Freitag, 5. Dezember 2008

verfluchter Trainingsplan

Gäähhhhhhn, ich sitze hier mit einem Kräutertee, einer Katze auf dem Schoss, bin saumüde und für meine Auf-den-letzten-Drücker-Mentalität noch sehr gut in der Zeit. Die besten Voraussetzungen um den Trainingsplan zu verfluchen – oder eher mich selber …? Die ersten zwei Wochen liefen super, ich konnte alles einhalten und schwebe beinahe und hatte einen riesen Spaß. Trotzdem war immer irgendwo in mir ein ungutes Gefühl, weil es zu gut lief … seit Montag ist das Gefühl zu einer absoluten Sicherheit geworden: mein Zeh war dick wie ein Würstchen und tat ach so weh – Planänderung!

Montag
Geplanter Ruhetag mit Gerätewackeln

Dienstag
Geplant gem. Plan: 60 Minuten (6,30 Schnitte - 9 Kilometer)
Undenkbar mit dem Zeh, ich fahre zum Abteilungsfrühstück eine Station mit der Straßenbahn um nicht laufen zu müssen – abends quäle ich mich und meinen Zeh 60 Minuten auf dem Crosstrainer und gebe meine Hoffnungen den Plan wieder aufnehmen zu können nicht auf.

Mittwoch
Geplanter Ruhetag mit Gerätewackeln

Donnerstag
Geplant gem. Plan: 6 Kilometer Tempolauf in 6,30 Minuten (inkl. Ein- und Auslaufen 11 Kilometer)
Ich überlege ernsthaft den Lauf von Samstag (50 Minuten, 7 Kilometer) Donnerstag abend zu versuchen – die Vernunft und Angst dann wieder einen ganz kaputten Zeh zu haben siegt. Auch 90 Minuten Crosstrainer können einen Lauf an der frischen Luft nicht ersetzten und die blöden Gedanken vertreiben … dem Zeh geht es deutlich besser und die Hoffnungen meinen Plan wieder aufnehmen zu können ist immer noch da (wie blöd!).

Heute, Samstag, Sonntag und Montag
Go2win – geplante lauffreie Tage obwohl der Plan 50 Minuten (7 Kilometer) und 100 Minuten (14 Kilometer) vorsieht. Tja, die hätte ich mir auch gut gegönnt wenn ich denn Dienstag und Donnerstag nach Plan gelaufen wäre (noch blöder!!).

Fazit: Ich kenne mich, ich kannte mich auch schon vorher – ich bin in dem Plan voll aufgegangen und entsprechend groß war dann auch die Enttäuschung. War alles abzusehen, Erkenntnis ist der erste Weg zur Besserung, alles wird gut und irgendwann werde ich die 10 unter 60 laufen, irgendwann – nur eben nicht Silvester. Eigentlich alles ein reines Luxusproblem, dazu noch selbst geschaffen - nix für ungut!
Trainingspläne können Pienznäschen ganz schön pienzig machen !!

11 Kommentare:

Blumenmond hat gesagt…

Wie war das noch? Beim Laufen lernt man Demut? Ach watt, lass uns noch mal zusammen die Laufgötter verfluchen.
Gute Besserung mal wieder und ohmmm.....
Aber watt hat der Zeh denn nu?

Anonym hat gesagt…

Armes Pienznäschen, bist du krank, dass du nicht mehr laufen kannst ?

Gute Besserung und mache dir nichs draus, du bist jung und knusprig, und irgendwann knackst du dein Ziel, da bin ich sicher.

Was ich gerne zu Trainingsplänen für Anfänger sagen würde, verkneife ich mir jetzt lieber !

Ich drücke dich mal fest !

