Dienstag, 2. September 2008

Was sind 5 Kilometer heute?

Vorneweg, vor nicht allzu langer Zeit waren 5 Kilometer meine normale „Runde“ und wirklich viel weiter hätte ich auch nicht mehr gekonnt. Anfänglich waren 5 Kilometer für mich einfach undenkbar und ich habe lange gebraucht um diese Strecke laufen zu können – heute ist es gerade mal 1/100 von dem was ich heute mit dem Auto gefahren bin. Wie anders doch Blickwinkel sein können. Nicht das ich heute ständig soviel mehr laufen würde, nein, aber 7 plus sind es dann doch meist.
Heute sollten 5 reichen und die auch nur ganz gemächlich. Alleine weil ich seit gestern wieder mein Po-Oberschenkel-Problem spüre und ich mich absolut steif fühle als ich aus dem Auto krieche. Es strengt mich an weitere Strecken zu fahren, ich bin es zum einen nicht gewöhnt und dieses ständige abbremsen macht mir mürbe: jeder verdammte alte Golf (nein, ich habe eigentlich nichts gegen Golffahrer) und jeder noch so dicke LKW schert kurz vor mir aus und ich muss abbremsen. Warum habe ich einen Aufkleber auf der Motorhaube „Bitte fahr mir direkt vor´s Auto“? Mein Kopf ist mit vielen neuen Informationen vollgestopft. Mit Dingen die ich positiv weiter geben muss, welche leider nicht nur positiv sind und Dingen deren Sinn ich nicht zu hinterfragen habe und Dingen die ich nicht wissen sollte, mir aber vertraulich anvertraut wurden … die nächsten Tage werden aufregend und fordernd und der größte Feind ist die Zeit die immer bei allem fehlt …
Zuhause angekommen steht eines fest: Ich muss raus!!! Einfach nur zum kurz durchatmen und abschalten, gegen alle Vernunft, es muss eine „kleine“ Runde sein.

So war es dann auch, ich habe mir selber versprochen keine Umwege oder sonst etwas verlängerndes einzubauen sondern einfach eine Korkkodil-Runde laufen und mehr nicht. Meinen Knochen und mir zuliebe – morgen soll es schließlich wieder ein etwas längerer Lauf werden und heute ist ja eigentlich auch lauffrei.

Jetzt habe ich durchgeatmet bzw. durchgekeucht – es ist absolut nicht so, das mich 5 Kilometer nicht anstrengen würden, nein. Statt gemächlich und gemütlich bin ich 5,23 Kilometer in für mich schnellen 32,30 Minuten gelaufen was bedeutet das ich durchschnittlich pro Kilometer 6,12 Minuten gebraucht habe, absolut anstrengend!
Aber ich weiß jetzt was mir daran nicht gefällt, es ist viel zu schnell vorbei! 5 Kilometer sind 5 Kilometer egal wie schnell oder langsam gelaufen, es sind eben doch „nur“ 5 Kilometer Zeit und trotzdem verdammt lange 5 Kilometer wenn die Pust knappt wird.

Trotzdem geht es meinem Seelenfrieden jetzt entschieden besser und auch meine Knochen haben diesen kurzen Lauf scheinbar gut verkraftet. Morgen kann kommen!

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ach herjeh, das hört sich nach viel Stress an.
Ich habe bei solchen Gelegenheiten eines gelernt: "Nimm Dir die Zeit, sonst nimmt sie jemand anders!"

Ich kann viel Ärger und Anspannung weglaufen und oft findet sich beim Laufen auch zumindet ein Lösungsansatz für viele unangenehme Dinge.

Lass Dich nicht unterkriegen …
Gerhard

Kerstin hat gesagt…

Ich sach ja, man kann seinen Knochen ruhig mal was zutrauen. Vor allem, wenn es auch noch der Seele gut tut.

salli hat gesagt…

Oh shit, ich glaube, in Sachen Job möchte ich grad nicht mit dir tauschen.

Mit dem Tempo aber nicht übertreiben, ja?

Blumenmond hat gesagt…

Wenn ich in Deinem Blog lese, kommt es mir immer vor, als ob ich schreiben würde - lustig ist das. Du haderst mit den Knochen, die nicht so wollen wie Du und Du hast eine berufliche anstrengende Zeit... höhö... wir sollten eine Selbsthilfegruppe aufmachen.

Es tut einfach gut, nach einem anstrengenden Tag den Kopf durchzupusten, wer würde das besser verstehen, als wir Läufer. Da muss auch schonmal die Vernunft auf der Strecke bleiben. Einen Ausrutscher verzeichen die Knochen meistens.

