Sonntag, 15. Februar 2009

Hundelauf

Grundsätzlich bin ich Hunden gegenüber sehr vorsichtig, erst recht nach meiner Begegnung mit Hugo der mich knurrend und bellend am Brückengeländer in Schacht hielt. Man könnte auch sagen das ich Angst vor Hunden habe, bei jeder Begegnung mit einem beobachte ich den selben sehr misstrauisch und bleibe öfter lieber stehen als weiter zu laufen und manchmal ändere ich auch kurzfristig meine Strecke wenn ich einen ohne Besitzer sehe.
Heute waren viele unterwegs und irgendwann viel mir auf, das die heutigen Hunde alle sehr unterhaltsam waren. Die ersten beiden sind ein kleiner und ein etwas größere kleiner weiße Strubbelchen die auf dem Weg rumschnüffeln und mich anschauen als hätten sie noch nie einen laufenden Menschen gesehen. Der nächste der mir bewusst auffällt ist ein bernadinergroßer der mit zwei Radfahrer unterwegs ist. Beide fahren sehr langsam und so nähere ich mich selbst in meinem schneckentempo langsam … an der Autobahnbrücke überhole ich dann die eine Radfahrerin und oben auf der Brücke dreht der große Kerl, mit seinem nicht gerade kleinen Stock im Maul sich immer wieder um und schaut wo sein Frauchen bleibt. Mir geht das Herz über und ich laufe weiter, die nächsten drei Kilometer werden der Hund und ich “zusammen“ laufen. Seine Besitzer fahren voraus und er muss an jedem Baum schnüffeln, so überhole ich ihn immer wieder, kurz danach rennt er an mir vorbei um dann wieder stehen zu bleiben … dies wiederholt sich immer wieder und der Kerl gefällt mir trotz seiner Größe unheimlich. Die nächsten beiden sind zwei mittelgroße, hübsche Tiere die sich immer wieder necken (ich vermute das dieses ruppige noch spielen ist) und so über den Weg hüpfen … auch sie begleiten mich bestimmt einen Kilometer. An mehrere „unspektakulären“ Hunden komme ich noch vorbei bis die nächste Highlight-Begegnung ansteht. Ein Mann, ein definitiv übergewichtiger Hund an der Leine, ich grüße den Mann nett und in dem Moment springt Pfiffi an der Leine auf mich zu – die Leine hält, der Mann zieht seinen Hund zurück und entschuldigt sich. Als Abschluss sehe ich dann noch den mittelgroßen Wuschel und den kleinen Mops samt ihren Frauchens. Die Damen klönen, der mittelgroße schnüffelt durch die Gegend und der kleine rennt ihm hinterher, schnüffelt überall wo sein großer Freund auch war und wuselt ihm immer zwischen den Beinen rum, das ist ein genialer Anblick und lässt meine Erschöpften und schmerzenden Beine die letzten Meter mit einem Lächeln auf den Lippen vergessen. 12 Kilometer, interessante Hunde gesehen und die Erkenntnis erlangt das nicht alle Hunde es auf meine Waden abgesehen haben – trotzdem bleibe ich schüchtern und vorsichtig.

17 Kommentare:

lizzy hat gesagt…

Liegt bei Euch eigentlich noch Schnee? Weil: Hunde werden im Schnee meist außerordentlich gut gelaunt und ausgelassen. Da muss man dann nicht viel befürchten. Weil selbst die grantigeren Vertreter der Hundezunft milder gestimmt sind und mit einem Lächeln im Gesicht gassi laufen.
Aber ein bisschen Vorsicht den Vierbeinern gegenüber ist nie ganz verkehrt. Insbesondere, wenn man ihre Äußerungen nicht so genau zu deuten versteht - es gibt auch bei ihnen, genau wie bei den Menschen, ziemlich grausliche Exemplare, denen man nicht zu nah kommen sollte ;o)

LocalZero hat gesagt…

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es da kein Patentrezept gibt - im Zweifelsfall stehen bleiben ist sicherlich immer ok. Mit zunehmender Lauferfahrung hier bei uns auf dem Land habe ich schon das eine oder andere unfreundliche Exemplar erleben dürfen, ist bisher aber immer fehlerfrei ausgegangen.

Und: 12 Kilometer? Klingt gut!

ultraistgut hat gesagt…

Geschichten aus dem Läufer-Leben, genauso und nicht anders habe ich es auch schon öfter erlebt. Die meisten Hunde sind friedlich, am friedlichsten die, die immer viel Auslauf haben, die interessieren sich am wenigsten an unseren Waden.

Auch ich gehe immer auf Nummer Sicher, wenn ich die Hunde nicht kenne.

Die meisten Hunde mit ihren manchmal uneinsichtigen Besitzern sieht man - so wie du ich ich gestern - sonntags.

So könnten wir eigentlich ganz friedlich nebeneinander leben...........

Du bist 12 Kilometer gelaufen, Julia, ich bin stolz auf dich !