Indy hat gesagt…

Ich gehe da voll mit Margitta mit!
Trainingspläne sind zwar für den Anfang ganz schön und gut, aber später sind die so sinnvoll wie ein Kropf...
Meistens schaffen sie genau das, was Du gerade spürst - sie schaffen Angst, dass man das geplante Ziel nicht schafft.
Ich mach das (bei neuen Sachen) immer so, dass ich mal über vorhandene Pläne drüberfliege und mir nur mal die Gesamtkilometer anschaue und wie viele Belastungsspitzen (schnelle oder lange Läufe) und dann mach ich das selber. Margitta, korrigier mich, wenn ich Mist erzähle, aber das System ist einfach: für Anfänger/kleinere Trainingsumfänge maximal eine schnelle Einheit die Woche (hier haben sich Fahrtspiele bewährt, wenn man nicht den Marathon z.b. unter 3:30h laufen mag) und eine lange (länge kommt auf das Ziel an (10er HM oder was auch immer) - den rest locker laufen und auffüllen... nach den Belastungsspitzen sollte ne gaaaanz langsame Einheit oder ein Ruhetag liegen - zack, da haste deinen Trainingsplan....und der macht kaum stress - kannste MOntag nicht die schnelle machen, machste die dienstag, dafür mittwoch dann ruihiger...nur die Spitzen nicht gerade auf Freitag/sonntag legen - da kommt wenig bei rum...

uiuiui, viel Text zu einem spannenden Thema und der Botschaft: mach Dich nicht verrückt! Wenn es noch länger mit den 60 Minuten braucht, ist es auch egal!!

Anonym hat gesagt…

Meine Meinung zu Trainings-Pläne für Anfänger ist - denke ich - hinreichend bekannt.

Zur Zeit trainiere ich eine Lauf-Gruppe, die nach 11 Lektionen mit mir in der Lage sind 1 1/4 Stunden non-stop in gemäßigtem Tempo zu laufen.

Was wir tun? Nur laufen, die Ausdauer erhöhen, sonst nix, und keiner ist verletzt und keiner hat die Freude am Laufen verloren, im Gegenteil, sie sind jetzt richtig heiß.

Kein Tempo-Training - nichts,kein Plan nichts, und wenn sie 10 km regelmäßig und ohne Probleme laufen können, dann wäre ein gemäßigtes Tempo-Training einmal die Woche empfehlenswert, so sie es möchten.

Ich kann es immer nur wiederholen: Ausdauer heißt die Devise, die muss erst aufgebaut werden, und wenn die sitzt, dann kann man - so man möchte - auch am Tempo feilen, nicht zuletzt, weil der Körper jetzt weiß, wo es lang geht, Laufen für ihn nichts Neues mehr ist und er nicht mehr so Verletzungs anfällig wie zu Beginn ist.

Gut Ding braucht Zeit, ganz besonders auch beim Laufen, und lässt man seinem Körper diese Zeit, dann dankt er es, indem er dich Verletzungs frei über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg begleitet.

Kerstin hat gesagt…

Plan heisst ja nicht zwingend Tempotraining. Wenn ich jetzt an meinem fiesen Marathonplan denke, in dem in den ersten Wochen nichts getan wurde ausser immer weiter zu laufen...
Oder mein Anfaengerplan hatte natuerlich auch nichts mit Speedwork zu tun.

Pienznaeschen, wenn es gut laeuft, dann freu dich! Diese boesen Stimmen im Hinterkopf sind Gift. Mach dich nicht verrueckt, wenn du ein paar Tage oder so aussetzen musst mit deinem Zeh und mach danach einfach weiter wo du aufgehoert hast. Das wird schon!

Gerd hat gesagt…

Lauf einfach wenn Du Lust hast und wieder fit bist.
Ich plane mir lediglich die Wochentage zum Laufen ein damit ich mich mit meiner Frau ein wenig terminlich abstimmen kann.
Mit festen Trainingsplänen hatte ich schon vor meinem Halbmarathon ein paar Probleme.
Mir reicht es eigentlich wenn ich Laufen kann. Mehr brauch ich nicht!
Ich wünsch Dir gute Besserung!

