Montag, 21. Juli 2008

Veränderungen mit Tempo

Heute war die offizielle Verabschiedung von meinem noch Chef und meiner liebsten Kollegin – die bevorstehende Veränderung hat nun endgültig begonnen! Die ganze Firma verändert sich, richtet sich neu und somit anders aus – ein neuer Chef, ein neuer und doch alter Job … alles im Wandel, alles in der Veränderung. An den neune Chef werde ich mich gewöhnen müssen, aber das habe ich bei meinem alten schließlich auch geschafft. Als ich vor vier Jahren nach Frankfurt kam, war mir sehr schnell bewusst das der Herr G. für mich schwierig ist, oft hat er mich verzweifeln lassen wollen, oft habe ich ihn beinnahe gehasst und noch öfter nicht verstanden. Bis heute hat er mich nie so gelobt wie ich es mir lange Zeit immer gewünscht habe – heute weiß ich das er es auf seine Art tut. Vor allem im letzten Jahr haben wir eine tolle Basis gefunden und ich habe endlich gemerkt das er meine Arbeit, mein Engagement und mich schätzt. Lange habe ich dies nicht gewusst, eine Gehaltserhöhung habe ich stets mit den Worten „damit sie gehaltsmäßig an das Niveau der Abteilung kommen“ statt mit einem „für ihre tolle Leistung“ von ihm bekommne, Ausbildung hat er mir immer als Entlastung verkauft wollen und mich dafür nie entlastet. Aber immer wenn es um irgendwelche Sondersachen oder Mehrarbeit ging hat er mich ausgewählt und zu Rate gezogen – heute weiß ich das dies seine Anerkennung ist. Mitarbeiter kann er in meinen Augen einfach nicht modern führen, ist so und trotzdem mag ich ihn. Er geht mit einer Träne im Auge für seine letzten 4 Jahre ins UC und was ich damals noch für unmöglich gehalten habe … heute hatte ich auch eine Träne im Auge.
Die Steffi war die erste Kollegin hier in Frankfurt und ist mit der Zeit eine tolle Freundin geworden, ein wichtiger Mensch für mich. Ihr Weg hat sie über eine Projekt im Konzern nach Köln geführt wo sie ihren Weg gehen wird – sie fehlt mir, aber ich weiß heute das wirklich Freundschaft auch eine andere Stadt nicht beenden kann. Ninchen sitzt schließlich auch in Hamburg und ich in Frankfurt und wir haben uns in den letzten vier Jahren deswegen nicht entfernt.
Kartons wurden heute auch noch gepackt, morgen sollen wir im Haus umziehen … eine weite, wenn auch nicht so einschneidende Veränderung.

All diese Veränderungen gehen nicht spurlos an mir vorbei und als ich nach Hause komme muss ich raus, raus und abschalten … etwas gewohntes tun – laufen.
Als ich meine Schuhe anziehen will überlege ich nicht lange, ich weiß welche ich heute nehmen muss (Schienbeine verzeiht mir bitte) und raus geht es. Der Himmel ist dunkel, es regnet jedoch nicht, der Wind lässt meine Regenjacke knistern und ich drücke Start und los geht es. Nach den ersten Schritte habe ich bereits das Gefühl wieder frei atmen zu können und die ersten zwei Kilometer versuche ich nichts zu denken, dann folgen drei für mich schnelle und ich power mich ordentlich aus, drücke nach jedem Kilometer die Rundentaste und laufe mich dann noch zwei Kilometer aus … die ganze Zeit fühle ich mich frei, frei von allen Veränderungen und Gedanken – ich laufe einfach nur.
Jetzt nach der Dusche geht es mir einfach nur gut und ich bin bereit für alle weiteren Veränderungen die morgen auf mich zu kommen mögen.
Danke das ich laufen kann!

Damit mein Rundentasetengedrücke nicht vergebens war, hier die Daten:
7,26 Kilometer und Kilometer 3. (5,52 Minuten), Kilometer 4. (5,44 Minuten) und Kilometer 5. (5,30 Minuten) und insgesamt war ich flotte 45 Minuten unterwegs.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schöne Geschichte, die wiedermal zeigt: Laufen befreit! Den Geist, den Körper …

Die Gedanken sind frei, wenn man gelaufen ist.

Liebe Grüße
Gerhard

Blumenmond hat gesagt…

Ja, ja, ja. Ja, für starke berufliche Veränderungen, ja für Chefs, die man manchmal nicht versteht aber trotzdem mag und ja für - das Laufen hilft einem irgendwie bei allem.

Manchmal frag ich mich, wie ich das Leben so ohne Lauferei/Sport gemeistert hab;-)))

Anonym hat gesagt…

Ein bisschen Gänsehaut hat mir dein Lauf-Absatz beschert !

Danke, dass ich laufen kann !

Komme gerade von meiner Tour und verstehe dich soooooooooooooooo gut. Laufen macht den Kopf frei, und wenn du nach Hause kommst, sieht die Welt schon ganz anders aus.

Die Veränderungen für dich können kommen, viel Glück für alles !

Jasmin... hat gesagt…

WOW, Gänsehautfeeling beim Lesen!
Viel Glück für alle anstehenden Veränderungen - und, wie Du ja selber so richtig schreibst, durch das Laufen schaffst Du das alles sicher!!!

Pienznaeschen hat gesagt…

Wie schön das ihr das verstehen bzw. nachfühlen könnt ...

salli hat gesagt…

Ich hoffe, deine Schienbeine haben ein Auge zugedrückt ;-) (Doch, haben sie bestimmt, *hoff*.) Laufen für die Seele muss ja auch mal sein.

Ich konnte dank deiner Beschreibung deine Geschichte gut nachvollziehen. Und was gibt es Schöneres, als in solch einer Situation laufen zu können/zu dürfen. Ist schon eine wunderbare Leidenschaft, diese Lauferei...

Alles Gute für deine "neue Zeit" in deiner neuen alten Firma!

José hat gesagt…

Hallo Pienznäschen,

viele Grüße von einem weiteren bloggenden Frankfurter Läufer :)

Pienznaeschen hat gesagt…

@Jose, vielleicht begegnen wir uns ja irgendwann mal an der Nidda bzw. Du überholst mich dann rasend;)