Gerd hat gesagt…

Ein toller Lauf.
Und so schön Hunde auch sein mögen, Respekt sollte man immer vor Ihnen haben. Dafür sind sie, genau wie die Menschen, zu unterschiedlich in ihrem Wesen. Auch bei den Hunden gibt es böse Charakter. Und vor denen sollte man, in beiden Fällen, Abstand bewahren.
Gruß Gerd

Hannes hat gesagt…

Manchmal können sie ja wirklich niedlich und nett sein, die kleinen Hunde. Schön, wenn man auch die positiven Seiten mal erlebt.

Anonym hat gesagt…

Wie Gerd schon schreibt, es gibt solche und solche Hunde. Ich habe es schon gehabt das ein Hund auf mich beim Laufen losging und der Halter nur sagte das der Hund "keine Jogger mag", auf der anderen Seite gibt es niedliche Hunde die einen nie etwas tun könnten. Ich habe grundsätzlich Respekt vor Hunden und versuche stets einen Abstand zu halten.

Christian hat gesagt…

Hallo Julia, oute mich mal als regelmäßiger Pienznäschen-Blog-Verfolger und fühle mich heute berufen auch mal ein Statement abzulassen ;-)
Kann mich dem oben gesagten nur anschliessen, in 95 % der Fälle hatte ich nur gute Erfahrungen gemacht, es gibt dann noch die Unverbesserlichen - oder besser gesagt immer die selben - wobei meiner Meinung nach der Halter meist mehr Schuld hat als der Hund. Narben in meiner rechten Wade zeugen noch von einer eher unangenehmen Begegnung mit einem Vierbeiner, schon ne Weile her, aber ich bin weiter vorsichtig und kann das nur jedem raten. Panik ist jedoch fehl am Platz.

Hoffe Du wirst noch viele Begegnungen haben, wie Du sie oben beschrieben hast.

Salut

Christian

Martin hat gesagt…

Heute abend kam auch so ein kleiner Wollknäuel auf uns zugerannt, kläffte wie ein Weltmeister. Zuerst wollte ich heftig reagieren und ihn anschnauzen( hilft meistens) aber dann kniete ich mich hin, zog den Handschuh aus, ließ ihn daran schnüffeln und wir waren Freunde. Natürlich wäre das bei einem großen Hund mit mehr Risiko verbunden, aber bei so einem Mini bestimmt nicht.

Hannes hat gesagt…

Und ich muss nochmal etwas loswerden:
Heute beim Laufen musste ich kurz an deinen Hundelauf denken, als ich ebenfalls einem niedlichen Hund begegnet bin.
Eigentlich ein großer mit mürrischem Blick, hockte rechts am Wegesrand und ließ Frauchen etwas weiter vorne warten. Schaute mich an, setzte sich langsam in Bewegung zu Frauchen. Vollkommen unberührt von meiner Anwesenheit, ein kurzer Blick in meine Augen, als ich auf seiner Höhe war, dann ließ er mich meine Route ziehen.
Wir hatten uns verstanden.

Pienznaeschen hat gesagt…

Jeder Läufer wird wohl mehr und weniger Hundebegegnungen haben … für mich war es einfach ein schönes Erlebnis sie als friedliche Genossen zu sehen … leben und leben lassen ...


@Lizzy, Schnee lag als ich lief keiner ... heute morgen dafür Unmengen und jetzt ist alles wieder weg. Das der Schnee Hunde friedlich stimmt wusste ich nicht, aber es klingt absolut nachvollziehbar. Ich denke gerade ich, die eh ängstlich den Hunden gegenüber ist und ihre „Sprache“ so gar nicht verstehen kann deutet vielleicht manchmal auch das Verhalten falsch. Wir hatten nie einen Hund – mein Schatz dagegen ist mit einem aufgewaschen und geht ganz anders mit Hunden um.

@LocalZero, dieses verdammte Patentrezept gibt es irgendwie leider nie;)
Vorsicht ist sicher immer das beste und auch trotz meiner positiven Erfahrungen gestern werde ich vorsichtig bleibe...
12 ist für mich lang, sehr lang;)

@Margitta, genau vor den weit freilaufenden fürchte ich mich immer, weil ich nie sicher bin ob der Besitzer seinen Hund und mich sieht ... wobei so einer noch nie etwas für mich übrig hatte, die interessierten sich so gar nicht für mich;)
Bin auch arg happy über meine 12, die auch noch ganz gut gingen :)

@Gerd, wobei ich mir nicht sicher bin ob der Hund von sich aus böse ist oder aber ob das nicht irgendwann seine Reaktion auf seine Behandlung ist – wie auch immer, Abstand ist dann das A und O!

@Hannes, genau dieses Positive ist es was mich begeister hat und deswegen musste ich es auch berichten ...
Deine Begegnung heute ist perfekt, leben und leben lassen, sich wahrnehmen und dann geht jeder wieder seinen Weg.

@Bernd, da würde ich die Kriese bekommen wenn der Besitzer noch so einen Spruch bringt – wobei ich dann doch eher kleinlaut das Weite suchen würde, man weiß ja nie!