Anonym hat gesagt…

Ach, wenn der blöde Plan dich ärgert, dann schick ihn halt zum Teufel. Du hast auch ohne ihn schon soviel erreicht, worauf du wirklich stolz sein kannst, da hat so'n doofer Plan einfach nicht das Recht, dir die Laune zu vermiesen.

Ich kann dich aber trotzdem gut verstehen. Es fühlt sich eben gut an, wenn man einen Plan einhalten kann. Aber Gesundheit und Wohlgefühl sind wichtiger. Keine Sorge, die 10 wirst du unter 60 laufen, da gibt es keinen Zweifel. Wahrscheinlich schneller als du denkst und ganz ohne Plan.

Jetzt ist es aber wichtiger, die schöne Weihnachtszeit zu genießen...

Anonym hat gesagt…

Wahrscheinlich hast Du Dich sehr auf den Lauf gefreut, kann ich nachvollziehen, aber so blöd es sich anhört, es kommen noch viele solcher Läufe. Lass den Plan das sein was er ist, ein Stück Papier und werde erst einmal gesund.

Schönen 2. Advent :-)

Pienznaeschen hat gesagt…

Vorab ganz lieben Dank. Meinem lieben Zeh geht es, obwohl wir die letzten Tage fast ausschließlich zu Fuß unterwegs waren sehr viel besser - jetzt sind es meine kompletten Beine die sich müde anfühlen, aber das ist o.k. und wird vorbei gehen. Ich bin die letzten Tage außer ein paar Minuten auf dem Laufband nicht gelaufen, sondern nur durch Moskau geschlendert, gehetzt und gestolpert und das war gut - jetzt freue ich mich morgen unheimlich auf einen kleinen Lauf ohne Planvorgaben um die müden Beine und den überfutterteten Körper ein wenig zu bewegen.

@Anja, Beim Laufen lernt man Demut? grrrrr, ja da war was in der Richtung ... was der Zeh hatte weiß ich nicht, er war dick und tat verdammt weh. O.k. auf drei verfluchen wir sie: eins, zwei, drei! :)

@Margitta, Deine Meinung ist ja „leider“ nicht die verkehrte, sondern die absolut richtige - aber es ist so verlockend ... und total dämlich auch Deine Erfahrung nicht zu hören.
Hui, knusprig :)

@Indy, lieben Dank für Deinen Kommentar hier - einfach diese Lockerheit geht bei mir verloren wenn ich beginne in so einem Plan zu leben, dann artet es schnell in Angst aus, leider!

@Kerstin, Wenn ich jetzt an meinem fiesen Marathonplan denke, in dem in den ersten Wochen nichts getan wurde ausser immer weiter zu laufen... Da benutzt Du das Wort NICHTS bei den Umfängen ;)?
Nicht laufen können tut immer weh und wenn ein Plan nicht eingehalten werden kann, leider doppelt so sehr.

@Gerd, Mir reicht es eigentlich wenn ich Laufen kann. Mehr brauch ich nicht! Tolle Einstellung und richtig schön!!!

@Salli, genau in der Weihnachtszeit soll man sich nicht ärgern lassen und schon gar nicht von so blöden Trainingsplänen. Danke das Du mich trotzdem verstehst.

@Michi, Danke. Jaaaa, irgendwie war die Freunde so arg und die Enttäuschung dann umso bitterer.

Kerstin hat gesagt…

Natuerlich meinte ich nicht, dass das "Nichts" ist. Das ist schon ganz schoen hart und anstrengend, aber ich wollte nur dem allgemeinen Vorurteil widersprechen, dass man bei jedem Trainingsplan staendig Intervalle auf der Bahn laufen muss bzw. dass es immer nur ums Tempo geht. Das stimmt naemlich nicht.

Pienznaeschen hat gesagt…

Hatte ich auch nicht wirklich so verstanden, aber es passte so schön ;)