Sonntag, 14. September 2008

Angekommen, auf Amrum

Als wir an der Fähre ankommen haben wir 700 Kilometer hinter uns gelassen, eine Stunde im Stau gestanden und sind bereits um 4,30 Uhr aufgestanden … entsprechend müde und genervt bin ich. Auf der Fähre kommen wir nur schwer mit dem Humor des nordfriesischen Kellners und noch weniger mit der aufgewärmten und beinnahe ungenießbaren Waffel klar.
Als wir anlegen ist alles vergessen – wir sind da, angekommen auf Amrum!In einem überfüllten Linienbus gequetscht treten wir das letzte Stück unsere Reise an, kommen im Hotel an und ich bin begeistern. Das Romantik Hotel Hüttmann ist einfach nur toll.
Wie ein kleines Kind kann ich mich freuen, will am liebsten alles sofort und auf einmal sehen, die Erinnerungen auffrischen … Zuerst muss ein Fahrrad her, schließlich habe ich noch die Entfernungen eines Kindes im Kopf. Der Fahrradverleih des Hotels hat erst am nächsten Morgen wieder geöffnet und kurze Enttäuschung macht sich bei mir breit. Aber alles kein Problem, es gibt hier mehr als einen Fahrradverleih und zack haben wir zwei Räder. O.k. sie erfüllen zwar ihren Zweck, sind aber absolut nicht mit unseren zu Hause zu vergleichen. Ich behaupte sogar immer noch das meines selbst bergab stehen geblieben wäre, wenn ich nicht mehr getreten hätte. Zuerst geht es zum Strand und ich muss dank Forerunner feststellen, das es zum Strand gerade mal 1,3 Kilometer sind – in meinen Erinnerungen war das eine entschieden längere Strecke. Zwischen den Dünen durch und da ist er, der Strand mit den bunten Strandkörben und einer wahnsinnigen Weite und natürlich dem Meer. Ich bin angekommen auf Amrum! Wir gehen ein wenig am Strand entlang, die Sonne ist da und wieder komme ich nochmals an, auf Amrum! Wieder rauf aufs Rad und weiter geht es den Weg in den Dünen entlang und dann ab in den Kiefernwald, an der Vogelkoje vorbei und weiter nach Nebel. Hier habe ich scheinbar den falschen Weg eingeschlagen und wir müssen mit den Rädern teilweise durch doch sehr tiefen Sand durch. Der Wald kommt mir vertraut und bekannt vor, wir sind in Nebel, fahren hindurch und dann am Watt entlang zurück nach Norddorf. 10 Kilometer sind es geworden, anstrengend waren sie, das letzte Stück immer gegen den Wind und verdammt schön waren sie. Durchgepustet und glücklich kommen wir im Hotel an, machen uns kurz frisch und denieren dann unsere drei Gänge und natürlich gab es Fisch – ich bin angekommen, auf Amrum! Erschöpft und glücklich sinke ich müde in die weichen Federn.Der nächste Tag, wieder strahlende Sonne – es ist nicht heiß, aber doch angenehm warm im Windschatten. Wir frühstücken ausgiebig und gemütlich und fahren dann zum Strand, lassen die Räder stehen, ziehen die Schuhe aus und schlendern den Strand entlang und wieder komme ich nochmals an, auf Amrum. Wir gehen bis zum Leuchtfeuer, suchen den Weg zwischen den Dünen hoch, gehen auf den Bohlenwegen durch die Dünen und kommen an der Vogelkoje raus. Dort bekommt man für 1,50 EUR eine große Flasche Mineralwasser und dann geht es weiter, zwischen Dünen und dem Wald auf einem Trampelpfad - der meiner Meinung am Rande der Legalität war. Früher hätten mich meine Eltern für so eine Runde niemals begeistern können und heute hat es einfach nur Spaß gemacht. Die Sonne strahl vom Himmel, der Himmel ist blau mit einzelnen Wolken – perfektes Inselwetter! Wieder am Rad düsen wir noch schnell über den Deich zum berühmten Bäcker Schult, kaufen Friesentorte und Marzipan-Blätterteig. Die beiden Volkorn-Körnerknäcke werden sofort verspeißt – Stärkung muss sein und dann wurden die Laufschuhe geschnürt. Es geht durch die Fußgängerzone, durch die Felder gegen den Wind zum Deich, unten am Deich entlang und es ist verdammt windstill und heiß, dann geht es ziemlich bergauf und schwupps sind wir wieder beinnahe zu Hause. Ich übergebe Dirk den Schlüssel und hänge noch eine kleine Runde dran, laufe dort wo früher die Truthähne waren vorbei, biege in eine kleine Straße ein, komme am Waldrand raus, laufe hoch wo früher meine Tante gewohnt hat und komme nach exakt 7 Kilometern wieder im Hotel an. Nach einer angenehmen Dusche setzten wir uns auf unser Balkönchen, hören die Möwen kreischen und essen die Leckerei mit den Fingern weil wir keine Gabel haben – egal es schmeck wunderbar, vor allem nach dem Laufen.

Es ist himmlisch, das Wetter perfekt und ich bin angekommen in meinen Erinnerungen, frische sie auf und sammle neue Erinnerungen ... mir geht es gut!

7 Kommentare:

Blumenmond hat gesagt…

Das kling toll und sieht toll aus und gibt mir ein wenig Vorfreude auf meinen in Kürze beginnenden Urlaub auf einer OstseeInsel.. Danke.

Hase hat gesagt…

Ach wie schön. Ich liebe das Meer und den Strand da oben im Norden.

Anonym hat gesagt…

Hach, da wäre ich jetzt auch gerne, aber nein – ich hab’ ja was anderes vor …
Ich wünsche einen tollen Urlaub und gute Erholung.

Bin ich neidisch? Ja – bin ich!

;-)

salli hat gesagt…

...bin ich auch.
Neidisch.

;-)

Ist ja wirklich wunderschön dort.
Ich wünsch' dir einen ganz tollen, erholsamen Urlaub. Viel Spaß!

Kerstin hat gesagt…

Hoert sich nach einem schoenen Urlaub an!
Geniesse ihn und lass dich nicht aergern. Aber dein Bericht liest sich immer positiver und entspannter. Schoen, dass es dir gut geht!

Pienznaeschen hat gesagt…

@Anja, freue Dich auf das Meer und Deinen Urlaub ...
In kürze beginnenden Urlaub, das kling gut.

@Hase, jaaa, das hat hier alles einen ganz eigenen Charme - einfach wunderschön!

@Gerhard, Dank Dir.
Du hast etwas anders und ganz besonderes vor - das hat auch etwas!

@Salli, Dankeschön!

@Kerstin, ich fühle mich auch viel entspannter und so überhaupt nicht mehr gehetzt.

URLAUB IST SCHÖN!!!

Anonym hat gesagt…

Liebes Pienznäschen, was für eine herrliche Insel, für mich einer der schönsten schlechthin, genieße die Weite bei Ebbe, die herrliche Luft, die traumhafte Natur, ganz anders als hier bei uns, aber ideal, um sich zu erholen, und dass du es nötig hast, das wissen wir.

Erhol dich gut und nimm dir dann in Gedanken die schönsten Eindrücke mit nach Hause.