@Christian, hach, ich freu mich über Dich ;)
Genau das mit den Besitzer sehe ich genauso und finde dies sehr trau, weil ich mir nicht vorstellen kann das ein Hund einfach so böse ist.
Panik ist fehl am Platz, aber wie die überspielen wenn sie doch da ist? Meine Begegnung mit Hugo damals ist gut ausgegangen und ich habe mich irgendwie zur Ruhe gezwungen, aber das hat der Hund definitiv gemerkt!

@Martin, das hätte ich mir auch bei dem kleinsten nicht getraut – irgendwie kann ich Hunde so überhaupt nicht einschätzen.

Anonym hat gesagt…

Hach, ich bin schon wieder spät dran...

Leben und leben lassen - schön, wenn es so funktioniert und noch viel schöner, einen so entspannenden Bericht zu lesen.
Ich halte aber auch lieber respektvollen Abstand, man weiß ja nie, was Herrchen oder Frauchen dem Hund so "beigebracht" haben.

Außerdem: 12 Kilometer!
Der zweistellige Bereich wird langsam doch normal bei dir ;-)

Laufend durchs Leben hat gesagt…

Ich bin eigentlich ein Hundefan (außer von diesen Kampfhunden), aber mir ist auch oft nicht geheuer, wenn größere Hunde mir freilaufend beim Joggen begegnen. Man weiß ja nie, nicht?
Neulich ist mir doch einer im Dunkeln voll entgegen gerannt. Glaube nicht, dass er ausgewichen wäre! Nee, das braucht man nicht. Davon abgesehen ist bei uns im Wald Leinenpflicht angesagt, aber die meisten scheren sich einen Dreck drum.

Also, ich kann dich da schon verstehen, aber es kann ja auch schöne Begegnungen und Erlebnisse geben. :)

LG Sabine

Anonym hat gesagt…

Test

Anonym hat gesagt…

Mein erster Kommentar ist gekillt *schnief*
Dann nochmal ;-)

Ich freue mich sehr über das was ich hier lese, es klingt so rundum zufrieden und es läuft wieder. Das ist superschön.
Vielleicht werdet ihr - also die Hunde und Du - ja doch auch noch Freunde. Vielleicht nicht die allerbesten, aber doch so, dass Du unbeirrt einen Weg belaufen kannst, ohne aus Angst die Tour zu verlegen. Lustig wie Du die Hunde oben beschreibst. Manche sind wirklich klasse. Hatte heute auch einen am Wegesrand sitzen, der schaute mich so witzig an, dass mir sämtliche Sätze einfielen, die er gerade denken könnte, während er auf sein erzählendes Frauchen wartete ;-))

Pienznaeschen hat gesagt…

@Salli, nur am Sonntag draf es etwas länger werden ... ;)

@Sabine,gerade solche Situationen wo einer angerannt kommt finde ich besonders heikel weil ich so gar nicht einschätzen kann was als nächstes kommt.

@Michi, ich war´s nicht, ich habe ihn nicht verschluckt ;) Manchmal ist das ganz komisch mit den Kommentaren und dem Verschwinden ... schön das Du Dich nicht hast unterkriegen lassen;)
Manche Hunde sind einfach nur verschärft und wie ich Sonntag begeistert festgestellt habe ist das beobachten wirklich interessant. Die Hunde und ich, wir kommen uns näher und wie Du schreibst ist es schon viel wert wenn ich nicht ständig auf der "Flucht" bin ;)

Anett hat gesagt…

Oh...ich hatte schon Angst, einen Angstbericht zu lesen. Sorry...ich schäm mich ja schon, aber was man als Hundehalter manchmal so zu lesen bekommt, da werd ich auch grantig.
Toll, das du deinen Lauf trotz der vielen Hunde genießen konntest. Weist, wenn ich mit Shiela unterwegs war, sind wir extra dort gelaufen wo viele Hunde sind. Das ist hier eher selten, aber halt wichtig, damit nicht erst irgendwelche Unverträglichkeiten entstehen. Jedenfalls hab ich freudestrahlend meinen Lauf unterbrochen um spielende Hunde zu beobachten. Ich könnt da stundenlang zuschauen. Ich hab aber auch noch nie schlechte Erfahrungen machen müssen und hatte früher Angst vor Hunden. Ein einziges Mal stand ich einem feilaufenden Hund ohne Besitzer gegenüber. Vorsichtiges Rufen und still stehen bleiben...was anderes fiel mir nicht ein. Die Besitzer waren schnell da, hatten offensichtlich nicht damit gerechnet, das ein Läufer früh um 7 aufn Berg läuft.*grins* Der hund war jung, nix passiert...abgehakt.
Ich wünsche dir noch weitere positive Begegnungen.

Pienznaeschen hat gesagt…

@Anett, ne, ne keinen Angstbericht hier ;) Ich finde auch das man nicht alle Hundehalter in einen Sack stecken darf - leider fallen immer die negativen am meisten auf. Du kennst beide Seiten und kannst beide verstehen ...
Da ich grundsätzlich Hunde mag, freue ich mich auch wenn wir gut zusammen zurecht kommen; )