlich auch so gedacht - o.k. ich hätte auch nicht viel schneller gekonnt. Als ich nach 1 Stunde und 26 Minuten und exakt nach 12,1 Kilometern wieder zu Hause ankomme steht Dirk mit seinem neuen Wagen auf dem Hof. Da ich Dehnen und unbedingt duschen muss kann ich das Auto nicht so würdigen und gehe in mich strahlend nach oben. Duschen nach so einem Lauf, am besten noch mit Regen ist für mich das größte!
Kilometer 2 bis 3 und 8 bis 9 bin ich im Regen ohne Regenjacke gelaufen, den Rest in der strahlenden Abendsonne und zwischendrin waren farbenprächtige Regenbögen am Himmel. Ein perfekter Lauf nach einem vollen Tag!

Regen und Sonne folgen so schnell aufeinander, ein strahlender Himmel wird rasch duster und dunkel und es wird kühl ....

Mein Mobiltelefon zeigt eine Anruf auf der Mailbox an, ich höre sie ab, es klingt wichtig, ich rufe zurück und erfahre das ein lieber Freund - mein Mentor - sehr schwer krank ist. Wie schnell die Welt sich doch verändern kann, wie wichtig Gesundheit ist wird mir schmerzlich einmal mehr bewusst.

Freitag, 8. August 2008

Aprilwetter, Schneckenspringen und Matsch

Ich habe hier gelernt das das Wetter angeblich vom Feldberg/Taunus kommt. Bevor ich also loslaufe riskiere ich einen Blick aus dem Küchenfenster und die Entscheidung für meine Regenjacke ist zeitgleich getroffen. Wie gehabt binde ich sie notdürftig und unschön um die Hüfen und prompt in dem Moment als ich vor die Tür treten setzt der Regen ein. Macht nichts, es sind schließlich 18 angenehme Grad und kein Platzregen.

Spät bin ich dran, gehetzt loslaufen liegt mir nicht und ich hoffe beim Laufen ruhiger zu werden … Bis ungefähr Kilometer drei horche ich permanent in mich rein: tut es weh, merke ich was? Die linke A-Sehne bleibt ruhig und meine Theorie bestätigt sich das ich mir Dienstag ungeschickt die Pedale reingerammt habe und der Schmerz am Mittwoch daherrührte. Mittwoch war gar nicht gut, aufgrund der Schmerzen war ich nach 1,3 Kilometern, verschwitz aufgrund der 29 Grad und völlig deprimiert wieder zu Hause. Heute musste ich aber raus!

Der ursprüngliche Grund warum ich mir jemals Laufschuhe angezogen habe war der, das ich ansonsten das Gefühl hatte „wahnsinnig“ zu werden. Aktuell ist es wieder stressiger - ich liebe Stress im Job, in gewisser Weise brauch ich das und das Gefühl gefordert vielleicht auch gebraucht zu werden und gleichzeitig habe ich das Gefühl eben „wahnsinnig“ zu werden. Dann ist Laufen einfach nur geil!

Nachdem das Inmichhorchen weniger wird, merke ich das ich ruhiger, ausgeglichener und abgeklärter werde – nehme das erste mal den Regen und die gleichzeitig scheinende Sonne, den Regenbogen und die ganz Stimmung wahr … laufe in meinem eigenen Seelenfrieden vor mich und läute für mich das Wochenende ein. Jetzt nach einer Dusche, einem leckerem Essen mit einem Gläschen Wein ist Wochenende.

Den ganzen Tag über war Aprilwetter: Sonnenschein, Platzregen, Regenbögen, Platzregen und strahlender Sonnenschein gefolgt vom nächsten noch herftigerem Platzregen und das an einem Tag an dem sich zig Menschen im Standesamt gedrängelt haben. Auf einem Stück meiner heutigen Runde musste ich Slalom um Schnecken mit Unterkunft machen und auf einem anderem Stück im Gras bzw. auf einem Trampelpfad konnte ich hoffentlich jeder Nacktschnecke noch rechtzeitig ausweichen. Wie viele Schnecken gibt es denn und wieso gibt es immer noch Salat zu kaufen? Interessant wie unterschiedlich Wege doch sein können, wie sie „bewohnt“ werden und wie sie sich unter den Schuhen anfühlen … teilweise war es im Park sehr matschig und ich musste aufpassen nicht auszurutschen, bin ich Pfützen getreten und mein rechter Fuß war nass – gerade das mag ich, es ist vielleicht oft die selbe Runde aber nie das gleiche Erlebiss.

