Dienstag, 4. November 2008

Blutspenden und Co.

Regelmäßig bekomme ich von meinem Arbeitgeber ein Kärtchen was mich zum Blutspenden einladen will.

„Tinte gibt´s im Kaufhaus.
Blut nicht!“

Regelmäßig lasse ich dieses Kärtchen ein paar Tage neben mir liegen und werfe es dann mit einem schlechten Gewissen weg. Diesmal war das Gewissen stärker, ich hatte es geschafft eine Kollegin so lange zu nerven bis sie mit mir zum Blutspenden gehen wollte – oder wollte sie einfach nur ihr Ruhe haben? Egal sie war mit!

Mit der nötigen Portion Selbsironie war es äußerst lustig, tat nicht mal weh, die Dame vom Roten Kreuz war super lieb und ist nicht von meiner Seite gewichen, entgegen dem was ich glaubte wurde nicht nur eine Probe entnommen sondern Probe plus Spende, mir wurde nicht schwindelig oder ähnliches, es gab leckere Kekse und ein Fresspaket und bald werde ich einen Blutspendeausweis besitzen, meine Blutgruppe kennen und nun bin ich eine kleine Pienznäschen-Blutspende-Heldin.

Was dann folgte war alles andere als eine Heldentat!

Die Sonne schien heute den ganzen Tag so wunderbar und es schaute einfach nach einem herrlichen Herbsttag aus – perfektes Laufwetter und jede verdammte Minute die ich gestern auf dem Crosstrainer verbracht habe, habe ich mich heute auf meine Runde gefreut.
Nun sagen aber die Risiken und Nebenwirkungen das frau nicht in die heiße Badewanne steigen soll, nicht in die Sauna gehen darf und keinen Sport machen soll. Meiner Kollegin wurde dies nicht gesagt und das Zettelchen mit den Verhaltensregelungen habe ich liegen gelassen. Also vorsichtig schauen was der Kreislauf so dazu sagen mag, keine große Runde sondern nur die kleine langsame und dann mal schauen wie es läuft ...
Es geht nicht, absolut nicht gut und so komme ich nach mühsamen 4,5 Kilometern und ganzen 35 Minuten irgendwie deprimiert wieder zu Hause an. War vielleicht zu erwarten und sollte mich nicht deprimieren. Was davon hausgemacht im Kopf war und was wirklich durch das Blutspenden nicht ging, das kann ich leider nicht sagen. Aber mein Fuß war still, hat nicht gemuckt oder sich anders angefühlt und das war dann das erfreuliche an dem ganzen heutigen Lauf-Desaster - nur meine alte "Kriegs"-Verletzung hat sich wieder einmal gemeldet - gut das ich bzgl. Links bereits einen Orthopädentermin habe!

8 Kommentare:

salli hat gesagt…

Blutspenden - habe ich mich bisher noch nicht getraut. Dein Bericht macht aber Mut, sich doch mal einen kleinen Schubs zu geben.

Aber danach gleich wieder Laufen ist, glaub ich, wirklich keine gute Idee. Schon der Gedanke ans Blutspenden verursacht doch weiche Knie. Vielleicht hat deshalb die alte Seite gemeutert, weil man mit weichen Knien sicher keinen "sauberen Stil" mehr läuft. Der Orthopäde wird wohl mehr dazu sagen können. Hoffentlich ist er gut. Ist es noch lang hin zu dem Termin?
Ich halte schonmal die Daumen in Bereitschaft...

Anonym hat gesagt…

Ups!
Ich denke mal, dass du das komplett aufs Blutspenden schieben kannst. Ich hab’ das zwar nur einmal gemacht – vor gefühlten 80 Jahren –aber dass man sich danach nicht anstrengen soll, weiß ich noch. Das ist ja nicht wenig, was da abgezapft wird.
Also – viel Rotwein trinken, das füllt wieder auf (zumindest stimmt die Farbe).

;-)

Kerstin hat gesagt…

Na, das war ja nicht so schlau! Blut transportiert Sauerstoff zu deinen Muskeln. Zum Laufen brauchst du mehr Sauerstoff. Ist aber weniger Blut da.
Du machst vielleicht Sachen!

Aber klasse, dass du dich ueberwunden hast. Ich denke auch zu gegebenem Anlass immer darueber nach und lasse es dann mit schlechtem Gewissen oder weil ich es dann einfach wieder vergesse, doch sein.

Anonym hat gesagt…

Oh, oh, wie Kerstin schon sagte, das war nicht schlau nach dem Blutspenden zu laufen ! Das kann ja gar nicht gut gehen.

Vergiss es, danke, dass du Blut gespendet hast.

Ich fühle mich nach dem Spenden tagelang sehr schlecht, und darum habe ich es aufgegeben.

Das Blutspenden an sich ist kein Problem, man wird gut versorgt, spürt nahezu nichts, aber danach kann es schon problematisch sein !

Hast ein gutes Werk getan, denn es gibt davon zu wenig !

Pienznaeschen hat gesagt…

Ich sag ja, das war keine Heldentat, aber heute, zwei Tage danach merke ich nicht mehr wirklich etwas bzw. das was da ist, das fabriziert glaube ich jetzt mehr mein Kopf.
Schade das z.B. von 2000 Mitarbeitern nur 60 spenden waren … aber letztendlich muss dies jeder für sich entscheiden.

@Salli, Du bist süße, mit weichen Knien etc. – leider ist da aber noch mehr. Den Termin habe ich morgen in einer Woche. Ob der gut ist weiß ich nicht, ich warte mindestens zwei Stunden trotz Termin und dann ist er gestresst, aber bei ihm fühle ich mich hinterher wenigstens nicht völlig blöd und hypochondrisch und von den bisher 4 getesteten schneidet ganz gut ab.

@Gerhard, *hicks* danke für den Tipp *hicks* hat geholfen *hicks* nur nun kann ich nicht mehr gerade laufen ;) *hicks*

@Kerstin, schon krass wie man das merken kann und deswegen weiß ich nicht ob es in Deiner Klasse soviel Sinn macht auch noch Blut zu spenden ??

@Margitta, zum Glück ging es mir nie wirklich schlecht danach (abgesehen von meiner blöden Idee) und deswegen werde ich es wieder tun, wäre dem nicht so, dann würde ich es sein lassen – hat doch so keinen Sinn.

Blumenmond hat gesagt…

Ich hab auch schon meine Erfahrung mit Blut spenden und Sport - 1 Woche brauche ich, um mich zu erholen. Aber es ist schon eine richtige Entscheidung und spricht jetzt mal wieder mein schlechtes Gewissen an. Ich google gleich mal.

amandajanus hat gesagt…

Ich glaube, eine Heldentat am tag ist auch genug udn wenn man dann noch eine vollbringen will, dann ist der Ofen eben aus. Ja, Blut sit eben mehr als Wassersuppe.
Aber das weißt du nun schon selbst und der nächste Lauf wird wieder schicker!

mandy

Pienznaeschen hat gesagt…

@Anja, leider kommt das mit einer Woche auch bei mir ganz gut hin :(
Mh, ist realistisch zu verkraften - gefällt trotzdem mir nicht!

@Mandy, mehr als Wassersuppe, das gefällt mir ;)