Anonym hat gesagt…

Einfach ein willkommenes Ventil das Laufen, allen Stress, Kummer und eventuelle Sorgen - wenn auch nur zeitweise - hinter sich zu lassen - es hilft, entspannt und tut dazu auch noch gut, auch wenn es anfangs oft sehr anstrengend ist, gibt dir andererseits auch wieder ein Paket neuer Kraft mit auf deinen Weg !!

Pienznaeschen hat gesagt…

Ja, laufen kann so wunderbar frisch machen - manchmal habe ich das Gefühl nach einem Lauf wieder auf null gestellt zu sein ... Klingt komisch und wahrscheinlich kann es nur jemand der läuft wirklich nachvollziehen.

Bei allem Stress freue ich mich meist irgendwie drüber (bin ich krank?) vor allem wenn ich so wie aktuell in einem großen Projekt mitspielen darf … trotzdem gibt es auch ein Zuviel.

@Gerhard, da ist was Wahres dran. Zeit nehmen wenn eigentlich keine vorhanden ist, ist schwer - aber für´s Laufen hat es bisher immer gereicht.

@Kerstin, stimmt wenn es bei dem "mal" bleibt.

@Salli, ich doch niemals nicht;)

@Anja, *grins* irgendwie beruhigend zu wissen das es mir nicht alleine so geht. Wie gründet man denn eine Selbsthilfegruppe?;)

@Margitta, eigentlich müsste es Laufen auf Rezept geben;)

Anonym hat gesagt…

zu dem Laufthema, den Kilometern etc. kann ich nicht viel sagen. Weil ich da auch in Anfangszeiten immer nach dem "Lustprinzip" vorgegangen bin und mir das messen und zählen in dieser Hinsicht ziemlich fremd sind. Wenn ich mal ein, zwei Wochen keinen Bock hatte, dann bin ich eben ein, zwei Wochen nicht gelaufen. Es gab dann immer mal kleine "Ausreißer", wenn etwas spezielles anstand - aber im Grunde zähle, messe und plane ich immer noch nicht so richtig - jedenfalls nicht vor. Dass ich doch ungefähr weiß, wie viele Kilometer es jeweils waren, liegt am Kilometerspiel - damit ich da auch nicht zuviel eintrage. Im Zweifelsfall runde ich immer nach unten ab. Und die Alltagsstrecken kennt man dann ja auch irgendwann auswendig und weiß einfach, wie lang sie waren bzw. kann man es anhand der gebrauchten Zeit rückschließen.

Was will ich sagen: als noch relative Anfängerin würde ich einfach raten, nie ein "ich müsste doch ..." zu denken. Dann bleiben auch die Knochen heil (bei mir jedenfalls fing das Verletzungsunheil erst an, als ich Foren kennenlernte, an öffentlichen Läufen teilnehmen wollte und der Kopf ab da mehr wollte als Füße, Beine und Restkörper ;-)

Andere Frage: sind deine Katzen (wunderschöne Tiere übrigens!) Freigänger oder Wohnungskatzen?

Anonym hat gesagt…

@Margitta, eigentlich müsste es Laufen auf Rezept geben; "

Genau, pienznäschen, auf Rezept anstelle der zu leichtfertig abgegebenen Medikamente, das wäre auch in meinem Sinn, soll ja auch Ärzte geben, die selbst laufen und in diesem Sinne auch Bewegung verschreiben, anstatt den Körper zu vergiften !

Pienznaeschen hat gesagt…

der Kopf ab da mehr wollte als Füße, Beine und Restkörper

@Lizzy, ich glaube da ist verdammt viel Wahres dran!

Leider müssen die beiden Stubentiger sein und können nur auf "ihrem" Balkon frische Luft und Fliegen schnappen. Ob ihnen das Draußen wirklich fehlt weiß ich nicht - grundsätzlich glaube ich das Streifzüge durch die Nachbarschaft etwas sehr sehr tolles sein müssen. Da sie es nie gekannt haben, können sie es wenigstens auch nicht vermissen und unsere Wohnung auch nicht ganz klein ist.

@Margitta, stimmt solche soll es auch geben ... ich erinne mich sogar dunkel an eine die mir vor ein paar Jahren vorgeschlagen hat jeden Tag eine Stunde zu joggen - damals fand ich diesen Vorschlag unmöglich (Zeiten ändern sich;))€

Anonym hat gesagt…

Hab' auch nur interessenshalber gefragt. Ich denke auch, dass Katzen auch ohne Freigang ein glückliches Leben führen können. Jedenfalls wenn sie nichts anderes kennen und zu mindestens zweit sind. Und das sind deine ja.