Eigentlich sollten es heute nur 5 Kilometer werden, dann 7 Kilometer weil es sich so schön lief und so nötig war und dann sind es doch 9 Kilometer geworden und die Erkenntnis das diese 9 gut machbar waren bzw. ich auch noch weiter gekonnt hätte ist wunderschön und tut mir gut!

Montag, 4. August 2008

planlos ?!

Ja, so fühle ich mich: planlos, ich habe einfach keinen Plan und bin planlos darüber ob das gut oder schlecht ist.

Ich laufe nun seit sechs Monaten ohne erwähnenswerte Verletzungspause eingelegt haben zu müssen, darüber bin ich heilfroh! Trotz täglichem Dehnen und regelmäßigen Studiobesuchen zwickt es mal hier und mal dort. Von meiner 5-Kilometer-Standart-Runde habe ich mich langsam auf eine 7-Kilometer-Standart-Runde gesteigert und mittwochs versuche ich länger zu laufen, 11 Kilometer waren das meiste, 10 öfter – ab 8 Kilometern merke ich meine Oberschenkel-Po-Schwachstelle und die Archillesssehen gibt es auch. Alles nicht wirklich tragisch, ich kann laufen, darüber bin ich froh und freue mich. Punkt.

Aber gefühlt laufe ich völlig planlos durch die Gegend – nicht ziellos denn ich habe mein Ziel: 10 Kilometer in 60 Minuten, 15 Kilometer am Stück und irgendwo mal ganz entfernt ein Halbmarathon laufen. Ich bin einfach nur planlos wie ich meine Ziele realistisch erreichen kann.

Kann mir mal wer den Puls fühlen? Bitte!!!

In meinem Kopf ist der Herr Steffny mit seinem 10-Kilometerplan zu besuch und lässt sich nicht wirklich verabschieden. Wenn ich heute damit anfangen würde, dann bestünde evt. die Chance das ich in sechs Wochen in Rodheim die 10 Kilometer versuchen könnte …
Kann ich das, kann ich das schaffen und kann mein Körper das aushalten? Das wären zwischen 36-41 Wochenkilometer, verteilt auf 4 Einheiten und bis zu 110 Minuten am Stück – jetzt laufe ich um die 25 Wochenkilometer und drei Einheiten. Verdammt riskant ist das bei mir garantiert, aber es lockt mich so, was geht, was geht nicht …? Wie hoch ist die Enttäuschung wenn es nicht geht? Hoch, wenn ich etwas erreichen will, dann WILL ich es – zwischenzeitlich sind mir meine Knochen auch heilig genug nicht alles zu wollen und schließlich sind sie es, die mich zögern lassen. Die Vernunft sagt „Lass es gut sein, versuche es vielleicht beim Silvesterlauf und bis dahin baue deine Strecken vorsichtig aus“ und das Teufelchen in mir stichelt „Lauf doch, lauf doch – schaffste ja eh nicht, ätsch“.

Rein vorsorglich habe ich heute mal angefangen, denn die 9 Kilometer verteilt auf 60 Minuten ruhiger Dauerlauf mit HF 75% hörten sich machbar an. Geworden sind es genau 9 Kilometer mit einem Durchschnitt von 6.53 pro Kilometer – somit war ich je Kilometer 3 Sekunden zu langsam, dafür ging es mir gut und ich kam mit einem durchschnittlichen Puls von 150 und noch wichtiger einem Lächeln im Gesicht zu Hause an.
Auch der Mittwoch mit 10 Kilometern, wovon 5 davon als Tempolauf in 6,30 Minuten gelaufen werden sollen hören sich noch irgendwie machbar an, dann hört es allerdings mit dem machbar auf: 100 Minuten am Stück. Ende.

Zum Glück werden in Rodheim auch 5 Kilometer angeboten!!